- Bürgermeister Helmenstein hat gefordert, dass Galeria Karstadt Kaufhof die Wirtschaftlichkeitslücke für Gummersbach konkret benennt.
- „Wir wollen wissen, was wir tun müssen, damit es reicht“, sagt der Politiker.
- Eine Chance sieht er in dem Kontakt, der seit Anfang der Woche jetzt auch zur Konzernführung selbst besteht.
Gummersbach – „Ein bisschen ernüchtert, aber dennoch dankbar, dass jetzt viel mehr Klarheit herrscht“ – mit diesen Eindrücken ist Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein von einem Treffen am Mittwoch in Düsseldorf zurückgekehrt.
Ins Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes hatte Ministerin Ina Scharrenbach die 18 Stadtoberhäupter der von Kaufhof- und Karstadt-Schließungen betroffenen Kommunen eingeladen und eine Telefonkonferenz mit dem Sachwalter im Schutzschirmverfahren von Galeria Karstadt Kaufhof, Dr. Frank Kebekus, organisiert.
Konkrete Gewinnerwartungen
Helmenstein berichtet: „Es war ein sehr sachliches und konstruktives Gespräch.“ Kebekus habe den Bürgermeistern und Oberbürgermeistern deutlich gemacht, was für eine Fortführung der Warenhäuser in ihren Kommunen erforderlich sei. Helmenstein: „Die Perspektive soll sein, dass Gewinn gemacht wird. Eine schwarze Null reicht nicht aus.“
Dazu sei der Sachwalter auch die einzelne Standorte mit den Beteiligten durchgegangen und habe konkrete Zahlen dazu genannt. Der Bürgermeister will diese Zahlen für Gummersbach im Einzelnen nicht nennen, sagt aber auch: „Da blieb kein Stein auf dem anderen.“ Er selbst, so Helmenstein, habe eingefordert, dass Galeria Karstadt Kaufhof die Wirtschaftlichkeitslücke für Gummersbach konkret benennen solle: „Es kann nicht sein, dass man immer nur sagt: ,Es reicht nicht.’ Wir wollen wissen, was wir tun müssen, damit es reicht.“
Es gibt einen weiteren Gesprächstermin
Eine Chance, die noch unbekannte Lücke zu schließen, sieht der Bürgermeister in dem Kontakt, der seit Anfang der Woche jetzt auch zur Konzernführung selbst bestehe: „Wir haben für die kommende Woche einen persönlichen Gesprächstermin vereinbart.“ Ein solches Gespräch, wie es Gummersbach zugesagt worden sei, hätten bei weitem nicht alle von der Schließung betroffenen Kommunen bekommen.
Zur Vorbereitung dieses Gesprächs will sich der Bürgermeister am Freitag mit allen Beteiligten rund um Karstadt im Gummersbacher Rathaus treffen. Auch Landrat Jochen Hagt solle an dem Treffen teilnehmen. Die Zeit drängt, Helmenstein selbst sagt: „Bis Ende nächster Woche brauchen wir eine Entscheidung.“
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Denn bis dahin müssten die Gummersbacher Mitarbeiter entscheiden, ob jeder einzelne von ihnen in eine Transfergesellschaft wechselt oder eine Kündigung zum Zeitpunkt der Schließung am 31. Oktober 2020 in Kauf nimmt.