Rund 400 Gäste feierten am Samstag auf dem Open-Air-Chorfestival vor dem Waldbröler „Kaufhaus für alle“.
Chöre und PaveierWaldbröler Festival hatte heimische und kölsche Stars
Als Chef des Organisationsteams schilderte Pfarrer Jochen Gran, dass das mit Bundesmitteln unterstützte Projekt vor allem der Wiederbelebung des kulturellen Lebens nach der Pandemie diene.
Nachdem sich viele Chöre aufgelöst hätten oder zahlenmäßig stark dezimiert seien, solle das Chorfestival mit zehn Chören und einem Auftritt der Paveier nicht nur ein Genuss für die Ohren sein, sondern auch zum gemeinsamen Musizieren motivieren.
„Ich freue mich über die vielen schönen Anlässe, die wir hier heute feiern“, sagte Bürgermeisterin Larissa Weber zur Eröffnung. Da seien das 30-jährige Bestehen der Ohrwurm-Family, des Sister Act-Chores, 25 Jahre „Kaufhaus für alle“ und 20 Jahre Tafel Oberberg-Süd. „Mich macht es immer wieder stolz, von der Arbeit, die hier geleistet wird, und von dem starken Zusammenhalt in Waldbröl zu erzählen.“ Ohne Musik wäre das Leben fad und die Feste wären ziemlich freudlos, sagte Weber: „Es ist wunderbar zu sehen, wie Musik Menschen generationenübergreifend verbindet.“
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Zum Auftakt begeisterte die Rhythmusgruppe Sambawind mit lateinamerikanischen Rhythmen, bevor der Chor „Auftakt“ aus Hermesdorf das Zepter mit neuerem, geistlichem Liedgut übernahm. In einem Interview mit der Tafel-Gründerin Theresia Mittler und der jetzigen Leiterin Liane Althoff würdigte Jochen Gran deren 20-jährige Geschichte. „Ich liebe es zu kochen und kann nicht leiden, wenn Lebensmittel weggeworfen werden“, sagte Mittler zu ihrer damaligen Motivation. Der Anfang sei mit nur wenigen Mitstreitern in einem Kellerraum gemacht worden.
Tafel und Kaufhaus berichteten von ihrer Tätigkeit
„Jetzt versorgen wir mit mehr als 150 Mitarbeitern etwa 2150 Menschen in fünf Kommunen, davon rund 40 Prozent Kinder und Jugendliche“, spannte Althoff den Bogen zu heute. Seitdem die Zahl der Flüchtlinge gestiegen sei, habe sich die Zahl der Tafelnutzer verdoppelt. Sie betonte: „Jeder Bedürftige, der vor unserer Tür steht, bekommt auch unsere Unterstützung.“
Ähnlich hatte es beim „Kaufhaus für alle“ angefangen – mit etwa zehn Helfern, die eine Kleiderkammer im evangelischen Gemeindezentrum am Wiedenhof eingerichtet hatten. Jetzt sind auch dort rund 85 Leute vorwiegend ehrenamtlich tätig. Leiter Frank Peter Twilling zeigte sich stolz auf die gesamte Mannschaft.
„Bei vier Jubiläen passt ein fünftes auch ganz gut“, sagte Sven Welter, Frontmann der kölschen „Paveier“ auf der Bühne und erklärte: „Wir haben dieses Jahr unser 40-Jähriges.“ Schon bei ihrem Song „Ich han de Musik bestellt“ war der ganze Platz am Schunkeln und die Stimmung steigerte sich im Verlauf des Konzerts, sodass die Band nicht ohne drei Zugaben von der Bühne gelassen wurde.
Nach den Jubilaren Sister Act-Chor und der Ohrwurm-Family präsentierten sich der Phönix-Projektchor und der Projektchor Kantorei. Zwischendrin gibt es Jazz-Einlagen von Kantor Doo-Jin Park, den Abschluss machte das Gute-Laune-Duo „Obst und Gemüse“.