In Wiehl-Drabenderhöhe wurde das sanierte Stadtteilhaus mit einem großen Fest eingeweiht.
StädtebauNeues Stadtteilhaus in Drabenderhöhe eröffnet
Von unten klingen noch die letzten Takte der „Ode an die Freude“ die breite Treppe hinauf. Oben stehen Enni Janesch und Anita Gutt in der Festtagstracht der Siebenbürger Sachsen bereit und auf den Tischen liegen schon die süßen Baumstriezel, als Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker NRW-Städtebauministerin Ina Scharrenbach in die Heimatstube im neuen Stadtteilhaus in Drabenderhöhe führt.
Am Siebenbürger Platz wurde am Samstag, das frühere Kulturhaus neu eröffnet. Wie berichtet, sind mehr als sechs Millionen Euro in die Sanierung geflossen. Rund 3,8 Millionen davon kamen vom Land. Anlass für die zuständige Ministerin, auf ihrer Oberberg-Tour am Samstag auch in Wiehl-Drabenderhöhe Station zu machen und sich das modernisierte Gebäude anzuschauen.
Mehr als 15 Vereine aktiv in der Siedlung
Das neue Stadtteilhaus soll ein generationsübergreifender Treffpunkt sein. Mit Platz für Ehrenamt, Jugendarbeit und Heimatpflege. Letzteres soll auch durch die Heimatstube unterstrichen werden, den Ausstellungsraum, den die Kreisgruppe der Siebenbürger Sachsen zusammen getragen hat.
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Während die Ministerin sich die Interimsausstellung anschaut, wird nebenan die neue Lüftungsanlage schon einem Härtetest unterzogen: Mehrere Hundert Menschen sind zu der Einweihungsfeier gekommen. Bei 24 Grad Außentemperatur und Sonne satt sollen die neu verlegten, 90 Meter Lüftungsrohre drinnen für erträgliche Temperaturen sorgen.
15 Vereine wirken an der Eröffnung mit. Vom Nachwuchsorchester, das draußen Beethoven schmettert bis hin zu den Lady Liners, die Line-Dance auf die Bühne bringen. Scharrenbachs Ressort trägt eben auch den Zusatz „Heimat“ im Titel und die hat für die Siebenbürger Diaspora-Gemeinde eine besondere Bedeutung und wird im vielfältigen Kulturleben des Wiehler Stadtteils gepflegt.
„Das Haus wird mit Leben gefüllt“, sagte Bürgermeister Stücker. Ministerin Scharrenbach sah den Umbau „als ein Versprechen“ an das Ehrenamt, denn das bürgerschaftliche Engagement brauche schließlich eine Heimat und die habe es in Drabenderhöhe gefunden.
Pläne für die Heimatstube der Siebenbürger Sachsen
Exponate aus der Geschichte der Siebenbürger Sachsen und der neuen Heimat Drabenderhöhe sind in der Heimatstube zu sehen. Die Schau mit Trachten, Kunsthandwerk und Fotos und Karten war während des Umbaus ausgelagert.
Zur Einweihung des neuen Stadtteilhauses richtete Ausstellungsleiterin Enni Janesch (83) die Stube provisorisch wieder her, vor allem mit historischen Trachten, bislang nur ein Bruchteil der großen Sammlung. Der Standort der Heimatstube ist im Kulturhaus gleich geblieben.
Der sanierte Raum ist nun hell und gut ausgeleuchtet. Geplant ist nun, den neuen Raum noch mit einer Glasfront im Inneren auszustatten. „Damit die Ausstellung immer zu sehen ist, wenn das Stadtteilhaus geöffnet hat“, sagte Anita Gutt, Kreisvorsitzender der Siebenbürger Sachsen, bei der Einweihung des Stadtteilhauses.
Auch der Kirchturmhahn aus dem Altdorf Drabenderhöhe – für evangelische Kirchen eine Besonderheit – ist im neuen Stadtteilhaus wieder zu sehen. Wenn der Umbau komplett ist, sollen auch die bemalten Möbel einer Siebenbürger Bauernstube mit einem Prunkbett und viele weitere Ausstellungsstücke wieder zu sehen sein.
Die Sammlung der Heimatstube besteht seit den 1960er Jahren. Im Kulturhaus war die Ausstellung seit 1989 zu sehen.