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100 PräsentationenRegionale 2025 zeigt Einblicke in die Welt von morgen

Lesezeit 6 Minuten
Der Mobilhof bei Moitzfeld in einer Luftbildvisualisierung.

Noch 2025 soll mit dem Bau des Grünen Mobilhofs bei Moitzfeld begonnen werden.

Das Strukturförderprogramm Regionale 2025 startet 14-monatige Präsentation von Projekten und einigen Überraschungen.

Ein klima- und ressourcenschonendes Genossenschaftsbauprojekt junger Familien in Bergisch Gladbach-Herkenrath, ein grüner Mobilhof bei Moitzfeld, in dem Wasserstoff mit Hilfe von Solarenergie hergestellt wird und ein komplett neuer Stadtteil, der mit Arbeitsplätzen, Wohneinheiten, einem Kultur- und Bürgerzentrum sowie einem Bildungscampus derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Zanders entsteht – in den kommenden 14 Monaten wollen die Beteiligten des Strukturförderprogramms Regionale 2025 zeigen, was Menschen im Bergischen Rheinland mit Unterstützung der Regionale auf die Beine gestellt haben.

Das ist der Auftakt zu 14 Monaten Lust auf Zukunft mit substanziell guten Nachrichten
Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführer der Regionale-2025-Agentur

„Und Lust auf die Zukunft machen“, wie der stellvertretende Geschäftsführer der Regionale-2025-Agentur, Thomas Kemme es am Donnerstag bei der Vorstellung des rund 100 Veranstaltungen starken Programms formulierte. Das beginnt mit einem öffentlichen Bürgerforum auf dem Zandersgelände am Samstag, 10. Mai, von 11 bis 19 Uhr und  umfasst große Kongresse wie den zur Weiterentwicklung des Zandersgeländes mit weit über die Regionsgrenzen hinausreichender Beteiligung am 12. und 13. Mai ebenso wie die Vorstellung von aus bürgerschaftlichem Engagement erwachsenen Dorfladen- oder Dorfzentrenprojekten und sogar Veranstaltungen der lit.Cologne im Bergischen, diese zunächst für geladene Gäste (siehe unten).

Den Blick auf das kommende, mehr als ein Jahr umfassende Präsentationsprogramm nutzten Thomas Kemme von der Regionale-2025-Agentur und Landrat Stephan Santelmann gestern auch für eine Zwischenbilanz der Regionale 2025, der durch sie ermöglichten Projekte und der Menschen und Ideen, die sie zusammengebracht hat – zum großen Teil auch auf einem bereits in der Regionale 2010 geborenen Netzwerk der Zusammenarbeit über Kirchturmdenken und Kreisgrenzen hinweg.

19 Projekte sind bereits realisiert, 20 weitere könn(t)en bald starten

19 Projekte sind bereits realisiert oder werden gerade in die Tat umgesetzt, da sie die Umsetzungsreife (A-Status der Regionale) erreicht haben, 20 Projekte haben die Realisierungsreife (B-Status) erreicht. Davon ruhen zwar sieben, es sei aber ganz normal, dass nicht alle Projekte das Ziel erreichten, so Vize-Geschäftsführer Kemme.

Eine Visualisierung zeigt ein Wohnprojekt in Herkenrath.

Ein klima- und ressourcenschonendes Genossenschaftsbauprojekt junger Familien entsteht in Herkenrath (l.), eine Bergische Rohstoffschmiede auf dem Metabolon-Gelände (r.).Grafik/Foto: Schüßler-Plan/Regionale 2025 GmbH

Erfreulich sei es unterdessen, dass flächendeckend in allen drei Kreisen Projekte der unterschiedlichen Zukunftsthemen von der Konversion alter Industriebrachen („Weiter geht's!“) über bürgerschaftliche Initiativen („Das gute Leben selbst gemacht!“) bis hin zu integrierten Mobilitätsprojekten („Hin und weg!“) mit den unterschiedlichsten Akteuren entwickelt worden seien. 39 Projekte (17 ruhend) befinden sich auch noch im C-Status der „Konkretisierung“, erhielten aber natürlich auch weiterhin alle Unterstützung bei der weiteren Qualifizierung, so Kemme.

Einige Beispiele von erfolgreichen Projekten in und von Rhein-Berg:

Zanders-Areal Bergisch Gladbach: Das Projekt, um das sich seit Jahresbeginn eine eigene Entwicklungsgesellschaft kümmert, steht mit seinem 36 Hektar umfassenden Areal gleich mehrfach im Fokus von öffentlichen und von Veranstaltungen für Fachpublikum, profitiert laut Regionale auch von Erfahrungen und Austausch mit Verantwortlichen früherer Konversionsprojekte, etwa auf dem Gummersbacher Steinmüller-Gelände oder der Bahnstadt in Opladen.

Ein Mitarbeitender der Stadt führt eine Gruppe durch eine ehemalige Fabrikhalle von Zanders.

Das Zanders-Areal steht bei den Präsentationen der Regionale 2025 gleich mehrfach im Fokus. Hier soll ein neuer Stadtteil mit Wohnraum und Arbeitsplätzen mitten in  Bergisch Gladbach entstehen.

Grüner Mobilhof: Der neue Betriebshof für die RVK-Wasserstoffflotte aber auch batterieelektrische Fahrzeuge werde ab der zweiten Jahreshälfte in direkter Nachbarschaft zum Technologiepark Bergisch Gladbach in Moitzfeld entstehen und habe bereits bundesweit für Interesse anderer Verkehrsunternehmen geführt.

Der Grüne Mobilhof bei Moitzfeld in einer Animation.

Noch 2025 soll mit dem Bau des Grünen Mobilhofs bei Moitzfeld begonnen werden.

Rhombus-Areal Wermelskirchen: Was Zanders für Gladbach sei das drei Hektar umfassende Rhombus-Gelände für Wermelskirchen. Mit einem Unterschied: 25 bis 30 Jahre habe es ungenutzt dagelegen, so Kemme, bis es im Rahmen der Regionale 2025 nun gelungen sei, in Partnerschaft von privaten Eigentümern und Stadt eine Entwicklung auf den Weg zu bringen. „Zanders und Rhombus bringen nicht nur die Städte, sondern auch den Kreis nach vorne und setzen Impulse“, freut sich Landrat Santelmann.

Menschen stehen vor einem Messestand.

Das Innovationsquartier Rhombus in Wermelskirchen präsentierten die Partner des Region Köln/Bonn e.V. auch schon auf Messen.

Mobilstationen: Die Verknüpfungspunkte unterschiedlicher Verkehrsmittel von Band und Bus, über Car-Sharing bis zum Bergischen E-Bike sind Vorreiter in der Region gewesen, haben nach Rhein-Sieg und jetzt auch nach Oberberg ausgestrahlt.

Eine Frau leiht ein Bergisches E-Bike an der Mobilstation am Overather Bahnhof aus.

Die Mobilstationen, die unter anderem ein Leih-E-Bike-System mit ÖPNV-Haltepunkten verknüpfen sind ein weithin ausstrahlendes rheinisch-bergisches Vorzeigeprojekt.

Bergische Rohstoffschmiede: Obwohl im oberbergischen Lindlar gelegen, ist das Projekt zu Recycling Neu-Nutzung von Rohstoffen maßgeblich auch rheinisch-bergisch. Schließlich umfasst der Projektträger Bergischer Abfallwirtschaftsbetrieb (BAV) auch den Rheinisch-Bergischen Kreis. Umso erfreulicher, da man sich zum Zukunftsthema „Alles Ressource“ anfangs noch mehr Projekte hätte vorstellen können, wie Kemme und Molitor einräumen. Die Welt habe sich seitdem aber auch stark verändert und andere Themen in den Fokus gerückt.

Die Bergische Ressourcenschmiede soll auf dem Gelände von :metabolon umgesetzt werden und Forschung sowie Wissensvermittlung im Bereich innovative Stoffkreisläufe und Ressourcenverwertung ermöglichen.

Eine Bergische Rohstoffschmiede entsteht auf dem Metabolon-Gelände

Die Regionale 2025 ist eine Gemeinschaftsaufgabe, aber auch ein Motor für die Region. Und der Motor schnurrt.
Heiko Krause, Dezernent beim Rheinisch-Bergischen Kreis

Bergische Wasserkompetenzregion Aqualon: Ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die Region bietet das Projekt, das nicht nur ein komplettes Infozentrum an der Großen Dhünn-Talsperre realisiert, sondern seit 2024 auch eine wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Aufbau eines Innovationsnetzwerks, sowie im März dieses Jahres die Förderzusage der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für ein Modul „Klimaresilientes Odenthal“ erhalten hat. Bis Mitte 2025 soll gemeinsam mit den Wasserverbänden, Kreisen und der Regionale-2025-Agentur eine digitale Wasserplattform aufgebaut werden.

Menschen besichtigen eine Infoausstellung zum Thema Wasser des Vereins Aqualon an der Großen Dhünn-Talsperre.

Das Infozentrum an der Großen Dhünn-Talsperre ist nur eines von vielen Erfolgen des Vereins und Regionale-2025-Projekts Wasserkompetenzregion Aqualon.

Wohnprojekt Bergisch Gladbach-Herkenrath: Im Zukunftsthema „Gutes Leben selbst gemacht“ ist neben dem Projekt der Alten Schule in Kürten-Eichhof, dem Kramerhaus in Burscheid und einem Co-Working-Projekt in Leichlingen auch das ökologische und soziale Wohnprojekt von mittlerweile in einer Genossenschaft organisierten jungen Familien unterwegs. Es setze neue Maßstäbe in der Frage „Wie wollen wir wohnen?“, so Kemme.

„Die Regionale 2025 ist eine Gemeinschaftsaufgabe, aber auch ein Motor für die Region“, sagt der seit einem halben Jahr im Kreishaus tätige Dezernent Heiko Krause, und fügt anerkennend hinzu: „Und der Motor schnurrt.“


Präsentation der Regionale 2025 Bergisches Rheinland bis Juli 2026

„Weiter geht's“ ist gleich der Auftakt zum 14-monatigen Präsentationszeitraum des Strukturförderprogramms Regionale 2025 ab dem 10. Mai auf dem Bergisch Gladbacher Zanders-Gelände überschrieben: Nach einem Bürgerforum am Samstag, 10. Mai, 10 bis 19 Uhr, folgt eine erste hochkarätige Kooperation mit der lit.Cologne sowie ein zweitägiger Fachkongress mit Ausstellung, Vorträgen, Führungen und Projektschau, zu dessen offiziellem Empfang sich auch NRW-Kommunal-, Bau- und Digitalisierungsministerin Ina Scharrenbach angekündigt hat.

Regionale-Vize-Geschäftsführer Thomas Kemme, Landrat Stephan Santelmann und Dezernent Heiko Krause. schauen in Programmhefte der Regionale 2025.

Blick in die Vorschau: (v.r.) Regionale-Vize-Geschäftsführer Thomas Kemme, Landrat Stephan Santelmann, Dezernent Heiko Krause.

Bei den folgenden rund 100 Veranstaltungen bis Juli 2026, die laut Vize-Regionale-2025-Geschäftsführer Thomas Kemme auf der neu aufgebauten und gestalteten Internetseite www.regionale2025.de in einem fortlaufend ergänzten Terminkalender, in drei zeitlich gestaffelt erscheinenden Faltblättern sowie in dieser Zeitung veröffentlicht werden, stehen neben den Projekten vor allem auch die Menschen im Bergischen Rheinland im Fokus, die die Projekte initiiert und auf den Weg gebracht haben. Während des Präsentationszeitraum seien auch drei weitere Zeitungsbeilagen („Neues sehen“) geplant, die nun auch digital abrufbar sind: www.neuessehen.com

Neben großen von der Regionale-2025-Agentur organisierten Kongressen in Bergisch Gladbach (12./13. Mai) und Oberberg (28. Oktober), einer weiteren Kooperation „lit.Cologne trifft Bergisches Rheinland“ im Herbst sowie dem „Langen Tag der Region“ am 21. Juni, der diesmal von Gummersbach aus mit Exkursionen in Bergische Rheinland startet, sind in den einzelnen Projekten vor Ort Präsentationen nach dem Vorbild der „Tage der offenen Projekte“ in den vergangenen Jahren geplant. „Das ist nicht die Bilanz der Regionale, sondern der Auftakt zu 14 Monaten Lust auf Zukunft mit substanziell guten Nachrichten“, sagt Regionale-2025-Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor im Gespräch mit dieser Zeitung.

Beispiele für weitere Veranstaltungen im Rheinisch-Bergischen Kreis:

  1. Mobilstationen, 1. Juni, 11 bis 17 Uhr: Im Zuge des Bergischen Trassen-Treffens informiert der Kreis an der Mobilstation in Burscheid-Hilgen über das Projekt Mobilstationen.
  2. Mobilstationen, 1. Juni, 11 bis 17 Uhr: Im Zuge des Bergischen Trassen-Treffens informiert der Kreis an der Mobilstation in Burscheid-Hilgen über das Projekt Mobilstationen.
  3. Sommercafé im Wohnprojekt Herkenrath, 15. Juni, ab 10.30 Uhr: Das Projekt „Gemeinschaftliches und ressourcenkluges Wohnen in Bergisch Gladbach“ stellt sich bei Gebäck und Kaffee vor (Im Fronhof, Herkenrath). www.wohnprojekt-herkenrath.de
  4. Auftaktveranstaltung „Klimaresilientes Odenthal“, 28. Juni, 12 bis 18 Uhr und 29. Juni 11 bis 17 Uhr: Interaktiver Staffellauf: Blaues Klassenzimmer, Fachvorträge, Führungen und mehr, Schulcampus Odenthal, Bergisch Gladbacher Straße 10, Odenthal. www.aqualon-verein.de
  5. Rhombus entdecken, 6. Juli, ab 11 Uhr: Rhombusfest auf dem Rhombusareal mit Familien- und Bildungsprogramm, Telegrafenstraße 29-33, Wermelskirchen.

Drei Zukunftswerkstätten zu den Themen Wasser, Landbewirtschaftung und Energie im Frühjahr 2026 sowie ein Zeltfestival bei Much, bei dem sich die ehrenamtlichen Akteure der Projekte im Juli 2026 vorstellen, runden die Präsentation der Regionale 2025 ab. (wg)