Die Auszeichnung durch den Landschaftsverband ist eine besondere Anerkennung der Arbeit von Lebensfarben. Doch dessen Finanzierung bleibt schwierig.
JugendhilfeWiehler Verein „Lebensfarben“ bekommt Rheinlandtaler
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Taler und Urkunde überreichte Josef Wörmann (l.) an Lebensfarben-Geschäftsführerin Sandra Karsten. Vizelandrat Prof. Dr. Friedrich Wilke (2.v.l.) und Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker gratulierten.
Copyright: Ludolf Dahmen / LVR
Der Wiehler Verein „Lebensfarben“ ist vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet worden. Josef Wörmann, Vorsitzender des Ausschusses für Inklusion der Landschaftsversammlung, würdigte bei der Preisverleihung im Burghaus Bielstein das Engagement des Vereins für Kinder von suchtkranken Eltern als „Leistungen, die in die Gesellschaft hineinwirken“.
Der Verein „Lebensfarben – Hilfen für Kinder und Jugendliche“ ist seit 2017 ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Die Eltern in den betreuten Familien haben mit psychischen und Suchterkrankungen zu tun.
Wiehler Verein organisiert ehrenamtliche Patenschaften
Vereinsgründerin Sandra Karsten und ihr Team helfen den Familien vor allem durch die Begleitung der Kinder durch ehrenamtliche Patinnen und Paten, erläuterte Wörmann in der Laudatio, denn: „Viel zu früh müssen Kinder manchmal Mitverantwortung für den Familienalltag übernehmen, weil ihre kranken Eltern ausfallen. Das beeinträchtigt das Leben in Kindheit und Jugend oft nachhaltig.“
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Wörmann bedauerte, dass die kreisweite Etablierung des Hilfsangebots unter dem Titel „Lückenlos“ nach der zweijährigen Anschubfinanzierung durch den Landschaftsverband vom Kreis nicht weiter finanziert wurde. Nur die Stadt Wiehl werde das Angebot von Lebensfarben weiterhin unterstützen. „Soweit ich weiß“, sagte Wörmann, „sind Sie, Frau Karsten, und Ihre Kolleginnen und Kollegen im Team sowie der Vorstand aber nicht bereit, aufzugeben. Ich wünsche Ihnen daher von Herzen viel Kraft und Erfolg dabei. 67 laufende Patenschaften und 70 Kinder und Jugendliche aus dem Kreisgebiet auf der Warteliste sprechen für sich!“
Finanzierung für Oberberg ist gescheitert
Vereinsvorsitzende Sandra Karsten dankte den Förderern ihrer Arbeit, darunter mehreren privaten und staatlichen Stiftungen, und allen Akteuren, die das Projekt „Lückenlos“ zum Ausbau der Vereinsarbeit im gesamten Oberbergischen Kreis auf den Weg gebracht haben. Auch wenn die Finanzierung scheiterte, sei es mit Hilfe von Sponsoren gelungen, das bisher Erreichte in diesem Jahr weiterzuführen.
Karsten dankte besonders den ehrenamtlich Tätigen: „Sie sind das Herzstück unserer Arbeit. Unsere ehrenamtlichen Paten schenken den Kindern und Jugendlichen als feste Bezugsperson Zeit, Vertrauen sowie Kontinuität. Die Kinder und Jugendlichen erhalten durch die präventive Arbeit Perspektiven, so dass sie mit genügend Widerstandskraft ihren Alltag bewältigen können, um gesund und gestärkt durch das Leben zu gehen.“
Seit 1976 zeichnet der LVR Menschen oder Organisationen mit dem Rheinlandtaler aus, die sich in besonderer Weise um die Entwicklung des Rheinlands verdient gemacht haben. Der Rheinlandtaler wird in den Kategorien „Gesellschaft“ und „Kultur“ jährlich an rund 30 Personen verliehen. Die Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.