Am Mittwoch hat die 63-Jährige ihren letzten Arbeitstag in Wipperfürth. Im Interview blickt sie auf zwölf Jahre als Citymanagerin zurück.
Kümmerin der InnenstadtWipperfürths City-Managerin Mery Kausemann geht in den Ruhestand
Seit 2011 ist Mery Kausemann Citymanagerin in Wipperfürth. Am Mittwoch hatte die 63-Jährige ihren letzten Arbeitstag. Michael Lenzen sprach mit ihr über die Wirtschaftsförderung und die Entwicklung der Innenstadt in den letzten zwölf Jahren.
Frau Kausemann, mit welchen Gefühlen räumen Sie nun Ihren Stuhl als Citymanagerin?
Mery Kausemann: Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich freue mich auf Reisen, auf mehr Zeit für die Familie, aber ich werde auch die Arbeit und vor allem die Kollegen vermissen.
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Sie kamen von einer Bank zur Stadtverwaltung auf die neu geschaffene Stelle der Wirtschaftsförderung. Was waren da am Anfang die besonderen Herausforderungen?
Die Stelle war ja neu 2011 neu geschaffen worden und außer dem ehrenamtlichen Wirtschaftsforum und dem Einzelhandelsverband ESW gab es keine Wirtschaftsförderung. Ich hatte aus meiner Zeit bei der Bank schon viele Kontakte, aber ich musste erstmal ein Netzwerk aufbauen. Aber eine besondere Herausforderung war der Unterschied zwischen freier Wirtschaft und Verwaltung.
Wo lagen da die Schwierigkeiten und konnten Sie sie bewältigen?
Das Verwaltungsrecht und die besonderen Belange einer Verwaltung musste ich erste einmal lernen. Da ging manches nicht so einfach, wie ich das aus meiner Erfahrung heraus kannte. Aber die Kollegen haben mich da gut aufgefangen. Als Schlüssel sehe ich die Kommunikation, die war mir immer wichtig, und ich glaube, dass ich das auch ganz gut kann.
Die Kommunikationsfähigkeiten waren insbesondere mit Beginn der Bauarbeiten im Rahmen des Innenstadtumbaus gefragt.
Ja, das kann man wohl sagen. Ich hatte oft den Eindruck, dass meine Arbeit, die mit Start des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt dann das Citymanagement umfasste, vor allem im Baustellenmanagement bestand. Das war eine sehr lange und auch schwere Zeit, besonders für den Einzelhandel und ich war als Kümmerin permanent gefragt.
Hat es sich denn gelohnt?
Auf jeden Fall, da muss man nur einmal auf den Marktplatz schauen, aber auch sonst ist der Umbau gut gelungen. Wir haben, auch wenn gerade auf der Unteren Straße einige größere Geschäfte leer stehen, wieder verstärkt Nachfragen nach Ladenlokalen.
Da spielt doch sicher auch das Förderprogramm des Landes eine Rolle?
Ja, und wir werden eine Anschlussförderung bekommen. Ich hoffe sehr, dass die meisten der 28 neuen Geschäfte auch nach dem Förderzeitraum in Wipperfürth bleiben.
Was wünschen Sie sich noch für das Citymanagement Wipperfürth und Ihren Nachfolger Lars Schreckegast?
Vor allem wieder einen Ansprechpartner für den Einzelhandel. Seit der ESW sich aufgelöst hat, ist die Kommunikation mit dem Handel deutlich aufwendiger geworden. Wir haben die Weihnachtsbeleuchtung übernommen und kümmern uns um die verkaufsoffenen Sonntage, es gibt den WIP-Treff und das Wirtschaftsfrühstück. Was gemeinsam mit dem Handel alles geht, zeigt die Marktstraße. Ein solches Engagement würde ich mir auch vom Handel in der Unteren Straße wünschen.