Ende März erschient bereits der dritte Film von Lukas Kotthaus auf der Kinoleinwand: die romantische Dramakomödie „Kein Wort für die Liebe“.
Filmemacher und SonderpädagogeWie Lukas Kotthaus aus Wipperfürth seine zwei Berufe verbindet
Mit der romantischen Dramakomödie „Kein Wort für die Liebe“ erscheint am 27. März 2025 der mittlerweile dritte Spielfilm des Wipperfürther Filmemachers Lukas Kotthaus (25) auf der Kinoleinwand. Der Film erzählt die Geschichte der jungen Studentin Julia (Tabea Kötter), die ihren Freund bei einem Autounfall verliert. Auf der Suche nach dem Glück und der Rückkehr aus der Trauer in den normalen Alltag begegnet sie Mathias (Nils Rohwedder).
Zwischen den beiden scheint es zu knistern, doch Mathias ist taub, die Kommunikation ist zunächst nicht so leicht. Darsteller Nils Rohwedder ist auch im richtigen Leben taub, Lukas Kotthaus hat sich mit ihm beim Dreh, unter anderem in Nümbrecht und Wipperfürth, in Gebärdensprache verständigt. Denn der Filmemacher ist auch Sonderpädagoge auf dem Weg zur Masterarbeit an der Uni Köln, absolviert gerade ein Praxissemester an der Olper LWL-Förderschule „Hören und Kommunikation“.
Filmemacher Lukas Kotthaus wuchs in Wipperfürth auf
Doch von Anfang an. Aufgewachsen in Wipperfürth, machte Lukas Kotthaus 2018 sein Abitur an der Gesamtschule Kürten. Dort, so erinnert er sich, sei viel Wert auf kulturelle Bildung gelegt worden. „Wir waren regelmäßig in der Kölner Philharmonie und haben dort unterschiedlichste Veranstaltungen erlebt. Das reichte von der Klassik über den Jazz bis hin zum Poetry-Slam.“
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Als Poetry-Slammer stand der Filmemacher schließlich selbst auf der Bühne, er schrieb eigene Geschichten, das Theater faszinierte ihn ebenso. „In ersten Theaterworkshops im Kunstbahnhof oder der Alten Drahtzieherei habe ich mich schon als Kind erprobt. 2018 übernahm ich die Kürtener Theatergruppe (N)immernett, die das Stück zu meinem ersten Film ‚Spinat zum Frühstück‘ aufführte“, blickt der 25-Jährige zurück.
Dennoch übte letzten Endes das Filmemachen den größeren Reiz auf den Wipperfürther aus. Im Laufe der Jahre eignete er sich viel Praxiswissen an. Er sagt: „Ich bin nicht den klassischen Weg über eine Filmhochschule gegangen, sondern habe meine Kontakte genutzt, um in ganz viele Bereiche der Filmproduktion Einblicke zu gewinnen.“ Tonmeister Erik Seifert verhalf ihm zu einem Hineinschnuppern in den Dreh eines Münsteraner Tatortes, als Tonpraktikant erlebte er 2020 den Dreh der Komödie „Enkel für Anfänger“ von Wolfgang Groos in Köln und Essen.
Lukas Kotthaus machte 2019 ein Praktikum im Produktionsbüro
Schon Ende 2019 absolvierte Lukas Kotthaus ein dreimonatiges Praktikum im Produktionsbüro von „Je suis Karl“ des Regisseurs Christian Schwochow. „Viele Gespräche und unterschiedlichste Erfahrungen bringen dich immer weiter. Für mich war das der absolut richtige Weg und inzwischen habe ich Studio 21 Produktion gegründet.“ 2022 wurde sein erster Film „Spinat zum Frühstück“ gezeigt, „Wann immer ich die Sonne sehe“ folgte im Jahr 2023.
Um außerdem einen „handfesten“ Beruf zu haben, absolvierte der Wipperfürther ab 2020 ein Studium der Sonderpädagogik an der Uni Köln, das er mit dem Bachelor abschloss.
Nun sitzt er parallel zum Filmgeschäft an der Masterarbeit und ist noch bis Januar im Praxissemester. Die Gebärdensprache lernte er in Kursen an der Uni. Einer der Dozenten, Alexander Straub, der ebenfalls taub ist, übernahm die Regieassistenz in „Kein Wort für die Liebe“, auch Dolmetscherin Johanna Willm ist eine Freundin. „Wir sind in unserem Filmteam über die Zeit hinweg zu einer Familie zusammengewachsen“, freut der Filmemacher sich.
Der Trailer zum aktuellen Film ist online und zu finden bei YouTube (siehe auch weiter oben).