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BraunbärchenWipperfürther Online-Shop setzt auf Nachhaltigkeit

Lesezeit 3 Minuten
Sina Braun steht vor einem Außenschrank, in dem große Plastikboxen stehen. Sie trägt einen Mantel mit Kapuze und schaut in die Kamera.

Die Abholstation der Braunbärchen in Wipperfürth zeigt hier Sina Braun.

Knapp ein Jahr gibt es in Wipperfürth den Online-Shop Braunbärchen. Der funktioniert anders, als es die meisten Leute erwarten.

Am 1. Februar 2024 ging der Onlineshop „Braunbärchen“ an den Start. Ein regionales Unternehmen mit Standort in Wipperfürth. „Wir sind ein Shop für Secondhand-Kinderkleidung“, sagt Sina Braun. Kinder wachsen bekanntlich schnell aus ihren Klamotten heraus – und oft ist die Kleidung noch in einem sehr guten Zustand.

Der Shop funktioniert im Prinzip wie ein Kindersachenbasar, eben nur online. Mit dem Angebot von „Braunbärchen“ möchte Sina Braun eine nachhaltige Alternative bieten, um Kinderkleidung zu kaufen. Ihre Devise: Ressourcen nutzen – und so den ökologischen Fußabdruck etwas reduzieren.

So gibt es auch die Möglichkeit über den Shop große Stapelsteine, Softbausteine und Tretroller für vier Wochen zu mieten – zum Ausprobieren. Sina Braun arbeitet von Zuhause aus. Wer Kleidung verkaufen möchte, nimmt über die Webseite mit ihr Kontakt auf. „Angebotene Ware nehme ich wie auf einem Kindersachenbasar in Kommission“, erklärt sie.

Basar für Kindersachen online

Wichtig: Die Sachen sind sauber, ohne Loch und Flecken, die Etiketten mit Größe und Waschanleitung müssen vorhanden sein. „Ich habe eine Preismatrix erstellt, mit der Preise für jedes Teil errechnet werden“, erklärt Sina Braun.

Rund sechs Monate bleibt die Ware online, wird sie nicht verkauft, geht sie zurück oder wird dem Sozialkaufhaus der Ökumenischen Initiative gespendet – das vereinbart Sina Braun im Vorfeld. Aktuell hat sie rund 5000 Teile im Angebot. Die kann man, wie in jedem Onlineshop auch, anklicken und bestellen.

Ein Rückgaberecht gibt es auch. „Angefangen habe ich mit den Größen 50 bis 128, das habe ich dann heraufgesetzt auf 152 – da Anfragen nach größeren Größen kamen“, sagt Sina Braun. Zur Abholung nutzen die Kunden eine der Abholstationen. Da gibt es eine an der Bahnhofstraße 31 in Wipperfürth, eine zweite am Wohnort der Familie in der Langenbick am Robinienweg 26.

Sie sind mit einem Code zu öffnen, den es vorab per Mail gibt. Manches schickt Sina Braun auch per Post – ihr Onlineshop ist bereits deutschlandweit bekannt. Allerdings liegt der Fokus des Unternehmens auf der Region.

Ihr Wunsch ist es, irgendwann den ganzen Kreis mit Abholstationen zu versorgen, sagt Sina Braun – die sich über das große Feedback auf ihren Shop sehr freut. Gut bei den Kunden kam kürzlich auch die Green-Week-Aktion an, die es bei „Braunbärchen“ statt einer „Black Week“ gab.

„Statt Rabatte anzubieten, haben wir eine Woche lang, für jede Bestellung das Pflanzen eines Baums unterstützt – 52 Bäume sind für das ökologische Projekt zusammengekommen“, berichtet Sina Braun.

Green-Week statt Rabattschlacht in der Blackweek

Der Anfang ihres Unternehmens begann, als der Kindersecondhand-Onlineshop „Flöhchen“ aufgelöst wurde. Da waren die Brauns Stammkunden. Sohn Theo ist drei, Paul ist ein Jahr alt. „Die Inhaberin rief dazu auf, dass doch ein anderer die Idee weiterführe – und ohne große Planung übernahm ich den Handel“, blickt Sina Braun zurück.

Mit neuen Namen und modifizierten Konzept. Die erfahrene Betriebswirtin führt das kleine Unternehmen. Unterstützt von Ehemann Julian, einem Programmierer, der in seiner Freizeit die Webseite aufbaute.

Für 2025 ist ein Update der Onlineseite geplant. Woher der Name des Shops kommt? „Unser Nachname sollte darin vorkommen, es sollte etwas Niedliches sein. Meine Söhne nenne ich manchmal ‚Braunbärchen‘, so kam es zu dem Namen“, verrät Sina Braun.