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MuseumCafé in der Alten Dombach geschlossen

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt das Museumscafé Alte Dombach

Das geschlossene Musemscafé an der Alte Dombach

Nach der Schließung des Museumscafés sucht das LVR-Industriemuseum Alte Dombach neue Pächter.

Seit 30. Dezember ist das Museumscafé im LVR-Industriemuseum Alte Dombach in Bergisch Gladbach geschlossen. „Wegen Betriebsaufgabe“ ist auf dem Aushang an der Eingangstüre zu lesen. Stühle, Schirme und Tische stehen noch draußen, doch die Türe zum Café ist verschlossen.

Museumsbesucher, die den Aufenthalt auf dem Museumsgelände mit einem Stück Kuchen oder einer bergischen Waffel versüßen möchten, sind überrascht und ziehen enttäuscht weiter. Gerade im romantischen Ambiente des Fachwerkensembles am Museum war die Einkehr im Café immer sehr beliebt. Jetzt aber ist seit einem Monat alles geschlossen.

Beliebt bei Wanderern

Weil das Café auch ohne Museumseintritt erreichbar ist, kamen immer auch zahlreiche Spazierwanderer. Sie ziehen jetzt weiter, meist ins drei Kilometer entfernte Herrenstrunden, wo es auch Kaffee und Kuchen gibt Weiter gehen soll es aber an der Alten Dombach mit dem Café-Betrieb auf jeden Fall.

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„Wir sind in Gesprächen“, berichtet Museumsleiterin Sonja Nanko auf Nachfrage. Noch sei es aber zu früh, um Verbindlicheres zu berichten. Auf jeden Fall soll wieder ein Pächter oder eine Pächterin das Café im historischen Ambiente übernehmen.

Die Hoffnung bleibt damit bestehen, dass zum Start der Frühlingssaison ab Ende März, Anfang April wieder eine Einkehr möglich sein könnte. Die Außengastronomie am Museum gilt seit langem als besonders attraktiv. Untergebracht ist das Café in einem historischen Wohnhaus, das der Dombacher Papierfabrikant Gustav Josua Müller 1809 errichtete.

Nicht für sich und seine Angehörigen, sondern für die Beschäftigten der Papiermühle. Vier identische Wohnungen hat es einst gegeben, für die Papiermacher der Dombach. Jede Wohnung bestand aus kleiner Küche, Flur, Spind, Kammer und Speicher.

Neun Personen lebten im Haus

Küchen und Spinde waren gepflastert, die übrigen Räumen mit Dielen ausgestattet, die Wände überkalkt, so berichtet es das Museum. 1858 wohnten die Familien Althoff, Roscher und Dörrenbach in dem nicht sehr großen Haus, insgesamt neun Personen.

Das Café ist damit auch ein interessantes soziologisches Zeugnis für die Papiermachergeschichte Bergisch Gladbachs, die längst nicht nur aus dem Zandersschen Werk in der Stadtmitte bestand. Im Jahr 1806 arbeiteten 106 Personen in der Gladbacher Papierindustrie, 1836 schon 440. Wie an der Alten Dombach stellten die Papiermüller ihren Angestellten oft Wohnraum in eigenen Häusern zur Verfügung.

Andere mieteten Häuser und Wohnungen an oder nahmen kleine Schlafkammern in den Papiermühlen. Im Hauptgebäude des Papiermuseums an der Dombach ist eine dieser Schlafkammern erhalten geblieben, so schließt sich der Bogen von der Industriegeschichte Bergisch Gladbachs zur Pächtersuche im heutigen Industriemuseum.