Bergisch Gladbach – Alte Stallungen und einen Anbau nahe der Hauptkreuzung Straßen haben Bagger in diesen Tagen abgebrochen. Das Haupthaus aus rotem Backstein, Adresse Straßen 80, wird in Bälde folgen, kündigt der Geschäftsführer des Gladbacher Immobilienunternehmens Simmel, Josef Hey, auf Nachfrage an. Die Stadt hat den Abbruch der alten Hof- und Wohnanlage genehmigt. Die Firma Simmel ist Eigentümerin der Parzelle.
Geplant ist an dieser Stelle die Errichtung eines modernen Wohn- und Geschäftshauses. Es soll aber leicht versetzt entstehen, um eine mögliche Zufahrt in ein geplantes Einkaufszentrum Herkenrath nicht zu blockieren. Der Geschäftsführer betont, dass für den Neubau derzeit noch keine Planungen bei der Stadt eingereicht worden seien. Simmel Immobilien bemühe sich stets um den Werterhalt historischer Wohnsubstanz. Bei diesem Wohngebäude sei das aber nicht möglich gewesen.
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Das zur Straßenfront stehende Wegekreuz werde für die weiteren Abbrucharbeiten gesichert. Es könnte am Rande einer möglichen Zufahrt in ein neues Geschäftszentrum Herkenrath seinen neuen Platz finden. Der Erhalt des historischen Wegekreuzes sei ihm persönlich sehr wichtig, betont der Geschäftsführer. Das Immobilienunternehmen Simmel mit Sitz in direkter Nachbarschaft (Straßen 85) baue, kaufe und vermiete Wohnungen und Häuser in Köln, in Oberberg und Rhein-Berg. „Wir sind keine Makler“, sagt Hey.
Bebauungsplanverfahren läuft
Mit der benachbarten Planung der beiden großen Märkte (Edeka, Aldi) hat der Abbruch auch zu tun, allerdings nur am Rande. Die Markt-Zufahrt könnte irgendwann einmal in Nachbarschaft zum neuem Geschäftshaus und zur Hauptkreuzung erfolgen. Bislang gab es dort einen schmalen Feldweg ins Hinterland. Die Planung für die Märkte benötigt allerdings noch weiter Zeit. Wie Stadtsprecher Martin Rölen auf Nachfrage bestätigt, läuft dazu ein Bebauungsplanverfahren.
Ein Aufstellungsbeschluss, erster Schritt im Verfahren, sei von der Politik vor längerer Zeit gefasst worden. Wann es aber zu einer Offenlage komme, sei aktuell nicht absehbar. Eine sogenannte Offenlage, also die Möglichkeit für Bürger, Stellung zu den Plänen zu nehmen, ist Voraussetzung für die Wirksamkeit von Bebauungsplänen. Im gerade verabschiedeten neuen Flächennutzungsplan werden Flächen im Hinterland der niedergelegten Wohnanlage als Sondergebiet für den Einzelhandel ausgewiesen. Eine Zufahrt könnte über die Hauptkreuzung erfolgen, sofern Grundstücksfragen und Verkehrsanbindung positiv gelöst sind. Seit mehreren Jahren plant dort der ortsansässige Kaufmann Markus Hetzenegger die Ansiedlung eines Lebensmittel-Marktes sowie eines Aldi-Discounters. Hetzenegger führt Edeka-Märkte in Sand, Herkenrath und Moitzfeld.