Warum Kult-Karnevalist Thomas Cüpper aus Bergisch Gladbach ein neues Hüftgelenk bekommen hat – und die neue Mobilität kaum fassen kann.
„Erstmals wieder schmerzfrei“„Klimpermännche“ Thomas Cüpper hat ein neues Hüftgelenk
„Klimpermännche“ Thomas Cüpper strahlt übers ganze Gesicht, als er über die Zufahrt zum Bensberger Vinzenz-Pallotti-Hospital geht. Vor zwölf Wochen wäre das noch undenkbar gewesen. Da konnte der Sänger und Humorist aus Bergisch Gladbach-Sand, der jede Karnevalsession nicht nur die „Lachende Kölnarena“ in seinen Bann zieht, vor Schmerzen kaum noch gehen.
„Vor 15 Jahren ist das dann akut geworden. „Seit fünf Jahren geht es eigentlich nicht mehr schmerzfrei, vor dem Auftritt bin ich bis an den Bühnenrand und habe mich da sofort wieder auf den Akkordeon-Koffer gesetzt – so weh hat das getan“, erinnert er sich. Ein Defekt am Hüftgelenk, den er von klein auf hatte. „Ich habe als Kind anderthalb Jahr in einem Gipsbett liegen müssen, erst mit zwei Jahren das Laufen gelernt“, erzählt er im Gespräch mit dieser Zeitung.
Und jetzt? „Erstmals seit Jahren kann ich wieder richtig gehen“, sagt er und grinst: „Und mein Wackelgang ist auch weg.“ Cüpper schaut auf die Uhr, hält schnurstracks an die Krankenhaustür zu. Gleich wird er den Mann treffen, der seine Dysplasiearthrose behandelt und ihm zu ungeahnter neuer Mobilität verholfen hat.
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Der Aufzug ist defekt. Jetzt kein Problem mehr: Cüpper nimmt die Treppe. Oben empfängt ihn Dr. Christian Piroth, Chefarzt der Orthopädie. „Na, das sieht aber gut aus,“ freut sich der Mediziner über den beschwingt daherkommenden „Vorzeigepatienten“, wie er sagt. Der hatte nicht nur mit seinem verschmitzten Humor für Stimmung auf der Station gesorgt, sondern war auch schon am Tag nach der Operation, bei der er ein neues Hüftgelenk eingesetzt bekommen hatte, wieder aufgestanden. „Nach der OP habe ich geklingelt und gesagt: Ich muss aufs Klo. Die Antwort: Na, dann gehen Sie doch“, erinnert sich Cüpper und staunte, als er's ausprobierte umso mehr: „Es tat nix mehr weh.“
Für Chefarzt Piroth nicht verwunderlich: „Obwohl die Patienten frisch operiert sind, tut's weniger weg als vorher.“ Spricht's und nimmt ein unscheinbares Gelenk aus Titan, Keramik und Co aus dem Schrank: „So eine Kurzschaftprothese habe ich Ihnen eingesetzt“, erklärt er.
Thomas Cüpper staunt: „Donnerstag ins Krankenhaus und Montag konnte ich schon wieder nach Hause – ich hab's kaum fassen können.“ Seine Frau Cerstin übrigens auch nicht. Ihre bange Frage „Wie bekommen wir dich denn nach Hause?“ habe er kurz mit „Im Auto“ beantwortet und sei selbständig eingestiegen, erinnert sich Cüpper und grinst.
Blumen und eine Flasche „Klimpermännche“ als Dank für neue Mobilität
„Ich muss meiner Frau nur erklären, dass ich noch nicht so schwer tragen darf“, sagt er augenzwinkernd und bedankt sich bei dem Chefarzt, der ihn operiert hat mit einem großen Blumenstrauß und einer Flasche Whiskey-Likör, der seinen Namen trägt: „Klimpermännche“.
Auch die Betreuung auf der Station sei eins A gewesen, lobt Cüpper und dankt auch dem Pflegeteam der Orthopädie. So gut ist es ihm in der Reha zunächst nicht zu ergangen. In der Reha-Klinik an der Lahn, in der er angemeldet gewesen sei, habe man ihn an der Pforte wieder nach Hause geschickt und einfach nicht aufgenommen, berichtet Cüpper. „Ich sei zu schwer. Nicht mal die Koffer hat man mir zu m Auto getragen, die habe ich selbst auf Krücken zurück zum Wagen gewuchtet.“
„Klimpermännche“ Thomas Cüpper kam nach Operation schnell wieder auf die Beine
Cüpper schüttelte den Kopf. „Glücklicherweise war das danach in der Aggertalklinik in Engelskirchen ganz anders. Da habe ich schon eine Woche später einen Platz bekommen.“ Weitere zwei Wochen später konnte Cüpper schon wieder ganz ohne Krücken laufen. „Krücken?“, sagt er verschmitzt: „Ich habe ja jetzt gelernt, das sind Gehhilfen – die Krücke ist dazwischen.“
Seinen Humor hat Cüpper trotz der Schmerzen der vergangenen Jahre nie verloren. Seinen Tatendrang übrigens auch nicht. Schon im Krankenhaus, in dem ihn sein väterlicher Freund Ludwig Sebus bereits kurz nach der Operation anrief, um sich nach dem Befinden zu erkundigen, schmiedete er Pläne für die nächste Session (siehe Kasten).
„Das Beste ist ja: Bewegung macht mir jetzt wieder Spaß.“ Und was hatte ich für einen Schiss vor der Sache.“ Zuhause sorgt er derweil noch regelmäßig für Staunen. Etwas, wenn er nun mit auf die Gassirunde mit den beiden Hunden Kasper und Odette geht.
„Da muss sich meine Frau erst dran gewöhnen“, sagt Bergisch Gladbacher und berichtet von der Reha, als er bei der Einteilung der Übungsgruppen doch tatsächlich in der Hasen-Gruppe landete – und nicht im Igel-Team. Chefarzt Piroth lächelt, so etwas Mann hört gerne von Patienten. Mehr als 800 Operationen dieser Art hat er im zurückliegenden Jahr gemeistert, aber so ein begeisterter Patient freut sich einen Mediziner wie ihn doch besonders.
„Und wie ich das rechte Bein wieder heben kann.“ . .“ Thomas Cüpper ist immer noch ganz aus dem Häuschen. „Zu Hause werde ich in jedem Fall noch ordentlich weiter trainieren – im November bin ich sowas von zurück auf die Bühne.“ Daran lässt der 57-Jährige keinen Zweifel: „Ich freu mich richtig drauf.“