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„Pietätlos“Scharfe Kritik an Bergisch Gladbach wegen Umgang mit Grab

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Das Foto zeigt die Grabstelle von Bernhard Rotterdam mit einer in der Nähe platzierten Kunststoffkiste.

Diese Kunststoffkiste steht in der Nähe der Grabstelle von Bernhard Rotterdam.

Eine große Streugutkiste steht auf dem Friedhof in Bensberg neben der Grabstelle des bekannten Architekten Bernhard Rotterdam.

Verärgert ist der Bensberger Andreas Klein über den Umgang der Stadt mit der Grabstelle des Architekten Bernhard Rotterdam. Rotterdam hat für das Stadtbild bedeutende Gebäude geplant: das Kardinal-Schulte-Haus, die katholischen Kirchen in Moitzfeld, Lustheide, Frankenforst, Heidkamp und Rommerscheid sowie mehrere Stadtvillen. Seine letzte Ruhe hat der 1974 verstorbene Bernhard Rotterdam auf dem Bensberger Friedhof gefunden.

Kiste am Grab in Bergisch Gladbach

Als „pietätlos“ empfindet es der mit einer Enkelin des Architekten verheiratete Klein, dass eine große Kunststoffkiste mit Streugut hinter der Grabstätte steht. Dazwischenstehende Sträucher, eine Art Sichtschutz, hatte die Stadt jüngst entfernt. Auch das Grabkreuz, geschaffen von Künstler Sepp Hürten, werde durch die Platzierung der Streugutkiste in Mitleidenschaft gezogen, kritisiert Klein.

So könne die Stadt nicht mit einem ihrer bedeutendsten Architekten umgehen, findet der Bensberger. Er habe es sich zur Aufgabe gemacht, auf diesen Missstand hinzuweisen. Auf Nachfrage hat sich die zuständige Friedhofsmeisterin die Situation angeschaut.

Der Wunsch, die Kiste auf kurzem Wege an einen anderen Platz zu zu verstellen, sei leider nicht ohne Weiteres möglich. Dieser Behälter habe dort bereits seit einigen Jahren seinen angestammten Platz. „Aus gutem Grund“, wie Martin Rölen aus der Pressestelle der Stadt berichtet.

Bedauern der Stadt Bergisch Gladbach

„Aufgrund der steilen Lage des Friedhofs in Bensberg und der städtischen Verkehrssicherungspflicht wurde die Kiste an dieser zentralen Lage positioniert, damit eine Streuung jederzeit möglich ist.“ Auch die Bestatter müssten im Winter sicher die Wege auf dem Friedhof begehen und befahren können.

Ein anderer Standort komme leider nicht in Frage. Manche Dinge „müssten eben sein“, bedauert der Vertreter der Stadt. Dass die Kiste mit dem Streugut zum Ärgernis geworden sei, könne auch mit einer Veränderung auf dem Friedhof zusammen hängen, meint der Sprecher.

Stadt vertröstet Angehörige, bis Sträucher gewachsen sind

Vor ein paar Wochen habe die Friedhofsverwaltung Sträucher entfernt, die zwischen Kiste und Grabmal gestanden hatten. Das Grün habe aufgrund seines Zustandes entfernt werden müssen. Es sei bereits vorgesehen, neue Sträucher an dieser Stelle zu pflanzen, der Zeitpunkt sei von Witterung und Pflanzperiode abhängig.

Der Sprecher: „Bis diese Sträucher hochgewachsen sind, wird es allerdings einige Zeit dauern.“ Insofern bitte die Stadtverwaltung die Angehörigen des Architekten um Verständnis und um Geduld.