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UnfälleBergisch Gladbacher Kreistag will Blitzer zurück – Blaulicht-Armada auf der A1

Lesezeit 3 Minuten
Insgesamt vier Fahrzeuge waren bei dem Verkehrsunfall auf der A1 beteiligt. Da fast alle voll besetzt waren, galt es für die Helfer, 15 Personen zu betreuen. Ein Zelt spendete Schatten und schützte vor neugierigen Blicken.

Nach dem Blitzer-Aus auf der A1 bei Burscheid hat der Bergisch Gladbacher Kreistag Konsequenzen gezogen. Das Foto zeigt den Unfall von Sonntag mit vier beteiligten Fahrzeugen.

Nach dem Blitzer-Aus für die A1 bei Burscheid hat der Gladbacher Kreistag einen Finanz-Arbeitskreis berufen - und fürs Blitzen geworben.

Nach dem Blitzer-Aus für die A1 bei Burscheid und den damit verbundenen Einnahmeausfällen von jährlich rund zehn Millionen Euro hat der Kreistag des Rheinisch-Bergischen Kreises in seiner jüngsten Sitzung in Bergisch Gladbach einstimmig die Einrichtung eines Arbeitskreises zur Haushaltskonsolidierung beschlossen. Unterdessen hat es auf der A1 wieder schwer gekracht.

Die CDU-Fraktion im Kreistag darf auf eigenen Wunsch drei Mitglieder, eines mehr als zunächst von der Kreisverwaltung vorgeschlagen, in das Gremium entsenden, Grüne und SPD schicken je zwei, Freie Wähler, FDP, AfD und Linke je ein Mitglied in den Arbeitskreis. Die von CDU-Fraktionschef Uwe Pakendorf erbetene Aufstockung war im Kreistag unstrittig.

Rheinisch-Bergischer Kreis bekommt Doppelhaushalt für 2025 und 2026

Kreiskämmerer Klaus Eckl teilte ergänzend mit, dass der Haushalt für 2025 erst im Dezember und dann erstmals gleich als Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 eingebracht werden solle. Zur Begründung verwies er darauf, dass es ansonsten auch 2025 durch die dann anstehenden Kommunalwahlen zu Verzögerungen bei den Haushaltsberatungen kommen werde.

Als Mitglieder des neuen Arbeitskreises benannten die politischen Gruppierungen überwiegend ihre Fraktionsvorsitzenden und je nach Größe weitere Personen. Erste Weichen zur Haushaltskonsolidierung hatte der Kreistag bereits Mitte März, kurz nach Bekanntwerden des plötzlichen Zehn-Millionen-Euro-Einnahmenausfalls durch den von der Autobahn GmbH angeordneten Blitzer-Abbau auf der Autobahn 1, beschlossen.

Kontroverse um Blitzer-Appell

In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Kreistag zudem mehrheitlich den zuvor bereits mehrfach kontrovers diskutierten Appell an die Autobahn GmbH „Leben retten – Geschwindigkeitsüberwachung auf der A1 in Höhe Burscheid wiedereinführen“. Während sich CDU-Chef Pakendorf noch einmal für den Antrag aussprach, argumentierte der Chef der Freien Wähler, Werner Conrad, dagegen.

Weder die Unfallstatistiken von Autobahn GmbH und Polizei noch die Einsatzzahlen der Feuerwehr gäben es her, von einer besonderen Unfallgefahr auf der Strecke zu sprechen, sagte Conrad. Freie Wähler und AfD stimmten gegen den von CDU und Grünen geforderten Appell zugunsten von Tempokontrollen, die Linken enthielten sich, die Mehrheit stimmte dafür.

Mehr als 20 Sanitätsfahrzeuge auf der A1 bei Burscheid im Einsatz

Unterdessen ist es am Sonntag gegen 11.30 Uhr auf der A1 bei Burscheid erneut zu einem für die Rettungskräfte sehr fordernden Unfall auf der A1 in Fahrtrichtung Leverkusen gekommen. Angesichts gleich vier beteiligter Fahrzeuge wurde nach Angaben der Feuerwehr Burscheid Alarmstufe „ManV 2“ (Massenanfall an Verletzten Stufe 2) ausgelöst.

Einige der 15 Insassen wurden laut Feuerwehr in Krankenhäuser gebracht, die meisten benötigten lediglich eine Betreuung vor Ort. Am Ende waren insgesamt elf Rettungswagen (RTW), sechs Notarzteinsatzfahrzeuge, drei Krankenwagen sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt anwesend. Zudem wurde die Informations- und Kommunikationseinheit des Rheinisch-Bergischen Kreises alarmiert.

Feuerwehr baut Einsatzzelt auf der Autobahn auf

Feuerwehr-Sprecher Jens Knipper: „Aufgrund der warmen Temperaturen und des sonnigen Wetters bauten die Einsatzkräfte der Burscheider Feuerwehr ihr aufblasbares Einsatzzelt auf. Dies spendete Schatten und schützte auch vor neugierigen Blicken, während sich der Rettungsdienst um die Beteiligten und Verletzten sorgte.“

Drei der vier Autos - ein Ford, ein Audi, ein BMW und ein Mini Cooper - waren so schwer beschädigt, dass sie abgeschleppt werden mussten. Der Verkehr staute sich zeitweise kilometerweit zurück.