Kürten – „Der Supermarkt ist das Wohnzimmer der Kaufleute“, sagt Kaufmann Markus Hetzenegger. In seinem neuen „Wohnzimmer“ in Kürten-Dürscheid fühlt er sich bereits wohl, es wird neben den bestehenden Märkten in Sand, Herkenrath und Moitzfeld der vierte Standort der Familie Hetzenegger sein.
Der neue Edeka-Markt, der in den vergangenen Monaten im Ort entstanden ist, steht kurz vor der Vollendung. Eröffnet wird am Mittwoch, 3. Februar, um 8 Uhr, wegen der Pandemie muss eine Feier ausfallen (Öffnungszeiten ansonsten: mo. bis sa., 7 bis 21 Uhr). An einem späteren Tag folgt noch die Einsegnung. Zuversicht strahlt auch Bernhard Hetzenegger, Markus’ Bruder, aus. Er wird den Dürscheider Markt mit seinen 50 Mitarbeitern leiten, gemeinsam mit seinem Sohn Moritz (24). 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche bietet der Markt, einschließlich eines auch sonntags geöffneten Cafés mit Eisdiele und Außenterrasse der „Engels“-Bäckerei Felder, mit dem Unverpackt-Lädchen „Büggel“, mit Lotto- und Post-Annahme von Ramsaran Kapoor, mit der Kaffeerösterei Schamong (Köln) als weiteren Partner und einer SB-Station der Kreissparkasse. Viele regionale Produkte gibt es ohnehin, in Tradition seiner Märkte, sagt Markus Hetzenegger.
Fünte Generation im Einzelhandel
Die Hetzeneggers, anfangs Burgmer, sind seit 1895 im Einzelhandel, mittlerweile in fünfter Generation. Die Urgroßeltern von Bauträger Josef Hey gründeten schon 1867 ein Lädchen in Dürscheid, geschlossen 1980. „Zum Wohle von Dürscheid“ habe er die Initiative für den neuen Markt ergriffen, sagt Hey. Ehefrau Ursula und Jutta Josten, auch aus einer Kaufmannsfamilie kommend, gründeten eigens eine Träger-Gesellschaft. Ohne den neuen Markt hätte Dürscheid keine Chance auf einen Nahversorger, erklärt Hey. Ein kleinerer Markt, der bisherige „Nahkauf“, habe modernen Ansprüchen nicht mehr genügt. Daher der Neubau am Rand des Ortes, in Abstimmung mit dem Einzelhandelskonzept der Gemeinde.
Ökologie
Architekt Markus Berghaus (Büro Retz, Kürten) hat viel Ökologisches berücksichtigt: Nachhaltige Baustoffe wie Mineralwolle und Holz sind verbaut worden, der Markt wird zu 100 Prozent durch Wärmerückgewinnung aus Kühlanlagen beheizt, die Oberflächen-Entwässerung gelingt auf dem Grundstück. Der Markt hat ein Gründach und zur Eigenversorgung eine 100-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage. Ladeplätze für Elektroautos und Pedelecs sind vorgerüstet. Die Außenverglasung des Gebäudes schirmt Sonnenlicht ab.
Josef Hey und Markus Hetzenegger kennen sich seit Jahrzehnten, beide Familien sind eng befreundet. Der Dürscheider Markt – eine Herzensangelegenheit für beide. „Es soll hier schön werden“, sagt Markus Hetzenegger. Kein Markt von der Stange, sondern individuell hochwertig.
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Beim Rundgang durchs neue Gebäude fällt der Blick auf das große Schwarz-Weiß-Foto von Josef Hey senior und Ehefrau Gertrud, den Eltern des Initiators. Diese Tradition gehe jetzt weiter, betont Hey. Eingebaut hat Markus Hetzenegger eine historische Ladentheke eines Tante-Emma-Lädchens, von Babette Nürnberger aus der Johannesstraße in Gladbach (über diesen Laden hätte er gerne mehr Infos). Diese Theke ähnele jener, die es bei seinen Eltern gegeben habe, sagt Hey. Im Eingang weiteres historische Inventar, aus dem Feinkostlädchen von Margot Bunsen, ehemals Köln-Nippes, genutzt vom „Büggel“. Heimatkenner wie Otto Müller und Norbert Grothoff steuerten zudem alte Fotos bei. Tradition und Moderne wolle er immer verbinden, sagt Hetzenegger.