Rhein-Berg – Seit genau einem Jahr kämpfen die Mitarbeiter im Kreisgesundheitsamt gegen die Ausbreitung des Coronavirus im Kreisgebiet, am Montag nun legte das Virus selbst einen erheblichen Teil des Lagezentrums lahm.
Der Grund: In zwei Teams sind unabhängig voneinander zwei Fälle der britischen Virusmutation aufgetreten. Im einen Fall betrifft es das Team der Corona-Hotline, im anderen das der Kontaktpersonennachverfolgung.
Engpässe bei telefonischer Erreichbarkeit möglich
„53 von 82 Mitarbeitenden müssen in Quarantäne“, sagte Krisenstabssprecherin Birgit Bär auf Anfrage dieser Zeitung. 19 könnten von zu Hause aus weiter arbeiten, bei weiteren werde kurzfristig ein Homeoffice eingerichtet. Parallel dazu würden Mitarbeitende aus anderen Aufgabenbereichen im Lagezentrum eingesetzt, so Bär. Vorrangig solche, die in den zurückliegenden Monaten bereits dort im Einsatz gewesen seien.
Dennoch, so Bär, werde es zu Engpässen bei der telefonischen Erreichbarkeit des Lagezentrums und bei der Bearbeitung von eingehenden Anfragen und Meldungen kommen. Die Betreuung von Corona-Positivfällen und die Kontaktnachverfolgung könne jedoch weiterhin gewährleistet werden, so die Krisenstabssprecherin.
Seit mehreren Monaten bereits wird das Lagezentrum des Kreisgesundheitsamts bereits von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unterstützt. Ob diese Unterstützung nun aufgestockt werden kann, war am Nachmittag noch offen.
Wie das Virus in das auf mehrere große Räume im Kreishaus verteilte Lagezentrum kommen konnte? Wie das Kreisgesundheitsamt ermittelte, haben sich die beiden positiv getesteten Lagezentrumsmitarbeiter im familiären Umfeld beziehungsweise eigenen Haushalt angesteckt. „Eine Übertragung zwischen den beiden Fällen hat nicht stattgefunden“, so Krisenstabssprecherin Birgit Bär am Montagnachmittag. Zurzeit würden noch weitere Kontaktpersonen ermittelt.
Wo sich die Mitarbeiter ansteckten, ist bis bisher unklar
Alle betroffenen Mitarbeitenden der Kreisverwaltung seien bereits am Sonntag per E-Mail informiert und aufgefordert worden, am Montag nicht den Dienst anzutreten und sich häuslich abzusondern, so Bär. Außerdem würden bei den Mitarbeitenden Tests durchgeführt, von denen bereits erste Ergebnisse vorlägen. Diese seien bisher allesamt negativ.
Sämtliche Abstands- und Hygieneregelungen seien durchgehend eingehalten worden, sagte Krisenstabssprecherin Bär. Die Sprecherin wies erneut auf die erhöhte Gefahr durch die ansteckenderen Virusvarianten hin. Diese nähmen einen immer größeren Anteil ein.
Bei einer positiv nachgewiesenen Corona-Variante werden auch Kontaktpersonen zweiten Grades unter Quarantäne gestellt. Überdies beträgt in solchen Fällen die Dauer der Quarantäne auf jeden Fall 14 Tage und kann nicht durch einen vorgezogenen Test verkürzt werden.