Odenthal – Auf einen Pegel von rund 1,20 Meter war das Wasser im Gebäude gestiegen, das bei der Starkregenkatastrophe im Juli vergangenen Jahres in die Kita Odenthaler Kobolde eindrang und die Einrichtung zerstörte.
Der entstandene Schaden belief sich auf 880.000 Euro, ermittelte man gemeinsam mit dem Kreisjugendamt. Darin enthalten auch Mietkosten für Container, die am Dhünntalstadion aufgestellt wurden und in denen bis heute zwei der drei Gruppen betreut werden.
Viele Helfer packten mit an
Dass der Elterninitiative nach diesem Unglück das Wasser nicht komplett bis zum Hals stand, dafür sorgte eine Welle der Hilfsbereitschaft. „Wir haben unfassbar viele Helfer gehabt“, erinnert sich Ursula Meid, 2. Vorsitzende der Elterninitiative, dankbar. Menschen, die bei den Aufräumarbeiten anpackten, Geld spendeten, spontan Benefizaktionen organisierten oder vorübergehend Räume zur Verfügung stellten.
So kamen die 66 Kinder kurzfristig bei der Kita Rasselbande in Burscheid unter, in Räumen der katholischen Pfarrgemeinde in Voiswinkel und Neschen, in der Grillhütte Hüttchen und in der Kita der Caritas. „Das war Glück im Unglück“, findet Ursula Meid.
Versicherer spendet 10.000 Euro
Zu den Spenden kommt aktuell eine neue hinzu. Die Provinzial Rheinland Versicherung AG spendete 10.000 Euro für den Wiederaufbau des Familienzentrums „Odenthaler Kobolde“. Das Geld stammt aus einem internen Spendenaufruf des Versicherers. Belegschaft und gemeinnützige „Provinzialer helfen“-Vereine sammelten insgesamt 635.000 Euro.
Mit diesem Geld, so das Unternehmen, würden nun verschiedene Projekte und Wiederaufbauarbeiten gefördert. Auf Vermittlung der Spendenbotschafterin Anja Wißkirchen gehören auch die Kobolde dazu.
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„Mit dem Betrag können wir das zerstörte Außengelände mit neuem Kletterturm wieder aufbauen, damit die Kinder dort bald unbeschwert spielen können“, freut sich Meid. Derzeit werden nur die Vorschulkinder im Obergeschoss des Kindergartens betreut. Das Erdgeschoss, das für die Jungen und Mädchen nicht zugänglich ist, befindet sich noch im Rohbauzustand.
Das Gebäude ist schadstofffrei
„Nachdem wir alle Böden und beschädigten Materialien entfernt hatten, erhielten wir im August die Nachricht, dass das Gebäude wieder trocken und schadstofffrei sei“, so Ursula Meid. Die benachbarte Grundschule hatte so viel Glück nicht.
Die Renovierung möchte die Elterninitiative mit dem Anbau eines ohnehin geplanten „Kinderrestaurants“ verbinden. Ein genauer Zeitplan für die Arbeiten und den Wiederbezug des Kindergartens existiere aber noch nicht.