Mit Personenschützern im jecken Jewöhl: Herbert Reul ist von Stimmung und Engagement bei der Prunksitzung in Oberodenthal begeistert.
„Auch das ist Deutschland“Wo NRW-Innenminister Herbert Reul Karneval feiert
Zwei gepanzerte Limousinen parken vor der Halle, Unkostümierte mit Knopf im Ohr verschwinden im Publikum – ansonsten ist kaum zu merken, dass der historische Schutzmann mit der Pickelhaube kein ganz gewöhnlicher Besucher des jecken Hexenkessels in Oberodenthal ist. NRW-Innenminister Herbert Reul fühlt sich sichtlich wohl, schunkelt, lässt Selfies mit sich machen und ordert ein Kölsch.
Genauso wie das Programm begeistert den Politiker aus Leichlingen das ehrenamtliche Engagement. Etwa der Jugendlichen der örtlichen Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), die mit sichtlich Spaß kellnern.
„Für ein paar Euro für ihre Kasse und damit andere feiern können“, hat sich Reul informiert und zollt den jungen Aktiven Anerkennung: „Auch das ist Deutschland. Das ist toll.“
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Mit den Fidele Bröhler Falkenjägern hatte Sitzungspräsident Markus Wißkirchen das von Literatin Anne Jansen zusammengestellte Programm eröffnet. Und offenbar gleich einen Volltreffer gelandet. Der auch karnevalistisch beschlagene Innenminister ist angetan: „Am Donnerstag im Gürzenich, am Freitag im Maritim, und heute bin ich hier: Die Stimmung, mit der sie hier gestartet sind, hatten die anderen vielleicht gerade mal am Ende.“
Einen Mix aus aktuellen Krachern und Karnevals-Klassikern bringen kurz darauf „Veedel for 12“ auf die Bühne – dabei ist es nicht mal acht. Und der Clou des Abends gerade erst im Anmarsch: Oberodenthals Dreigestirn mit einem Rekordgefolge.
Als „Mixed Peppers“ lassen es die Mitglieder gleich dreier Gruppen aus denen Prinz Philipp I., Bauer Thomas und Jungfrau Steffi entstammen, tänzerisch wie trommelnd krachen. „Seid ihr der Meinung das war . . .?“, ruft Sitzungsleiter Markus Wißkirchen und das Publikum antwortet im Chor: „... Spitze“.
Die Steinenbrücker Schiffermädchen führen den Wirbel auf der Bühne akrobatisch fort, während die Senkrechtstarter der 2020 gegründeten Band „Zesamm“ in einem kleinen „Heimspiel“ (siehe „Jecker Check“) die Besucherinnen und Besucher mitreißen.
Kein Durchkommen ist mehr im Mittelgang, als Präsident Wißkirchen den nächsten Programmpunkt ankündigt: Die „Dorftorpedos“ kommen selbst kaum auf die Bühne durch, wo sie mit perfekter Choreo zu rockigen Rhythmen von „Let's rock“ bis zu „I love Rock'n'Roll“ in Leuchtschuhen, wasserlöslichen Tattoos und Matrosen-Outfit eine brillante Show hinlegen.
„Die Dhünntalsperren-Marine braucht keine Angst zu haben, bei solchen Torpedos“, findet Sitzungsleiter Wißkirchen und weist darauf hin, dass Karneval in Övver Ohnder vor allem aus Dreigestirnsgefolgen bestehe, die nach der Session weitergemacht und sich als erfolgreiche Gruppen etabliert haben.
Auch FKO-Präsident Peter Paas freut sich darüber, dass das Programm derart ankommt. Auf das Stimmungsfeuerwerk setzen die Musiker von Stadtrand noch eins mit Konfettikanonen obendrauf und lassen das Publikum die Halle mit Handylichtern in ein glitzerndes Meer verwandeln.
Da haben die Tänzerinnen und Tänzer der „Kölsche Greesberger“ und das bis auf die Saaltische spielende Trompetenkorps „Eefelkank“ leichtes Spiel zu einem feurigen Finale in der Neschener Turnhalle überzuleiten.
Auch das lässt sich auch Innenminister Reul im historischen Polizei-Schick nicht entgehen: „Das ist wirklich Karneval mit Herz.“
Jecker Check
- Besucher: Die Prunksitzung war seit langem ausverkauft – keine Frage, das spricht für sich.
- Auftritt des Abends: Gefolge des Dreigestirns als „Mixed Peppers“
- Heimspiel des Abends: Gitarrist Lukas Wergner von der Newcomer-Band „Zesamm“ aus Köln, kommt aus Odenthal-Landwehr.
- Kultstars: Die Lokalmatadore der „Dorftorpedos“ rocken den Saal.
- Rednerin oder Redner: erstmals keine. (wg)