AboAbonnieren

„Auch das ist Deutschland“Wo NRW-Innenminister Herbert Reul Karneval feiert

Lesezeit 3 Minuten
NRW-Innenminister Herbert Reul sitzt mit Tanja Paas vom Festkomitee der Karnevalsfreunde Oberodenthal kostümiert in der Prunksitzung in Oberodenthal.

Als Wachtmeister mit Pickelhaube verkleidet: NRW-Innenminister Herbert Reul mit Tanja Paas vom Festkomitee der Karnevalsfreunde Oberodenthal.

Mit Personenschützern im jecken Jewöhl: Herbert Reul ist von Stimmung und Engagement bei der Prunksitzung in Oberodenthal begeistert.

Zwei gepanzerte Limousinen parken vor der Halle, Unkostümierte mit Knopf im Ohr verschwinden im Publikum – ansonsten ist kaum zu merken, dass der historische Schutzmann mit der Pickelhaube kein ganz gewöhnlicher Besucher des jecken Hexenkessels in Oberodenthal ist. NRW-Innenminister Herbert Reul fühlt sich sichtlich wohl, schunkelt, lässt Selfies mit sich machen und ordert ein Kölsch.

NRW-Innenminister Herbert Reul spricht mit einer Jeckin bei der Prunksitzung in Odenthal-Neschen.

Smalltalk mit dem Minister im Wachtmeister-Kostüm.

Genauso wie das Programm begeistert den Politiker aus Leichlingen das ehrenamtliche Engagement. Etwa der Jugendlichen der örtlichen Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), die mit sichtlich Spaß kellnern.

Jugendliche in gelben T-Shirts mit dem Aufdruck „KLJB“ machen eine Polonaise.

Nicht nur beim Kellnern ganz vorne mit dabei waren die KLJB-Aktiven.

„Für ein paar Euro für ihre Kasse und damit andere feiern können“, hat sich Reul informiert und zollt den jungen Aktiven Anerkennung: „Auch das ist Deutschland. Das ist toll.“

Alles zum Thema Herbert Reul

Am Donnerstag war ich im Gürzenich, am Freitag im Maritim, und heute bin ich hier: Die Stimmung, mit der sie hier gestartet sind, hatten die anderen vielleicht gerade mal am Ende
Herbert Reul, NRW-Innenminister und CDU-Politiker, bei der Prunksitzung in seinem rheinisch-bergischem Wahlkreis

Mit den Fidele Bröhler Falkenjägern hatte Sitzungspräsident Markus Wißkirchen das von Literatin Anne Jansen zusammengestellte Programm eröffnet. Und offenbar gleich einen Volltreffer gelandet. Der auch karnevalistisch beschlagene Innenminister ist angetan: „Am Donnerstag im Gürzenich, am Freitag im Maritim, und heute bin ich hier: Die Stimmung, mit der sie hier gestartet sind, hatten die anderen vielleicht gerade mal am Ende.“

Als Afrikaner verkleidet machte das Gefolge des Oberodenthaler Dreigestirns kräftig Stimmung.

Als „Mixed Peppers“ räumt das Gefolge des Dreigestirns in Rekordstärke ab.

Einen Mix aus aktuellen Krachern und Karnevals-Klassikern bringen kurz darauf „Veedel for 12“ auf die Bühne – dabei ist es nicht mal acht. Und der Clou des Abends gerade erst im Anmarsch: Oberodenthals Dreigestirn mit einem Rekordgefolge.

Als „Mixed Peppers“ lassen es die Mitglieder gleich dreier Gruppen aus denen Prinz Philipp I., Bauer Thomas und Jungfrau Steffi entstammen, tänzerisch wie trommelnd krachen. „Seid ihr der Meinung das war . . .?“, ruft Sitzungsleiter Markus Wißkirchen und das Publikum antwortet im Chor: „... Spitze“.

Die Steinenbrücker Schiffermädchen präsentieren die Schlussfigur eines ihrer Tänze.

Hoch hinaus ging's mit den Steinenbrücker Schiffermädchen.

Die Steinenbrücker Schiffermädchen führen den Wirbel auf der Bühne akrobatisch fort, während die Senkrechtstarter der 2020 gegründeten Band „Zesamm“ in einem kleinen „Heimspiel“ (siehe „Jecker Check“) die Besucherinnen und Besucher mitreißen.

Männer in Matrosenuniformen tanzen vor Publikum.

Die „Dorftorpedos“ bringen den Saal in Extrase.

Männer in Matrosenuniformen tanzen vor Publikum.

Die „Dorftorpedos“ sind absolute Lokalmatadore in Oberodenthal.

Leuchtende Schuhe sind auf einer dunklen Bühne zu sehen.

Der Clou: Leuchteschuhe der „Dorftorpedos“.

Kein Durchkommen ist mehr im Mittelgang, als Präsident Wißkirchen den nächsten Programmpunkt ankündigt: Die „Dorftorpedos“ kommen selbst kaum auf die Bühne durch, wo sie mit perfekter Choreo zu rockigen Rhythmen von „Let's rock“ bis zu „I love Rock'n'Roll“ in Leuchtschuhen, wasserlöslichen Tattoos und Matrosen-Outfit eine brillante Show hinlegen.

Die Dhünntalsperren-Marine braucht keine Angst zu haben, bei solchen Torpedos.
Markus Wißkirchen, Sitzungsleiter

„Die Dhünntalsperren-Marine braucht keine Angst zu haben, bei solchen Torpedos“, findet Sitzungsleiter Wißkirchen und weist darauf hin, dass Karneval in Övver Ohnder vor allem aus Dreigestirnsgefolgen bestehe, die nach der Session weitergemacht und sich als erfolgreiche Gruppen etabliert haben.

Kostümierte Menschen halten in einer abgedunkelten Halle Lichter in die Höhe.

In ein glitzerndes Meer lassen die Musiker von „Stadtrand“ die Halle vom Publikum verwandeln.

Auch FKO-Präsident Peter Paas freut sich darüber, dass das Programm derart ankommt. Auf das Stimmungsfeuerwerk setzen die Musiker von Stadtrand noch eins mit Konfettikanonen obendrauf und lassen das Publikum die Halle mit Handylichtern in ein glitzerndes Meer verwandeln.

Da haben die Tänzerinnen und Tänzer der „Kölsche Greesberger“ und das bis auf die Saaltische spielende Trompetenkorps „Eefelkank“ leichtes Spiel zu einem feurigen Finale in der Neschener Turnhalle überzuleiten.

Ein Dreigestirn und ein Sitzungsleiter tanzen am Elferratstisch.

Feierten kräftig mit: Oberodenthals Dreigestirn mit Sitzungsleiter Markus Wißkirchen

NRW-Innenminister Herbert Reul und Tanja Paas vom Festkomitee der Karnevalsfreunde Oberodenthal feiern zusammen bei der Prunksitzung in Odenthal-Neschen.

NRW-Innenminister Herbert Reul gefiel die Sitzung bis zum Finale (Foto, mit FKO-Sprecherin Tanja Paas) sichtlich gut.

Auch das lässt sich auch Innenminister Reul im historischen Polizei-Schick nicht entgehen: „Das ist wirklich Karneval mit Herz.“


Jecker Check

  1. Besucher: Die Prunksitzung war seit langem ausverkauft – keine Frage, das spricht für sich.
  2. Auftritt des Abends: Gefolge des Dreigestirns als „Mixed Peppers“
  3. Heimspiel des Abends: Gitarrist Lukas Wergner von der Newcomer-Band „Zesamm“ aus Köln, kommt aus Odenthal-Landwehr.
  4. Kultstars: Die Lokalmatadore der „Dorftorpedos“ rocken den Saal.
  5. Rednerin oder Redner: erstmals keine. (wg)