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Aus ParteikreisenInnenminister Reul will bei Landtagswahl für Rhein-Berg kandidieren

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Pakendorf und Reul 240921

CDU-Kreisvorsitzender Uwe Pakendorf und NRW-Innenminister Herbert Reul.

Rhein-Berg/Düsseldorf – Der Ehrenvorsitzende der rheinisch-bergischen CDU und NRW-Innenminister Herbert Reul will bei der Landtagswahl im Mai 2022 im Rheinisch-Bergischen Kreis als Direktkandidat antreten. Das bestätigte CDU-Kreisvorsitzender Uwe Pakendorf am Freitag auf Anfrage.

Herbert Reul selbst wollte sich im Gespräch mit dieser Zeitung zu seiner Offerte noch nicht öffentlich äußern. Die parteiinterne Meldefrist für die beiden neu zu besetzenden CDU-Landtagskandidaturen in Rhein-Berg laufe noch bis Montagmittag. Am Abend wird der erweiterte Kreisvorstand tagen.

Reul kommentiert Kandidatur noch nicht öffentlich

Fest steht, dass der in weiten Teilen der Bevölkerung hohes Ansehen genießende Reul das Wahlergebnis auch für seine Partei bei den Landtagswahlen positiv beeinflussen könnte.

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Was normalerweise in einer Partei, die gerade auch bundesweit hart zu kämpfen hat, Freude auslösen dürfte, stößt in den Reihen der Kreis-CDU allerdings auch auf Reaktionen von Erstaunen bis Entgeisterung. Bekannt geworden war Reuls Interesse an einer Kandidatur nach Informationen dieser Zeitung parteiintern offenbar dadurch, dass weitere Interessenten, die bereits ihre Bewerbung für die Direktkandidatur abgegeben hatten, über Reuls Vorstoß von der Kreis-CDU informiert wurden.

Kandidatur im Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis II

Mancher dürfte sich die Bewerbung nun noch einmal überlegen und abwägen, ob er oder sie es auf eine Kampfkandidatur gegen ein politisches Schwergewicht wie den NRW-Innenminister ankommen lassen möchte. Reul hat laut Pakendorf Interesse an einer Kandidatur im Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis II. Dieser umfasst die Kommunen Overath, Kürten, Odenthal, Wermelskirchen, Burscheid sowie Reuls Heimatstadt Leichlingen.

Seit Jahren hat diesen Wahlkreis der Overather Christdemokrat Rainer Deppe inne. Im Frühjahr hatte Deppe jedoch angekündigt, bei der nächsten Landtagswahl nicht erneut kandidieren zu wollen. Der direkt gewählte Abgeordnete des zweiten rheinisch-bergischen Landtagswahlkreises (Bergisch Gladbach/Rösrath), Holger Müller (CDU), war 2019 während der laufenden Wahlperiode gestorben. Die CDU muss also in beiden Wahlkreisen neue Kandidaten aufstellen. Eigentlich hatte sich die Kreis-CDU damit erst nach der Bundestagswahl öffentlich befassen wollen.

Reul selbst hat noch kein Landtagsmandat

„Wir halten uns im Kreisvorstand auch an diesen Beschluss“, sagte Kreisparteichef Pakendorf am Freitag. Deshalb werde er sich jetzt auch nicht dazu äußern, ob und – wenn ja – in welchem der beiden rheinisch-bergischen Wahlkreise er selbst sich gegebenenfalls eine Kandidatur als Direktkandidat bei der NRW-Landtagswahl vorstellen könnte, so der Kreisparteivorsitzende auf Nachfrage.

Nicht nur in der CDU wird unterdessen darüber spekuliert, warum Reul 2022 für den Landtag kandidieren möchte. Ein Grund dürfte sein, dass der 69-Jährige zwar aktuell NRW-Innenminister ist, aber kein Abgeordneter des Landtags, im Parlament also keine Stimme hat. Das liegt daran, dass er 2017 noch Europaabgeordneter war, als Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ihn zum NRW-Innenminister ins Düsseldorfer Kabinett berief.

Laschet-Nachfolge erst in nächster Legislaturperiode möglich

In der NRW-Landesregierung ist Reul nicht der einzige Minister ohne Landtagsmandat. Auch Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) haben keine Stimme im Landtag – und beide möchten wie auch Reul bei der nächsten Wahl nun auch für ein Landtagsmandat kandidieren.

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Reul war bereits als Nachfolger für Armin Laschet ins Gespräch gebracht worden, als dieser angekündigt hatte, nach der Bundestagswahl in jedem Fall nach Berlin wechseln zu wollen. Während der laufenden Landtagswahlperiode käme Reul als neuer NRW-Regierungschef nicht in Frage, da er das dazu notwendige Landtagsmandat nicht hat.

CDU Rhein-Berg will sich erst kommende Woche äußern

Und bis zur nächsten Landtagswahl dauert es noch mehr als sieben Monate. Bislang galt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge Laschets als CDU-Landesvorsitzender und in der Folge als NRW-Ministerpräsident. Mehrere CDU-Bezirksverbände im Land sollen sich bereits für Wüst ausgesprochen haben.

Wann die Nachfolge von Laschet in NRW überhaupt ansteht, ist derzeit noch offen. 2017 zogen sich die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl in Berlin noch über Monate hin. Die CDU Rhein-Berg will sich spätestens nächste Woche zu ihren Plänen für den Neuanfang im Landtag äußern.