Bergisches Land – Nur wenige Monate nach ihrem Start nimmt das Strukturförderprogramm Regionale 2025 konkret Gestalt an. Gestern erhielten die ersten beiden Projekte im Bergischen Rheinland (Rhein-Berg, Oberberg, bergischer Rhein-Sieg-Kreis) vom Lenkungsausschuss der Regionale den sogenannten A-Stempel und damit grünes Licht für die Umsetzung:
Sowohl das Projekt von Mobilstationen, die in allen Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises künftig den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel vereinfachen sollen, als auch das Forschungszentrum „Innovation Hub Bergisches RheinLand“ auf dem Gummersbacher Steinmüller-Gelände können damit gebaut werden.
Die insgesamt 21 in Rhein-Berg geplanten Mobilstationen sollen wie berichtet jeweils auf die örtliche Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel ausgerichtet werden. Zu den möglichen Bausteine zählen Infostelen ebenso wie Mitfahrbörsen, Mitfahrerbänke, Fahrradboxen oder -ständer sowie Angebote vom Pedelec-Verleih über E-Car-Sharing bis hin zu neuen „Park & Ride“-Anlagen.
„Eine funktionierende Mobilitäts-Infrastruktur ist in jeder Kommune eine große Herausforderung“, so Rhein-Bergs Landrat Stephan Santelmann. Der Kreis, der landesweit Pilotregion für die Mobilstationen ist, hatte das Projekt initiiert. Projektpartner sind Rhein-Bergs Städte und Gemeinden, die Verkehrsunternehmen Wupsi und RVK sowie der Verkehrsverbund Rhein-Sieg und die Nahverkehr Rheinland GmbH. Die Gesamtkosten betragen rund 5,58 Millionen Euro.
Der „Innovation Hub Bergisches RheinLand“ (IHBR) soll als Innovationszentrum auf dem Gummersbacher Steinmüller-Gelände mit Forschung vom Campus Gummersbach der TH Köln regionale Unternehmen und Organisationen bei den Herausforderungen der digitalen Transformation und Industrie 4.0 unterstützen und dabei hoch qualifizierte Arbeitsplätze schaffen.
„Mit dem IHBR wollen wir ein Forschungs- und Innovationszentrum im Bergischen RheinLand verankern, von dem die ganze Region profitiert“, sagt Bernhard Opitz von der Firma Opitz Consulting Deutschland, die gemeinsam mit der TH Köln Campus Gummersbach Initiator des 6,4 Millionen Euro umfassenden Projekts und Gründer des Trägervereins ist.
Im Vorfeld hatten beide Prokelte einen mehrstufigen Qualifizierungsprozess durchlaufen, in dem sie von einfachen Projektideen zu strukturpolitisch und regional bedeutsamen und damit förder- und umsetzungsfähigen Vorhaben weiterentwickelt wurden.
Freude über zwei beschlossene Projekte im Bergischen Land
„Wir freuen uns, dass wir bereits frühzeitig im Regionale-Prozess zwei strukturpolitisch wichtige Projekte zur Realisierung empfehlen konnten“, äußert sich Jochen Hagt in einer Pressemitteilung. Der oberbergische Landrat und Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Regionale geht davon aus, dass beide Projekte als Vorbild für andere dienen können. Weitere Vorschläge sind noch bis 2023 möglich.
In den kommenden Runden erwägt die Regionale-Agentur auch initiativ zu möglichen weiteren Projekten aufzurufen und deutlich zu machen, in welchen Feldern sie noch Potenziale sieht. „Wir müssen schauen, wo noch Bedarfe sind“, skizziert Regionale-Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor das Ziel, um das „Bergische Rheinland“ zwischen Land und Ballungsraum weiterzuentwickeln.
Dabei gehe es nicht immer allein darum, neue Flächen zu entwickeln. Auch neue Nutzungskonzepte für Industriebrachen oder nicht mehr genutzte Militäranlagen, gegebenenfalls sogar ihr Rückbau sind denkbar. Innerhalb des Bergischen Rheinlands sollen Projekte mit Beispielcharakter und Nachahmungseffekt entstehen. „Nicht jeder Bauernhof muss in einer Pferdepension enden“, sagt Molitor und skizziert alternative Kreativarbeitsplätze. Die Regionale 2025 soll die Region nachhaltig verändern und stärken.