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ÖPNVRhein-Berg bekommt neue Wasserstoffbusse – 70 Prozent fahren emissionsfrei

Lesezeit 2 Minuten
Es sind sieben Personen zu sehen. Zwei von ihnen halten einen großen Förderbescheid.

Beim Einsatz wasserstoffbetriebener Busse sind RVK und Rheinisch-Bergischer Kreis ganz weit vorne.

Mit den neuen Wasserstoffbussen werden künftig 70 Prozent der Busflotte emissionsfrei unterwegs sein. Der Kauf wurde einstimmig beschlossen.

Einstimmig bei einer Enthaltung hat der Ausschuss für Verkehr und Bauen des Kreises dem Kauf von weiteren 22 Wasserstoffbussen durch die RVK zugestimmt. Damit werden ab Mitte 2025 voraussichtlich insgesamt 73 wasserstoffbetriebene Busse der RVK im Rheinisch-Bergischen Kreis zum Einsatz kommen.

Die rheinisch-bergische Fahrzeugflotte des auch linksrheinisch in Sachen Wasserstoffantrieb sehr umtriebigen interkommunalen Verkehrsunternehmens wird dann zu 70 Prozent mit lokal emissionsfreien Antrieben, also ohne Dieselmotoren, betrieben.

497.000 Euro für einen Wasserstoffbus

Die Anschaffung der zusätzlichen Wasserstoff-Busse begründet die Vorlage von Umweltdezernentin Elke Reichert (Grüne) mit turnusmäßigen Ersatzbeschaffungen (sieben Gelenkomnibusse) ebenso wie mit der Teilübernahme der Wiedenhoff-Linien (zehn normalgroße und ein Gelenkomnibus) und der Einführung des Bergischen Schnellbusses X24 (14 normalgroße Busse).

Zu den Anschaffungskosten teilt Reichert mit: „Brennstoffzellen-Hybridbusse sind trotz sinkender Preise in der Beschaffung noch immer teurer als vergleichbare Dieselbusse und daher überhaupt erst förderfähig. Die RVK nutzt die gegebenen Fördermöglichkeiten konsequent aus.“ So koste ein normalgroßer Wasserstoffbus 497.000 Euro, ein Dieselbus dagegen nur 230.000 Euro.

Aussicht auf Interimtankstelle in Bergisch Gladbach

Durch die Zuschüsse bleiben unterm Strich aber nur 53.400 Euro Mehrkosten pro Fahrzeug, für die es aber vor Ort gute Luft statt giftige Abgase gibt. Im Verkehrsausschuss begründete CDU-Kreistagsabgeordneter Christopher Schiefer die Zustimmung der schwarz-grünen Koalition.

„Es ist eine Fortsetzung der von uns gewählten Strategie“, die im Übrigen der einschlägigen EU-Richtlinie entspreche, bis 2030 Dieselbusse zu ersetzen. Für die SPD signalisierte Fraktionschef Gerhard Zorn Zustimmung, fragte aber noch nach der Tankstellensituation für die Busse. Laut Dezernentin Reichert erwägt die RVK, eine Interimstankstelle in Bergisch Gladbach zu schaffen, damit sich die Tank-Fahrt zum Flughafen erübrige.

Vorlage geht in Finanzausschuss und Kreisausschuss

AfD-Vertreter Jürgen Niemann, der sich am Ende als einziges Ausschussmitglied enthielt, fragte nach Komplikationen beim Tanken, wie es sie in Wiesbaden gegeben habe.

Reichert antwortete, dass es bei den ersten Wasserstoffbussen in Rhein-Berg auch mal Schwierigkeiten in der Betriebsführung gegeben habe, dass sich jetzt aber alles gut gestalte: „Der Betrieb wird immer stabiler.“ Nach der einstimmigen Zustimmung des Verkehrsausschusses geht die Vorlage jetzt in den Finanzausschuss und in den Kreisausschuss. Den endgültigen Beschluss soll der Kreistag am 7. Juni fassen.