Der Rösrather Architekt Horst Welsch feierte seinen 100. Geburtstag. Auch das Rösrather Dreigestirn gratulierte dem Jubilar.
ArchitektRösrather Dreigestirn gratuliert Horst Welsch zum 100. Geburtstag
Ob der Wohnpark Bensberg mit 300 Wohneinheiten, jede Menge Einfamilienhäuser oder die Kreuzkirche in Kleineichen – mehr als 200 Bauwerke hat Architekt Horst Welsch geschaffen. An diesem Wochenende hat er seinen 100. Geburtstag gefeiert. Nicht weit entfernt von jenem Gebäude in Rösrath-Forsbach, das seit zwei Jahren besonders im Fokus steht: die Forsbacher Christuskirche, die Platz für eine neue Nutzung machen soll.
Als vor fast zwei Jahren in dieser Zeitung die ersten Artikel erschienen, in denen von Überlegungen des Presbyteriums die Rede war, die Forsbacher Christuskirche abzureißen und an deren Stelle soziale Einrichtungen, eventuell ein Altenwohnheim, zu errichten, nahm Horst Welsch dies mit besonderer Aufmerksamkeit zur Kenntnis.
Christuskirche entstand 1956
Er hat die Kirche, die 1956 eingeweiht wurde, geplant und gebaut. Unter den ersten Täuflingen des neuen Gotteshauses war sein Sohn Peter. Und: Die Christuskirche hat Horst Welschs Reputation als Kirchbaumeister begründet. Das allerdings war natürlich nicht das einzige Thema an seinem Geburtstag am Samstag.
Alles zum Thema Bensberg
- Nach Urteil Stadt Bergisch Gladbach sperrt die Schloßstraße in Bensberg für den Autoverkehr
- Protest Auf dem Deutschen Platz in Bergisch Gladbach sollen alle 20 Bäume gefällt werden
- Schriftzug „AfD“ Unbekannte besprühen reihenweise Wahlplakate in Bensberg
- Skurriles Angebot Wieso in Bergisch Gladbach Bahngleise zum Verkauf stehen
- Kaffeetafeln, Brunch, Waffeln Diese Cafés in Rhein-Berg sind perfekt für ein ausgiebiges Frühstück
- Wo es gekracht hat Fahrradfahrerin bei Glatteisunfall in Bensberg verletzt
- Neue Route Kein Karnevalszug durch Bensberger Schloßstraße
Zum 100. Geburtstag von Horst Welsch kam nicht nur die offizielle Spitze der Stadt, sondern auch deren Vertreter in der fünften Jahreszeit. Denn der Erste Stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Büscher brachte nicht nur die Geburtstagsglückwünsche von Stadtrat und Verwaltung mit, sondern in seiner weiteren Funktion als Prinzenführer des aktuellen Rösrather Dreigestirns auch noch das Trifolium samt Equipe, um dem Jubilar ein kölsches Ständchen zu bringen.
Horst Welsch, in jüngeren Jahren auch karnevalistisch aktiv, freute sich sichtlich über den Besuch. Prinz Stefan I. (Ossege), Bauer Jupp (Franz-Josef Schmitz) und Jungfrau Bärbelchen (Frank Kuratle), deren Große Rösrather Karnevalsgesellschaft von 1970 gerade einmal gut die Hälfte des Alters des Jubilars aufweisen kann, verliehen Orden und Dreigestirnsspange an den Jubilar. Anschließend sangen die drei aus ihrem Repertoire kölscher Lieder und erfreuten damit auch die anwesenden Familienmitglieder.
Die Versöhnungskirche geplant
Welschs Werke zeugen bis heute vielerorts in der Region von seinem Schaffen. Die Rösrather Versöhnungskirche mit ihrem eigenwilligen, das Ortsbild prägenden Turm folgte in den sechziger Jahren neben einigen anderen Sakralbauten. Die Kreuzkirche in Kleineichen, die heute als Kolumbarium dient, darf man in ihrer ästhetischen Gliederung wohl als einen der gelungensten Kirchbauten weit und breit bezeichnen.
Auch in der weltlichen Architektur war Horst Welsch außerordentlich erfolgreich. Neben dem Wohnpark Bensberg zählen unter anderem die Raiffeisenschule in Forsbach (heute: Geno-Hotel) zu seinen Werken. Stolz ist er auf Auszeichnungen und Ehrungen für sein kreatives Schaffen, die sich im Laufe seines Berufslebens angesammelt haben. Welschs Hobby war seit früher Jugend die Fliegerei. Schon als Junge war er als Segelflieger am Himmel unterwegs.
Begeistert für die Luftfahrt
Von den ersten Architektenhonoraren kaufte er sich in den fünfziger Jahren eine einmotorige Sportmaschine. 1980 verlieh ihm der Deutsche Aero Club das goldene Leistungsabzeichen für Motorflug. In den Folgejahren flog Welsch mit Gästen und Familie im eigenen Flugzeug quer durch Europa, vom Nordkap bis Andalusien. Am häufigsten wohl nach Mallorca, wo er lange Jahre mit seinen Lieben Ferien im eigenen Haus verbrachte. Die Fliegerei hat der Forsbacher längst aufgegeben, doch die schöpferische Ader macht sich hin und wieder bemerkbar.
Dann greift er zum dicken Bleistift und zum Zeichenpapier. Auch in seinem 101. Lebensjahr ist seine kreative Ader aktiv wie eh und je. (mit hb)