In Rösrath ein neues Beteiligungsformat für Jugendliche zu schaffen, verzögert sich erneut. Ein Jugendlicher zieht jetzt die Konsequenzen.
Vertretungsformat vezögert sich erneutRösrather Jugendparlamentarier gibt die Arbeit auf
Die Mädchen und Jungen in Rösrath bleiben vorerst weiter ohne Jugendvertretung. Die von allen Beteiligten angestrebte Idee, anstelle des bisherigen Jugendparlaments (Jupa) ein Jugendforum zu schaffen, bei dem sich alle interessierten Jugendlichen einbringen können, wird erst im Frühjahr oder Sommer 2023 umgesetzt. Die weitere Verzögerung des Projekts wurde nun im Jugendhilfeausschuss bekannt.
Noch im August hatte die Ausschuss-Vorsitzende Vera Rilke-Haerst den 10. November als Termin für eine erste Jugendversammlung – oder Jugendforum, der Name ist noch nicht festgezurrt – genannt.
Zwei Monate später war das schon wieder überholt, da erklärte der Beigeordnete Ulrich Kowalewski (CDU), der „Auftakt“ solle „spätestens im März“ stattfinden. Doch dies war Ende November auch wieder überholt. Nun soll zum ersten Jugendforum spätestens im Sommer 2023 eingeladen werden. „Ich hoffe, dass es früher wird“, sagte Kowalewski immerhin.
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Stadt Rösrath will externe Fachleute als Begleiter
Knackpunkt bei der Umsetzung des Projekts ist der Wunsch der Stadt, es von externen Fachleuten begleiten zu lassen, gleichzeitig aber hohe Kosten zu vermeiden. Ein Ende September vorliegendes Angebot war der Stadtverwaltung offenbar zu teuer.
Nun ist laut Kowalewski der Landschaftsverband Rheinland (LVR) bereit, den Auftakt des Jugendforums zu begleiten – doch ist das zeitlich offenbar erst im Frühjahr oder Sommer einzurichten. Eine weitere Begleitung nach dem Auftakt könnte aus Sicht der Stadtverwaltung die Katholische Jugendfreizeitstätte (Juze) in Rösrath übernehmen, beide Seite sind darüber im Gespräch.
Für die Rösrather Jugendlichen bedeutet dies jedoch, dass sie weiter ohne Vertretung sind. Eigentlich hätten sie schon im Dezember 2021 ein neues Jugendparlament wählen müssen.
Inzwischen hat der letzte noch aktive Jugendparlaments-Vertreter, Robin Gallasch, seine Arbeit eingestellt. Obwohl seine Amtszeit im Dezember 2021 endete, war er zunächst bereit, an den Gesprächen über eine künftige Jugendvertretung teilzunehmen – quasi als Stimme der Jugendlichen. In einer schriftlichen Stellungnahme führte er die wiederholten Verzögerungen auf dem Weg zu einem Jugendforum auf.
Er sieht die Verantwortung dafür bei der Stadtverwaltung und lässt deutliche Verärgerung erkennen. „Ich bin nicht mehr bereit, diesen Umgang mit der Jugendbeteiligung in Rösrath mit meinem Namen mitzutragen“, erklärt Gallasch zu seinem Rückzug als Jupa-Vertreter und zweiter Vorsitzender des Jupa.
Ob die Stadt es schafft, die Jugendlichen auf andere Weise in die Vorbereitungen für das Jugendforum einzubeziehen, ist offen.