AboAbonnieren

Kritik am LandratSPD fordert Wiederwahl von  Rhein-Bergs Kreisdirektor Werdel

Lesezeit 2 Minuten
Die Politiker Ursula Ehren (Grüne) und Gerhard Zorn (SPD) stehen an einem Wahlabend im großen Sitzungssaal des Kreishauses.

Hart ins Gericht geht SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn (r.) mit Grünen-Fraktionschefin Ursula Ehren.

Der Fraktionschef der SPD im rheinisch-bergischen Kreistag wirft den Grünen „Frechheit“ vor – und Ignoranz gegenüber Kreishausmitarbeitern.

„Kreisdirektor Dr. Werdel soll wiedergewählt werden“, hat SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn am Sonntag (10.12.) gefordert und Landrat Stephan Santelmann (CDU) vorgeworfen, „völlig unnötig Öl ins Feuer gegossen“ zu haben, als er am Ende der Kreistagssitzung angekündigt habe, dass „mangels eines Antrags einer Fraktion auf Wiederbestellung“ die Stelle des Kreisdirektors nun ausgeschrieben werden müsse.

Das sei nicht korrekt, so Zorn, der selbst Jurist ist. Eines formalen Antrags einer Fraktion bedürfe es nicht. „Der Kreisdirektor kann bei entsprechender Beschlussfassung des Kreistages im März wiedergewählt werden“, so Zorn, das habe auch die erste Wiederwahl Werdels im März 2016 gezeigt.

Santelmanns Amtsvorgänger hatte Werdels erste Wiederwahl vorgeschlagen

Damals hatte Santelmanns Amtsvorgänger, Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke (CDU), die Wiederwahl Werdels vorgeschlagen. Auch in der aktuellen Auseinandersetzung hatte sich der heute im Bundestag sitzende Tebroke für Werdel ausgesprochen.

Santelmann hat hingegen, spätestens seitdem er in der Corona-Zeit den Empfehlungen des Krisenstabs, dem Werdel vorstand, zuwiderhandelte, ein gestörtes Verhältnis zu seinem Stellvertreter im Kreishaus. Zeitweise kommunizierten beide nur über Anwälte.

„Kreisdirektor Dr. Werdel hat als Leiter des Krisenstabes in der Corona-Krise und an der Spitze der Kreisverwaltung bis heute sehr gute Arbeit geleistet“, stellt unterdessen die SPD in ihrer Stellungnahme fest. Auch in der Mitarbeiterschaft sei er „unbestritten“, das habe auch die Teilnahme zahlreicher Mitarbeitenden an der Kreistagssitzung gezeigt.

Die Grünen verlieren völlig ihre Bodenhaftung.
Gerhard Zorn, SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag des Rheinisch-Bergischen Kreises

Wenn von grüner Seite jetzt von „Versorgung“ eines CDU-Mitgliedes gesprochen werde, so SPD-Fraktionschef Zorn, wenn der qualifizierte und anerkannte Kreisdirektor wiedergewählt werden soll, sei das an „Frechheit gegenüber dem Koalitionspartner und Ignoranz gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreises“ kaum zu überbieten. Die Grünen im Kreis verlören völlig die Bodenhaftung, so SPD-Fraktionschef Zorn in einer Pressemitteilung.