AboAbonnieren

Auf RWE-GeländeDas sind die Hintergründe zur Erstaufnahmestelle in Bergheim

Lesezeit 2 Minuten
Erstaufnahmelager BM

Bereits 2015 waren auf dem BoAplus-Gelände Leichtbauhallen für Flüchtlinge errichtet worden.

Bergheim – Auf dem Kraftwerksgelände in Bergheim-Niederaußem soll eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge entstehen. Das hat Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler am Dienstagabend im Hauptausschuss verkündet. Die Kölner Bezirksregierung habe den Bürgermeister am Dienstagnachmittag informiert.

Die Container sollen auf dem BoAplus-Gelände entstehen, das einmal für die Erweiterung des Kraftwerks vorgesehen war. Wie die Bezirksregierung auf Anfrage mitteilt, wolle man versuchen, den Betrieb des Containerdorfes etwa in vier Wochen aufzunehmen. Außerdem werde gerade geprüft, ob man auch auf einem Parkplatz am Kraftwerk Zelte für Flüchtlinge aufstellen könne. „Die Unterbringung wäre für erst mal 500 Personen für ein halbes Jahr bis Jahr“, heißt es von der Pressestelle der Bezirksregierung.

Menschen sollen aus Bergheim auf andere Kommunen verteilt werden

Sobald genügend Kapazitäten vorhanden sind, sollen die Menschen auf die anderen Rhein-Erft-Kommunen verteilt werden, so die Bezirksregierung. Die Stadt Bergheim, so der Bürgermeister, würde dann den Mietvertrag übernehmen, um weiterhin dort Menschen unterzubringen. Denn die Unterbringung der Flüchtlinge liegt in der Zuständigkeit der Kommunen. An der Stelle Container für Flüchtlinge zu errichten, war ohnehin der Plan der Kreisstadt, so Mießeler. Deshalb habe man sich bereits mit dem Grundstückseigentümer RWE verständigt und einen Containerlieferanten gesucht. Auf dessen Angebot warte man. Die Bezirksregierung werde die Vorarbeit der Stadt Bergheim übernehmen und dann weiterführen. Auch die Kosten werden von der Bezirksregierung oder dem Land getragen, so Mießeler.

Alles zum Thema RWE

Die dort untergebrachten Schutzsuchenden werden der Stadt Bergheim auf ihre Quote angerechnet.Das sei wichtig für Bergheim, sagt Bürgermeister Volker Mießeler. Denn einen Plan B, also eine weitere Fläche, habe man nicht. Klar sei: Die Stadt Bergheim wolle helfen und die Flüchtlinge willkommen heiße.

Bergheim: Quartier für Quarantänefälle hergerichtet

Die ersten 172 Schutzsuchenden aus dem Kriegsgebiet sind in den ehemaligen Flüchtlingshäusern am Kirchacker untergekommen. Für mögliche Quarantäne-Fälle ist der Ordenshof in Bergheim hergerichtet. Weitere Flüchtlinge, insgesamt rund 100, sollen in den nächsten Tagen in den Mehrzweckhallen in Zieverich und Ahe untergebracht werden.Bereits 2015 waren auf dem BoAplus-Gelände große Zelte für Flüchtlinge errichtet worden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Anders als vor sieben Jahren sei, dass heute mehr Familienverbünde nach Bergheim kämen, zum Beispiel Mütter mit Kindern und Großeltern, damals seien es mehr alleinstehende Männer gewesen. Das müsse man bei der Unterbringung berücksichtigen. „Wir versuchen, dass eine gewisse Intimsphäre, auch in den Turnhallen, gewährt wird“, sagt der Bürgermeister. So sollen dort kleine Zelte aufgebaut werden, um die Familien etwas voneinander abzutrennen.