Das Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1958 und trägt ein Kalkputzrelief über der Haustür, das beim Abbruch verloren geht.
Relief wird nicht gerettetPfarrhaus in Bergheim weicht acht Doppelhaushälften
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Das Pfarrhaus in der Luisenstraße wird in Kürze abgebrochen. Auf dem Areal der Kirche sollen acht Doppelhaushälften für junge Familien entstehen.
Copyright: Dietmar Fratz
Das Pfarrhaus samt Pfarrbüro in der Luisenstraße wird abgebrochen. Wie das Kölner Unternehmen Cloudberry Real Estate mitteilt, werden dort unter dem Projektnamem „Für Luise“ auf Erbbaugrundstücken der katholischen Kirchengemeinde St. Hubertus acht Doppelhaushälften entstehen.
Bergheim: Wohnung stand für einige Jahre leer
Das Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1958, als Johannes Evers Pfarrer in Kenten war. Bis vor einigen Jahren wohnte im Pfarrhaus der Kaplan des Seelsorgebereichs Bergheim/Erft. Seitdem steht die Wohnung leer. Das benachbarte Pfarrbüro zieht in dieser Woche in das benachbarte Pfarrzentrum um.
Über der Haustür des ansonsten schlichten Zweckbaus befindet sich ein Kalkputzrelief, das der Buirer Künstler Walter Dorn gefertigt hat. Es zeigt, wie der Kentener Heimatkundler Josef Fabricius ausführt, das Geweih mit Kreuz als Sinnbild für den Pfarrpatron St. Hubertus. Der Jülicher Löwe, der auch das Bergheimer und das Kreiswappen ziert, trägt Ähren als Merkmal der Landwirtschaft auf dem Kopf und schwingt eine Spitzhacke als Symbol für den Tagebau.
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Drei Kronen stellen die Verbindung zum Erzbistum Köln, rote und graue Flächen - für Rotschlamm und Aluminium - zum Martinswerk her. Das Relief wird wohl mit dem Gebäude untergehen. Ausbau und Sicherung des Reliefs würden laut Kirchenvorstand über 10.000 Euro ohne Erfolgsgarantie kosten und seien daher nach Einvernahme zweier Steinmetzen verworfen worden.
Das Gebäude sei feucht und eine Sanierung kaum möglich. Wie Cloudberry, das den Vertrieb der Immobilien betreibt, mitteilt, wird der Bauträger, die EHP Immobiliengruppe, mit dem Abbruch voraussichtlich am Montag, 16. Dezember, beginnen. In die geplanten Häuser sollen laut Rolf Michalak vom Kentener Kirchenvorstand acht junge Familien mit Kindern einziehen.