Bergheims Bürgermeister Mießeler freut sich über die gestiegene Bedeutung der Kreisstadt aus Sicht der Landesregierung. Eine Glosse übers Karte lesen.

Glosse zu MicrosoftBergheim und Bedburg hängen Köln und Düsseldorf ab

Volker Mießeler ist Bürgermeister von Bergheim.
Copyright: Dennis Vlaminck
Was für eine Woche für Bergheim und Bedburg, den Rhein-Erft-Kreis, das Rheinische Revier und ganz NRW: Die Ankündigung von Microsoft, im Norden des Kreises zwei riesige Rechenzentren zu errichten, Milliarden Euro zu investieren und mehrere Hundert Arbeitsplätze zu schaffen, löste vielerorts Euphorie und Aufbruchstimmung auf. Sie nährte auch die Hoffnung, dass es doch was wird mit dem Strukturwandel.
Was aber keiner ahnen konnte: Bedburg (25.000 Einwohner) und Bergheim (62.000 Einwohner) nehmen ab sofort auf der Landkarte einen deutlich größeren Stellenwert ein als die Landeshauptstadt NRW, also Düsseldorf, und die Millionenstadt Köln. Zumindest wenn man der Staatskanzlei von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) vertrauen darf.

Die Karte zeigt die Lage der künftigen Standorte der Microsoft-Rechenzentren.
Copyright: Land NRW
Auf einer Karte auf der Homepage ist im Zusammenhang mit dem Microsoft-Coup deutlich zu sehen, dass Bergheim und Bedburg deutlich größer dargestellt werden als Köln und Düsseldorf. Ach ja, und auch größer als Bonn. Was Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler (CDU) in einem Facebook-Post mit größtmöglichem Schmunzeln vermerkt: „Ich kann es mir nicht verkneifen und Hendrik Wüst zu danken für die Neusortierung der Bedeutung unserer Städte in der Region . . . da steht wohl eine Kommunalgebietsreform an.“
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Am Ende dieser Neusortierung kann ja nur anstehen, dass das Land seine Ministerien in den nördlichen Teil des Rhein-Erft-Kreises verlegt, dass Köln den Dom Stein für Stein abbaut und in Niederaußem wieder aufbaut und das Bett des Rheins dergestalt verlagert, dass wir sonntags an der Rheinpromenade in Bedburg Cappuccino schlürfen werden.
Irgendwann. Vielleicht.