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Nach dem Ende des RWE-KraftwerksSo könnte der Gillbach in Bergheim gerettet werden

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Wenn die Kohleverstromung endet, droht der Bach, hier bei Rheidt, trockenzufallen, weil das Kühlwasser des Kraftwerks wegfällt.

Bergheim – Die Zukunft des Gillbachs, der in Bergheim unter anderem durch Auenheim und Rheidt fließt, beschäftigt die Bergheimer Politik weiterhin. Besonders Helmut Paul, Glessener CDU-Stadtrat und Vorsitzender des Bergheimer Klimaausschusses, setzt sich für den Erhalt des Gewässers sein. Jetzt stand der Bach auf der Tagesordnung des Ausschusses.

Der Bach wird hauptsächlich aus Kühl- und Betriebswasser des RWE-Kraftwerks gespeist. Damit ist es vorbei, wenn die Kohleverstromung endet. RWE hatte zuletzt mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht vorhabe, danach den Oberlauf des Bachs, also unter anderem den Teil auf Bergheimer Stadtgebiet, mit Wasser aus der Rheinwassertransportleitung zu versorgen. Schon früher, als der Gillbach noch einer Quelle im Bethlehemer Wald entsprungen sei, habe der Oberlauf nicht immer Wasser geführt, argumentiert RWE. Der Bach droht also trockenzufallen.

Grüne aus Rommerskirchen in Bergheim zu Gast

Im Ausschuss, in dem auch Katharina Janetta (Grüne), die Vorsitzende des Umweltausschusses in Rommerskirchen, wo der Bach ebenfalls fließt, zu Gast war, hielt Udo Rose vom Erftverband einen Vortrag. Dabei ging es unter anderem um das mögliche Trockenfallen des Überlaufs, um die ökologische Bedeutung des Bachs und um Potenziale.

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Die technische Beigeordnete der Stadt, Claudia Schwan-Schmitz, teilte mit, dass das Thema Gillbach durchaus im Rahmen des Strukturwandels gefördert werden könnte. Schließlich hänge dessen Zukunft am Niederaußemer Kraftwerk. „Die Themen Starkregen und Wasserwirtschaft sind momentan ohnehin ein Schwerpunkt der Verwaltungsarbeit“, berichtete Schwan-Schmitz. Konkret habe sie den Gillbach bereits in das Strukturwandelprojekt „Entwicklungsperspektive Bergheim-Nord“ eingearbeitet. Darin gehe es unter anderem um die Zukunft der Dörfer rund um das Kraftwerk sowie um die Stadtentwicklung und die Natur.

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Es müssten allerdings noch viele technische Fragen geklärt werden, dazu stimme man sich mit dem Erftverband ab, sagte Schwan-Schmitz. Unter anderem gehe es darum, ob und wer möglicherweise Wasser aus Rhein oder Erft in den Gillbach pumpen könnte. Aber auch um potenzielle Biotope am Bach.

„Der Bach ist ein identitätsstiftendes Element“, bekräftigt Schwan-Schmitz. Deshalb befinde man sich auf dem richtigen Weg.