Fahrer soll Halbschranke umfahren haben. Auto fing Feuer.
Ein Promille AlkoholAutofahrer rammt in Brühl auf Bahnübergang Straßenbahnlinie 18

Ersthelfer haben den Schwerverletzten aus dem Auto gerettet. Es war in Brand geraten.
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„Das hätte auch ganz anders enden können“, sagte Udo Milewski von der KVB. Er wurde am Dienstag zu einem Unfall am Bahnübergang an der Kurfürstenstraße nach Vochem gerufen. Kurz vor 20 Uhr war dort ein Auto mit einer Bahn der Bonner Stadtwerke (SWB) kollidiert. Das bestätigte am Mittwoch SWB-Sprecher Maximilian Mühlens. Die Bahn war unterwegs nach Bonn.
Der Pkw sei an dem Bahnübergang in den hinteren Teil der Straßenbahn der Linie 18 geraten. Der Zugführer habe den Einschlag aber nicht bemerken können. „Die Bahnen sind sehr stabil gebaut“, erklärte Mühlens. Allerdings hätten einige Passagiere Funkenflug bemerkt und dies auch direkt dem Fahrer mitgeteilt. Bei seinem planmäßigen nächsten Stopp in Brühl-Nord habe der Zugführer seinen Zug deswegen kontrolliert. Laut Mühlens hat er die Beschädigungen jedoch nicht sehen können, weil sie unterhalb des erhöhten Bahnsteigs lagen.
Bahn muss in Werkstatt repariert werden
„Aber es war nur ein Blechschaden“, erklärte der SWB-Sprecher. Der Waggon sei inzwischen in der Werkstatt und werde repariert. Unbeschädigt blieb eine Bahn der KVB, die unmittelbar nach dem Unfall von Brühl in Richtung Köln unterwegs war. „Mit einer Gefahrenbremsung brachte der Zugführer die Straßenbahn noch vor der Unfallstelle zum Stehen“, so Milewski. Fahrgäste wurden nach bisherigen Kenntnissen nicht verletzt. Er wolle sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn die Straßenbahn in die Unfallstelle hineingefahren wäre. Immerhin sind laut KVB-Sprecher Matthias Pesch die Straßenbahnen dort etwa mit Tempo 70 unterwegs.
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Am Mittwoch lief der Verkehr an dem Bahnübergang wieder störungsfrei.
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Die bisherigen Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass der 57-jährige Unfallfahrer alkoholisiert in seinem Pkw unterwegs war. Er wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Er war auf der Kurfürstenstraße in Richtung Römerstraße gefahren. Obwohl die Schranken am Bahnübergang geschlossen waren, sei der Fahrer auf die Gleise gefahren. Dort kam es zu der Kollision mit dem hinteren Teil der Straßenbahn. Mindestens ein Ersthelfer hat nach Informationen der Polizei sofort reagiert und den Schwerverletzten aus dem Wagen gerettet. Nach der Versorgung am Unfallort wurde er ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten Polizisten Alkoholgeruch in der Atemluft des 57-Jährigen fest.
Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von etwa ein Promille. Bei der Kollision wurde der Pkw des 57-Jährigen massiv beschädigt. Ein Vorderrad riss ab und wurde ins Gleisbett geschleudert. Der 57-Jährige war bereits in Sicherheit, als sein Wagen aus noch unklarer Ursache in Brand geriet. „Als wir eintrafen, stand der Wagen in Vollbrand“, erklärte Feuerwehreinsatzleiter Peter Berg.
Nach den Löscharbeiten haben die haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleute das Fahrzeugwrack mit der Seilwinde ihres Einsatzfahrzeugs von den Gleisen gezogen. Die Straße war an der Unfallstelle bis 22.15 Uhr gesperrt, auch der Bahnverkehr wurde eingestellt.
Halbschranke
Der Bahnübergang an der Kurfürstenstraße wird mit Halbschranken gesichert, die nur die Durchfahrt in der Fahrtrichtung absperren. In Köln gibt es bei Bahnübergängen der KVB etwa 50 solcher Übergänge, außerhalb von Köln sind es rund zehn. (mkl)