In einer Talkrunde berichtete der Ex-Bundesliga-Manager auch seine Erfahrungen im Fußballgeschäft und von seinem Kampf gegen die Pfunde.
TalkrundeDas sind Reiner Calmunds Erinnerungen an seine Jugend in Brühl
Promis hautnah und kostenlos im lockeren Gespräch mit Kneipenmilieu verspricht die Kölner Talkrunde „Loss mer schwade“, die die Journalisten Eduard Bopp und Markus Krücken 2016 ins Leben gerufen haben. Über den Besuch eines „Brühler Jung“, nämlich den ehemaligen Manager von Bayer 04 Leverkusen, Reiner Calmund, freute sich das Ehepaar Heike und André Abts als Betreiber der Gaststätte Kreisch am Mittwochabend.
Für den in Brühl im Jahr 1948 geborenen Calmund habe „Loss mer schwade“ eigens ein „Solospiel“ eingerichtet, denn er erzähle gerne und ausführlich aus seinem Leben, moderierte der Express-Sportreporter Marcel Schwamborn das Gespräch in der voll besetzten Gaststätte an.
Calmund wurde in Brühl geboren
Ausgiebig erinnerte sich Calmund an seine Kindheit, als es nur ein Auto in der Bergmannskolonie Brühl-Heide gab, das des ansässigen Hausarztes. 1.000 Schritte die Straße runter sei schon der Sportplatz gewesen, bei der Schule, der „große Bagger“ des nahen Tagebaus nur 300 Meter entfernt, schilderte Calmund.
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An die Bergmannswohnung mit Wohn-, Ess- und Schlafzimmer und gemeinsamer Badewanne für alle Hausbewohner, deren Wasser familienweise ausgetauscht wurde – „ich hatte Glück, als Einzelkind saß ich als dritter in der Wanne“ – und an eine ganze Menge Kohlenstaub erinnerte er sich.
Der habe ihm allerdings nicht geschadet, mit knapp 75 Jahren fühle er sich bei besten Blutwerten „topfit“. Neben dem Spielen „em Bösch“ habe der Fußball die Jugend der Jungs dominiert, „jeder wollte ein Helmut Rahn oder Fritz Walter sein“, der eigene Vater habe sich als Torschützenkönig beim FC Viktoria 1911 Gruhlwerk feiern lassen.
Er selbst spielte bei den Amateuren der Spielvereinigung Frechen bis zu einer schweren Verletzung, stieg aber als Jugendtrainer wieder ein, wurde unter Fritz Pott Co-Trainer beim Verbandsligisten SC Brühl.
Gerne erzählte Calmund, wie er sich selbst als Reiner „umgetauft“ habe. Sein Geburtsname Reinhold habe ihm in der Grundschule einiges Mobbing eingebracht, denn damals veröffentlichte Loriot im Stern die Cartoonserie „Reinhold das Nashorn“.
Ringen um das Körpergewicht
Im späteren Leben reihte er sich nahtlos in die Reihe derer ein, die er gerne als „kleiner Drecksack“ titulierte, die Geld machen können und Ahnung vom Fußball haben. Millionär sei er dennoch nicht geworden, versicherte Calmund. Neben seiner Einschätzung des heutigen Bundesligageschehens und welcher Torwart nun in der Nationalmannschaft antreten solle, erzählte Calli, wie ihn seine Fans nennen, auch vom Ringen um sein Körpergewicht.
Als unterernährt sei er als Kind vom Arzt zur Kur mit Milchbrei geschickt worden, später erfolgten zehn erfolglose Diätversuche, die nur in noch mehr Pfunden gipfelten. Erst operative Eingriffe hätten den gewünschten Erfolg gebracht. Am 23. November wird Reiner Calmund 75 Jahre alt. Wie schon zum 70. möchte er dann Spenden für bedürftige Kinder sammeln.