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Modehaus schließtNach Aachener-Aus Furcht um langen Leerstand in Brühl

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Zu sehen ist das Modehaus Aachener am Steinweg in Brühl.

Das Modehaus Aachener am Brühler Steinweg schließt am Samstag. Stadt und Handel hoffen, dass das große Geschäftshaus nicht allzu lange ungenutzt bliebt.

Bürgermeister Freytag verbreitet vorsichtigen Optimismus, während sich der Einzelhandelsverband skeptisch zeigt.

Der 21. September verspricht kein guter Tag für den Brühler Einzelhandel zu werden. An dem besagten Samstag wird das insolvente Modehaus Aachener am Steinweg letztmals öffnen und stark reduzierte Kleidungsstücke zum Verkauf anbieten. Für die rund 35 Mitarbeiter ist danach Schluss, sie wurden zum Monatsende gekündigt.

Das Gebäude ist nicht mit den übrigen leerstehenden Ladenlokalen in Brühl gleichzusetzen. Mit 5700 Quadratmetern Verkaufsfläche ist das Haus, das jahrzehntelang Domizil der Warenhauskette Kaufhof war, das größte Geschäftshaus Brühls und „ein Magnet für die gesamte Innenstadt“, wie Frank Pohl es ausdrückt. „Viele kleinere Textilhändler werden diese Schließung spüren, weil manche Kunden ohne Aachener erst gar nicht den Weg nach Brühl antreten werden“, ist der Vorsitzende des Einzelhandelsinteressenverbands Wepag überzeugt.

Noch kein neuer Mieter für größtes Geschäftshaus der Stadt gefunden

Pohl hat bislang nichts Positives von der Suche nach einem Nachfolger für die insolvente Modekette vernommen: „Da ist eindeutig die städtische Wirtschaftsförderung am Zug.“ Vielleicht noch nicht in diesem Jahr, aber im kommenden, so glaubt er, könne ein Leerstand sich auch negativ auf die Anziehungskraft der Veranstaltungen in der Stadt auswirken.

Bislang kommen Tausende Menschen zu Herbst-, Martins oder Weihnachtsmarkt in die City. Organisiert werden diese Events von der Wepag. „Angesichts der Krise des stationären Einzelhandels insbesondere im Textilbereich bin ich skeptisch, dass sich schnell etwas tun wird“, fürchtet Pohl. Positiv sei nur die Kunde, dass die Tiefgarage als öffentliches Parkhaus erhalten bliebe.

Etwas optimistischere Töne kommen aus dem Rathaus. „Resultierend aus dem engen Kontakt und Austausch, den wir mit dem Immobilienunternehmer und Eigentümer pflegen, wissen wir, dass es einige interessante Bewerbungen und gute Gespräche hinsichtlich einer Nachfolge gibt“, sagte Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) auf Anfrage dieser Zeitung.

Die endgültige Entscheidung über die Nachfolge-Nutzung des Objekts obliege dem Eigentümer, „dem natürlich auch daran gelegen ist, einen Leerstand zu vermeiden“. Aktuell gehe man davon aus, dass ein Leerstand – zumindest über einen längeren Zeitraum hinweg – vermieden werden könne, so der Bürgermeister.