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Park&Ride-AnlagePendler sollen in Brühl 150 neue Parkplätze nutzen können

Lesezeit 3 Minuten
Die Visualisierung zeigt ein Parkhaus mit drei Ebenen. Auf dem Dach sind Photovoltaik-Module angebracht.

In Brühl-Schwadorf soll ein Parkhaus entstehen, und Pendlern den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel ermöglichen.

Im Brühler Süden, unmittelbar an der Stadtbahn-Haltestelle Schwadorf soll ein Parkhaus mit drei Ebenen entstehen.

Wer es positiv sieht, der dürfte die überschaubare Zahl an interessierten Bürgern als Zeichen der Zustimmung werten. Jedenfalls verloren sich rund 20 Leute in der Mensa der Gesamtschule, als die Verantwortlichen von Stadt und beauftragten Unternehmen die Pläne zur Errichtung einer Park & Ride-Anlage in Brühl-Schwadorf vorstellten.

„Je mehr Parkplätze für Pendler dort entstehen, umso besser ist es“, sagt CDU-Ratsherr Peter Kirf, dessen Einschätzung von weiten Teilen der Brühler Politik geteilt wird. Nach Einschätzung der Fachleute sind rund 150 Stellplätze – also weniger als ursprünglich von der Stadt geplant – eine ausreichende Größenordnung auf dem rund 4500 Quadratmeter großen Areal, das die Stadt von der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) kaufen wird. Hinzu kommen sichere Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder gleich nebenan.

Parkfläche nicht nur für Brühler Pendler

Pendler sollen dort künftig ihre Wagen abstellen können, ehe es mit der angrenzenden Stadtbahnlinie 18 über Brühl in Richtung Köln oder nach Bonn gehen soll. Selbstverständlich befänden sich darunter auch Pendler, die nicht in Brühl zu Hause sind, betonte Henning Korte, Leiter der Abteilung Verkehr in der Stadtverwaltung. Doch die Brühler profitierten letztlich von weniger Verkehr in der Innenstadt, wenn Menschen auf den ÖPNV umstiegen, betonte er. Zudem sei eine „geregelte P&R-Anlage“ besser als der Parksuchverkehr in den Straßen Schwadorfs.

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Daher hält Korte das Projekt, das die Verwaltung im Februar bei einer „rudimentären“ Schätzung auf rund 2,5 Millionen Euro taxiert hatte, für sehr sinnvoll. Zumal Bund und Land rund 95 Prozent der Kosten tragen dürften. Entstehen soll ein Bau mit drei Parkebenen. Die Zufahrt führt auf die Walberberger Straße (L 183), die für aus Brühl kommende Autofahrer um eine zusätzliche Linksabbiegespur erweitert werden soll.

Eine Ampel ist laut Ingenieur Frank Leiendecker, Chef des gleichnamigen Büros, nicht erforderlich. Wohl aber Absprachen mit dem für die täglich von 11.000 Fahrzeugen frequentierte Straße zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW sowie dem Eisenbahnbundesamt. Das mit einer begrünten Fassade versehene Gebäude soll über eine Brücke oder einen ebenerdigen, beschrankten Zugang direkt mit dem Bahnsteig verbunden werden. Für Elektroautos soll es Stellplätze im Freien geben.

Die Frage eines Bürgers, ob der Bau so wuchtig werden müsse und warum keine Tiefgarage entstehe, beantworteten Leiendecker und Architekt Michael Mayer. „Wir haben verschiedene Varianten untersucht und uns vorerst für die wirtschaftlichste entschieden“, so Mayer. Der Bau werde nicht höher als das benachbarte alte Bahnhofsgebäude. Während Leiendecker betonte, eine Tiefgarage sei wesentlich teurer.

Dach mit Photovoltaik-Anlage präferiert

Offen ist noch, ob das oberste Parkdeck eine Decke erhält. Mayer hält das für gut, weil dann die Errichtung einer großen Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Begrünung möglich seien. Zwischen Gebäude und Straße sind Mulden vorgesehen, in denen Regenwasser versickern soll.

Bei Marcus Venghaus, Fraktionschef der Brühler SPD, warf das die Frage nach der Pflege auf. Alle 15 Jahre müsse der Mutterboden gewechselt werden, um die Funktionsfähigkeit zu erhalten, so Leiendecker, der kein Risiko durch das Wasser für Schwadorf sieht. Festgezurrt werden sollen die Planungen Ende November im städtischen Verkehrsausschuss.