Rhein-Erft-Kreis – Die Entscheidung steht: Markus Söder (CSU) zieht zurück, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) soll als Kanzlerkandidat für die Union die Bundestagswahl gewinnen. Im Kreis herrscht bei den CDU-Leuten große Erleichterung, dass die Frage endlich geklärt ist.
„Das ist mal wieder ein ganz schwieriges Kapitel in der gemeinsamen Geschichte von CDU und CSU“, sagt der Bedburger Bundestagsabgeordnete Georg Kippels. Das Verfahren um die Kandidatenkür könne man nicht ungeschehen machen, und zumindest für den Augenblick sei es schädlich gewesen. „Aber man muss es auch nicht krampfhaft aufkochen. Jetzt muss es heißen: Haken dran, im Interesse eines guten Ergebnisses bei der Bundestagswahl im September.“
„Jetzt heißt es zusammenstehen“
Frank Rock, Vorsitzender der Christdemokraten im Rhein-Erft-Kreis, ist froh, dass sein Favorit Laschet das Rennen gemacht hat. „Wir hatten zwei kompetente Kandidaten, jetzt heißt es zusammenstehen, um in Auseinandersetzung mit den Mitbewerbern zu punkten“, sagt der Landrat. Laschets großes Plus sei die Fähigkeit zu verbinden. „Das schafft er auch in der Union hundertprozentig. Und er kann überzeugender wirken als viele, die jetzt in Umfragen vielleicht vorn liegen mögen.“
„Es ist gut und richtig, dass die Entscheidung endlich getroffen worden ist“, sagt der Brühler CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland. „Wir müssen jetzt gemeinsam und geschlossen gute CDU-Politik machen, um auch eine grüne Kanzlerin zu verhindern.“ Das Verfahren sei sicherlich nicht gut gewesen. „Die Frage hätte früher und klarer entschieden werden müssen“, sagt Golland. Es sei wichtig, jetzt nach vorne zu schauen und „die richtigen Inhalte christdemokratischer Politik nach vorne zu stellen“.
„Starkes Signal der Geschlossenheit“
Detlef Seif, CDU-Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Rhein-Erft II/Euskirchen, wertet Söders konsequenten Rückzug als „starkes Signal der Geschlossenheit“. Das sei ein wichtiger Zeitpunkt gewesen, um sich zu erklären. „Sonst hätten innerparteiliche Auseinandersetzungen gedroht.“ Söder und die CSU würden nun gemeinsam mit der CDU in den Wahlkampf gehen. „Inhaltlich sind wir so eng wie nie beieinander“, sagt Seif.
Allerdings sei durch die öffentliche Diskussion und die Art des Verfahrens ein Schaden herbeigeführt worden. „Für eine Partei ist es schrecklich, wenn solch eine Kandidatendebatte öffentlich geführt wird“, findet Seif. „Das ist der Schaden, der bleibt. Die Diskussion hat polarisiert und einen Spaltpilz freigesetzt.“ Im weiteren Verfahren und in der Entwicklung eines Wahlprogramms müssten nun alle Söder-Unterstützer mitgenommen werden.
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Die Pulheimer Landtagsabgeordnete Romina Plonsker setzt nun ganz auf „die Führungsstärke und integrative Art“ von Laschet, der der beste Kanzlerkandidat sei. „Nun ziehen wir geschlossen in den Wahlkampf: 2017 haben wir gemeinsam für Nordrhein-Westfalen gekämpft, dieses Jahr geht es um Deutschland.“