Während der Corona-Pandemie hatten Bauern die Idee, Licht zu den Menschen zu bringen. Heute sind die Fahrten eine Demonstration für die Landwirtschaft.
Traktoren geschmücktLichterfahrt mit Disney-Anklang zieht durch Elsdorf
Funkelnd wie die Christbaumkugeln zogen am Abend des Nikolaustages schwere Zugmaschinen und Traktoren der Landwirte zur Lichterfahrt durch die Ortschaften der Gemeinde Elsdorf. Mit vielen hundert Lichterketten hatten die Landwirte ihre Fahrzeuge geschmückt und sich Musikanlagen für die Beschallung mit weihnachtlichen Schlagern aus der Hitparade an Bord geholt.
Aus einer Kutsche, gezogen von goldenen, aufblasbaren Rentieren, alles montiert auf einem Anhänger, grüßten die märchenhaften Hauptfiguren des Disneyfilms „Die Eiskönigin“. Elsa, als Eiskönigin höchstpersönlich, war im so eleganten, wie dünnen Abendkleid anzutreffen – „ich bin die Eiskönigin, ich kann nicht frieren“ – zusammen mit ihrer Schwester Anna.
Landwirte wollten für die Kinder ein wenig Magie verbreiten
Im Anhänger gleich dahinter fuhren ihre Gefährten Kristoff und der Schneemann Olaf mit. Der Stommelner Landwirt Markus Wipperfürth hatte die Darsteller zur „Lichterfahrt 5.0“, wie er sie nannte, mitgebracht. Ein wenig „Magie“ habe er für die Kinder diesmal bereiten wollen, genau wie damals zum „schlimmsten Weihnachtsfest seines Lebens“ im Coronawinter 2020.
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Der Thorrer Landwirt Peter Broich hatte einen Personenbeförderungskorb in der Gabel im Bug seiner Zugmaschine aufgehängt. Aus dem zugigen Korb in der Höhe begrüßten der Nikolaus und zwei Engel die Kinder am Straßenrand, es waren die Freundinnen Elke Müller, Ellen Wolf und Claudia Philipp.
Viele hundert Menschen an den Straßenrändern feierten den Treck der Landwirte. Ziel- und Haltepunkte waren, genau so wie zur ersten Fahrt 2020, die fünf Seniorenheime der Stadt Elsdorf. Im Feuerwehrwagen, der die Lichterfahrt anführte, hatten die Landwirte wieder Kisten mit gesponsorten Leckereien für die alten Leute gepackt.
Bei allem weihnachtlichen Lichterglanz machten die Landwirte mit Tafeln in den Arbeitsgabeln ihrer Zugmaschinen und Aufstellern mit gut sichtbaren Slogans auf ihre Anliegen aufmerksam: „Landwirtschaft dient allen“ oder „Ist der Bauer ruiniert, wird klimaschädlich importiert“ und „Du entscheidest im Regal“.
Als „Demonstration für den Erhalt der rheinischen Landwirtschaft“ sei die Lichterfahrt bei den Behörden angemeldet worden, im Unterschied zu 2023 ganz problemlos, schilderte Heppendorfs Ortsvorsteher Dietmar Wildner, der die Fahrt organisierte. Für die Landwirte gebe es immer mehr Auflagen der EU, „irgendwann muss auch mal Schluss sein“, fand Wildner.
Lichterfahrten waren während der Corona-Pandemie entstanden
Die letzten Lichterketten für die Fahrt hatten die Landwirte am Startpunkt der Lichterfahrt über ihre Fahrzeuge gehängt, auf dem Hof und Wirtschaftsweg des Reitstalls Burg Stammeln. Hier trafen die Landwirte auf Freunde. Mit wahlweise Glühwein oder alkoholfreiem Kinderpunsch hatten die Reiter und Belegschaft rund um Betriebsleiter Sascha Schmitz die Landwirte und ihre Zuschauer empfangen.
Am Samstag fuhren die Landwirte durch Kerpen, am Freitag, 20. Dezember, werden sie im Stadtgebiet Bergheim zu sehen sein.
Die „Lichterfahrten“ entstanden während der Corona-Pandemie, um trotz geschlossener Weihnachtsmärkte Licht in die Straßen zu bringen.