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Flutkatastrophe 2021SSV Ahrem in Erftstadt wartet nach Flut immer noch auf Kunstrasen

Lesezeit 2 Minuten
Der Rasenplatz ist verwildert.

Aus dem Rasenplatz des SSV Ahrem ist seit der Flut vor fast zweieinhalb Jahren eine wild wuchernde Wiese geworden.

Die Mehrheit im Stadtrat hat zugestimmt, den finanziellen Eigenanteil des Erftstädter Vereins am neuen Sportplatz zu deckeln.

Fast zweieinhalb Jahre sind seit der Hochwasserkatastrophe vergangen, und immer noch hat der Sportverein SSV Rot-Weiß Ahrem keinen bespielbaren Sportplatz. In der jüngsten Ratssitzung wurden immerhin die Weichen für einen Kunstrasenplatz gestellt.

Die Ratsmehrheit gab dem Wunsch des Vereins statt, seinen Eigenanteil auf 300.000 Euro zu begrenzen. Die Flut im Sommer 2021 hatte die gesamte Sportanlage am Ortsrand von Ahrem verwüstet. Seitdem müssen die Fußballmannschaften des SSV zum Training auf die Plätze in andren Ortsteilen ausweichen – nach Friesheim, Dirmerzheim und Erp.

Für den Wiederaufbau des Vereinsheim war relativ schnell eine Lösung gefunden worden, das übernimmt die Stadt. Das Problem beim Platz ist jedoch, dass die Sportler gern einen Kunstrasen hätten. Denn der Naturrasenplatz in Ahrem war auch schon vor dem Hochwasser nach Regenfällen nicht bespielbar.

Verdoppelung der Kosten ist nicht zu erwarten

Aus den Mitteln für den Wiederaufbau wird allerdings tatsächlich nur der Wiederaufbau bezahlt, sprich: die Wiederherstellung des vorherigen Zustands. Der SSV Ahrem ist durchaus zu Eigenleistungen bereit, auch zu finanziellen. Mit Spenden könnte der Verein die Lücke zwischen den Kosten für einen Naturrasenplatz und für einen Kunstrasenplatz stopfen. Rund 145.000 Euro müsste er aufbringen.

Der beauftragte Landschaftsarchitekt hatte verglichen, was es kosten würde, den Naturrasen wiederherzustellen, und wie teuer ein neuer Kunstrasenplatz würde. Selbst bei stark steigenden Kosten auf dem Bausektor sei nicht damit zu rechnen, dass sich die Kosten mehr als verdoppelten, trat Gerd Schiffer, Beauftragter der Stadt für den Wiederaufbau, Bedenken aus dem Rat entgegen.

„Der Verein bekommt damit keinen Freibrief.“ Grünen-Fraktionsvorsitzende Stephanie Bethmann hatte von einem Blankoscheck für den Verein gesprochen. Ihr Fraktionskollege Michael Herwartz fragte, ob irgendwo eine Unsicherheit versteckt sei, die zur Verdoppelung der Kosten führen könne.

SPD-Fraktionschef Axel Busch dagegen fand den Wunsch des Vereins nach Planungssicherheit legitim. Mit den Stimmen von CDU und SPD folgte der Rat dem Vorschlag der Stadtverwaltung und begrenzte den Eigenanteil des Vereins auf 300.000 Euro.