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Pilgern gegen HassGymnicher Ritt fand zum 799. Mal statt

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt Schützen auf Pferden, die durch Gymnich reiten.

Bei strahlendem Sonnenschein zogen die Reiter durch Gymnich.

Rund 150 Reiterinnen und Reiter sowie mehrere Hundert Fußpilger nahmen am diesjährigen Gymnicher Ritt teil.

Gymnich erinnerte an diesem Morgen an vergangene Zeiten. Die Autos mussten an vielen Stellen weichen, um wieder Platz zu machen für Mensch und Pferd.

Viele Parkplätze waren abgesperrt, denn: Die Pfarrgemeinde St. Kunibert veranstaltete am Feiertag Christi Himmelfahrt den 799. Gymnicher Ritt, der unter dem Motto „Die Liebe ist stärker als der Hass“ stand. Dabei waren rund 150 Reiterinnen und Reiter sowie mehrere Hundert Fußpilger.

Schon zur Messe um 9 Uhr war es schwierig, einen Parkplatz zu finden. Die Veranstaltung begann bereits um 8 Uhr. Im Schlosspark nahmen die Schützenvereine die Schlossstandarte und das Kreuzpartikel an sich. Das kleine Stück Holz vom Kreuz Christi wird den Rest des Jahres in der Schatzkammer des Kölner Doms aufbewahrt. Ab 9 Uhr begann die Reitermesse auf dem Rittplatz bei der Pfarrkirche. Getreu dem Motto wurde dort vor allem der Opfer der derzeitigen Kriege gedacht.

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Das Bild zeigt Pfarrer Josef Pikos in einer Kutsche.

Pfarrer Josef Pikos begleitet schon seit vielen Jahren den Gymnicher Ritt. Gestern saß er in der Kutsche.

Hauptattraktion bei der anschließenden Prozession waren wieder die vielen Pferde mit glänzendem Fell und perfekt frisierter Mähne. Fast die gesamte Strecke des Gymnicher Ritts war von Zuschauern gesäumt. Etwa zweieinhalb Stunden dauert die Prozession, die einmal um den Ort führte. Zum Mittag wurde zum Abschluss der sakramentale Segen vom Altar des Ritterplatzes gespendet.

1227 soll die erste Prozession stattgefunden haben

Seit dem 13. Jahrhundert soll der Gymnicher Ritt bereits stattfinden. Auch während der Corona-Pandemie gab es eine Ausnahmeregelung für 20 Teilnehmer, um die Kette nicht abreißen zu lassen. Zurück geht die Tradition auf eine Legende: 1227 soll die erste Prozession stattgefunden haben. Der Sage nach geriet Ritter Arnold I. von Gymnich während des ersten Kreuzzuges im Nil-Delta in einen Sumpf und steckte mit seinem Pferd fest.

Das Bild zeigt Reiter und Pilger auf der Straße bei Gymnich.

150 Pferde, Reiter und Reiterinnen sowie mehrere Hundert Pilger zogen vom Rittplatz in Gymnich über die Straßen und durch die Felder.

Er flehte Gott um Hilfe an und versprach, jedes Jahr zu Christi Himmelfahrt eine Prozession zu halten, wenn er gerettet würde. Ein Sumpfhuhn schreckte schließlich Arnolds Pferd dermaßen auf, dass es aus dem Sumpf auf sicheren Boden sprang. Eine weitere Attraktion war der Jahrmarkt auf der gesamten Hauptstraße.

Viele Händler freuten sich schon früh über zahlreiche Kunden. Große Erwartungen sind nun auf das nächste Jahr gerichtet, wenn der Gymnicher Ritt zum 800. Mal stattfinden wird.