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Schwere DetonationTrümmerfeld nach Geldautomatensprengung in Erftstadt – Schüsse auf Polizei

Lesezeit 3 Minuten
Scherben liegen auf der Straße, Fenster sind zerstört.

Wie gewaltig die Sprengkraft gewesen sein muss, zeigt sich beim Blick auf das Trümmerfeld an der Raiffeisenstraße.

Erneut haben unbekannte Täter einen Geldautomaten im Rhein-Erft-Kreis gesprengt. Die Polizei fahndet.

Ein schlimmes Bild bot sich am Montagmorgen (25. September) im Herzen von Lechenich. Die Bonner Straße war vor dem Einmündungsbereich zum Marktplatz mit Tausenden Scherben und Splittern übersät. Menschen standen fassungslos vor der Flatterband-Absperrung der Polizei, viele zückten ihre Smartphones, um Fotos zu machen oder Bekannte über die Verwüstung in der City zu informieren.

Für Fahrzeuge war die Ortsdurchfahrt Bonner Straße gesperrt. Eine Reihe von Polizisten sorgte dafür, dass niemand die Absperrung für Fußgänger im Bereich vor dem verwüsteten Gebäude überschreitet und sich dabei selbst in Gefahr bringen könnte.

Unbekannte sprengen Geldautomaten in Erftstadt-Lechenich

Unbekannte haben in der Nacht zu Montag (25. September) die Filiale der Volksbank Rhein-Erft-Köln in der Raiffeisenstraße gesprengt. Und das, obwohl auf den Automaten Hinweise aufgeklebt waren, denen zufolge eine Sprengung sinnlos sei. Denn das Geld werde sofort eingefärbt, um die mögliche Diebesbeute unbrauchbar zu machen.

Alles zum Thema Bonner Straße (Köln)

Zwei laute Detonationen hatten die Anwohner gegen 2.30 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Sie alarmierten die Polizei. Selbst am Rande der Altstadt war die Explosion noch zu hören, berichteten Bürger am Ort der Verwüstung. Anwohner hatten sofort nach dem nächtlichen Knall die Polizei alarmiert.

Scherben liegen auf der Straße. Die Volksbank hat zerstörte Scheiben.

In der Nacht zu Montag haben Geldautomaten-Sprenger in Erftstadt-Lechenich ein Trümmerfeld hinterlassen.

Aufgrund eines anderen Einsatzes waren Einsatzkräfte zufällig in der Nähe und schnell am Tatort. Laut Zeugen sollen aus dem Fluchtfahrzeug, vermutlich ein BMW, auf mindestens einen Streifenwagen Schüsse abgegeben worden sein.

Schüsse auf Polizei: Beamte bleiben unverletzt

Eine Patrone wurde etwas Abseits des Tatorts unter einem geparkten Auto gefunden. Die Beamten in dem Streifenwagen blieben aber unverletzt. Am Polizeiauto waren keine Einschüsse zu sehen. Es handelte sich offenbar auch um eine Patrone aus einer Schreckschusswaffe, teilte die Polizei später mit.

Mit tausenden Glasscherben übersät ist der Bereich rund um die Volksbank am Lechenicher Markt und auf der Bonner Straße.

Mit tausenden Glasscherben übersät ist der Bereich rund um die Volksbank am Lechenicher Markt und auf der Bonner Straße.

In einem dunklen Fahrzeug seien die Täter dann mit hoher Geschwindigkeit Richtung Autobahn und dort Richtung Niederlande davongerauscht. Eine Großfahndung wurde eingeleitet, der Tatort weiträumig abgesperrt.

Sogar benachbarte Geschäfte wurden beschädigt

Wie die Polizei mitteilte, seien keine Person verletzt worden. Die Zerstörung am Tatort ist jedoch gewaltig. Glasscherben wurden durch die Detonation weit auf die Raiffeisenstraße und Bonner Straße geschleudert. Die komplette Glasfassade des Geldinstituts ist zerschmettert.

Sogar Schaufensterscheiben benachbarter Geschäfte sollen bei der Explosion zu Bruch gegangen sein.

Polizeiwache in unmittelbarer Nähe zum Tatort in Lechenich

Dass die Täter in Lechenich besonders schnell vorgehen mussten, war insbesondere der Tatsache geschuldet, dass die provisorische Polizeiwache an der Erper Straße nicht mal eine Fahrminute von der City entfernt ist.

Die Ermittlungsarbeiten der Kriminalpolizei und der Spurensucher stehen am frühen Montagmorgen jedoch noch ganz am Anfang. Wie groß die Wucht der Detonation war, zeigte sich auch dadurch, dass in einer Gastronomie am Rande des Marktplatzes/Ecke Schlossstraße ein Trümmerteil gefunden wurde. Ermittler der Polizei Köln und des Rhein-Erft-Kreises sicherten zusammen mit Spezialisten vom Landeskriminalamt Spuren.

Mehrere Geldautomatensprengungen im Rhein-Erft-Kreis

Zuvor hatten sie das Gebäude geprüft. Demnach soll keine akute Einsturzgefahr bestehen, teilte die Polizei mit. Wie die Volksbank informiert, werden Kunden gebeten, sich an die Niederlassung in Liblar an der Gustav-Heinemann zu wenden. Just diese Filiale war Ende Oktober vergangenen Jahres ebenfalls Ziel von Geldautomatensprengern.

Auch hier war ein schwarzer BMW als Tatfahrzeug von Anwohnern beobachtet worden. Vor wenigen Wochen erst war die Filiale in Erp geschlossen worden, das Kundengeschäft für die südlichen Stadtteile Erp, Friesheim, Niederberg und Borr sollte in Lechenich gebündelt werden. In Lechenich gibt es jetzt nur noch eine Bankfiliale, nämlich die der Kreissparkasse am Markt.