Frechen – Sie stemmen Gewichte, schwitzen beim Ausdauertraining und strampeln sich auf dem Ergometer ab – und das an der frischen Luft, bei teils eisigen Temperaturen. Doch anders geht es derzeit nicht. Wegen der Corona-Pandemie dürfen Fitnessstudios ihre Türen momentan nicht öffnen. In Frechen besteht jedoch die Möglichkeit, auf einer Fläche unter freiem Himmel zu trainieren.
Im „Just Fit“-Studio an der Ernst-Heinrich-Geist-Straße in Frechen hat Geschäftsführer Frank Böhme bereits vor einigen Jahren einen Außenbereich mit verschiedenen Fitnessgeräten geschaffen.
„Keine Betreuung, keine Anweisungen“
Da Individualsport im Teil-Lockdown erlaubt ist, können die Besucher dort weiterhin eigenständig trainieren. „Das ist wie bei einem Trimm-dich-Pfad. Wir stellen die Geräte zur Verfügung, es gibt aber keine Betreuung und keine Anweisungen“, erläutert Böhme.
Die Sportler müssen strenge Hygienevorschriften befolgen, wenn sie in dem Außenbereich trainieren wollen. 16 Geräte stehen zur Verfügung, es dürfen sich auch höchstens 16 Personen gleichzeitig auf der Anlage aufhalten. Es gibt einen „Check in“, bei dem sich die Besucher registrieren müssen.
Ordnungsamt schaut regelmäßig vorbei
Vor den Übungen müssen sich die Sportler zunächst die Hände desinfizieren. Auch die Geräte werden nach jeder Nutzung intensiv gereinigt. Zwischen den Übungsstationen gibt es ausreichend Abstand. Distanz ist auch geboten, wenn es vor dem Areal einmal zu Wartezeiten kommen sollte.
„Es ist ständig einer unserer Mitarbeiter vor Ort, der kontrolliert, ob alle Vorschriften eingehalten werden“, berichtet Böhme. Auch das Ordnungsamt schaue regelmäßig vorbei, um zu prüfen, ob alles mit rechten Dingen zugeht.
„Im ersten Lockdown, von März bis Mai, mussten wir neben dem Studio auch den Außenbereich schließen“, erläutert Böhme. Nun jedoch sei es möglich, das Individualsport-Angebot im Außenbereich aufrechtzuerhalten.
Wie Böhme und die Frechener Stadtverwaltung übereinstimmend berichteten, war die Resonanz am Anfang so groß, dass es Probleme gab. Deswegen musste noch einmal nachgesteuert werden. „Wir haben dann Gespräche geführt und gemeinsam einen Maßnahmen-Katalog entwickelt“, erklärte Böhme. Man halte sich peinlich genau an die Vorgaben.
„Das Angebot ist durch die Corona-Schutzverordnung gedeckt“, sagte Thorsten Friedmann, Pressesprecher der Stadt Frechen. Man habe gemeinsam ein Hygienekonzept ausgearbeitet und das Freiluft-Training genehmigt.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet war kürzlich während einer Radiosendung auf das Angebot in Frechen aufmerksam gemacht worden. Er wolle den Fall einmal in Augenschein nehmen, sagte er sehr interessiert.