Zwei Firmen wollten in allen Klassen der Edith-Stein-Schule in Frechen kostenlos Luftfilter aufstellen.
Die Stadt lehnte das großzügige Angebot jedoch ab.
Viele Eltern sind jetzt sauer.
Frechen – Die Eltern der Kinder, die die Edith-Stein-Schule in Buschbell besuchen, sind sauer auf die Stadt Frechen. Der Grund: Zwei Unternehmen für Kälte- und Klimatechnik, ClimaConnect GmbH und May Kälte- und Klimatechnik, wollen Luftreiniger für alle Klassenräume kostenlos zur Verfügung stellen. Die Geräte sollen dabei helfen, die Schüler vor Corona-Infektionen zu schützen.
„Die Unternehmen haben sich sogar dazu bereit erklärt, für zwei Jahre die Wartung und Instandhaltung zu übernehmen“, berichtet Matthias Kleser, Vorsitzender der Schulpflegschaft. Nur die Stromkosten würden an der Stadt hängen bleiben. Dennoch will die Stadtverwaltung die Geräte nicht aufstellen. Sie lehnt die Spende ab, wie Kleser zu seinem Entsetzen vom Schulamt erfuhr.
Frechen: Schulleitung ist mit Luftreinigern einverstanden
Dabei sind die acht Luftreiniger schon bestellt und geliefert, sie könnten sofort in den Klassenräumen eingesetzt werden. Der Anschaffungspreis für die Geräte liegt bei je 440 Euro, also insgesamt bei mehr als 3500 Euro. Auch die Schulleitung sei einverstanden, betont Kleser, der zudem stellvertretender Vorsitzender der Stadtschulpflegschaft ist. Sogar um die kostenlose Entsorgung wollen sich die Spender kümmern, wenn die Geräte eines Tages nicht mehr benötigt werden sollten. Die Stadt würde die Luftreiniger quasi als Dauerleihgabe erhalten, erläutert Kleser.
Im Rathaus holte er sich dennoch eine Abfuhr. Dort verwies man darauf, dass derzeit in allen Schulen CO2 -Messgeräte im Einsatz seien. Durch regelmäßiges Lüften seien die Werte in den Klassenräumen in Ordnung. Messungen an der Edith-Stein-Schule hätten keinen akuten Handlungsbedarf für den Einsatz von Luftreinigern ergeben. Der flächendeckende Einsatz dieser Geräte sei nach dem derzeitigen Kenntnisstand weder erforderlich noch nachhaltig. Man bedanke sich bei den Spendern, nach „interner Rücksprache und intensiver Prüfung“ wolle man die angebotenen Luftreiniger dennoch nicht annehmen.
Stadt lehnte bereits im Oktober Luftreiniger für Edith-Stein-Schule ab
Matthias Kleser hat dafür kein Verständnis und kann die Argumentation der Stadtverwaltung nicht nachvollziehen. „Die erwähnten C02 -Ampeln geben dem Lehrer lediglich ein Signal, wann gelüftet werden muss“, sagt er. „Die Luftreiniger hingegen filtern die Aerosole aus der Luft und tragen so dazu bei, die Ansteckungsgefahr zu minimieren.“
Es ist an der Edith-Stein-Schule schon der zweite Versuch, Luftreinigungsgeräte anzuschaffen. Wie Matthias Kleser berichtet, hatte eine Mutter bereits im Oktober einen Spender aufgetrieben, der einen Luftreiniger für einen der Unterrichtsräume finanzieren wollte. Damals habe die Stadt dies abgelehnt, weil alle Klassen gleichbehandelt werden müssten, berichtet Kleser. Dass die Stadt bei ihrer Absage bleibe, wo nun eine Lösung für alle Klassen gefunden sei, überrasche doch sehr.