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Jahresrückblick 2020Das war das Jahr in Frechen

Lesezeit 4 Minuten
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Das Kneipensterben in Frechen ging 2020 weiter: Das Hotel Durst in der Innenstadt wurde zum Jahreswechsel geschlossen, im Sommer folgt die Gaststätte „Bei Franzi/Zum Stadion“.

Frechen – Auch in den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis stand das Jahr 2020 natürlich ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Aber auch die Kommunalwahlen, viele neue Bauprojekte und persönliche Geschichten prägen das vergangene Jahr. Heute blicken wir nach Frechen.

Januar:

Das neue Jahr beginnt mit einem Paukenschlag: Mitte Januar wird bekannt, dass die Brikettherstellung in der RWE-Fabrik auf dem Wachtberg bereits 2022 enden soll. Der Strukturwandel erreicht die Stadt Frechen damit früher, als so manch einer gedacht hätte. Die Klütten-Ära endet. Hunderte Arbeitsplätze sind betroffen, am Wachtberg sollen aber weiterhin Strom, Dampf und Kohlenstaub produziert werden.

Februar:

Immer wieder war es zu Verzögerungen gekommen, doch nun ist die halbe Strecke geschafft: Anfang des Jahres wird an der Gisbertstraße das Richtfest für die neue Lindenschule gefeiert. Über 17 Millionen Euro lässt sich die Stadt den modernen Schulneubau kosten. Die Grundschulkinder, die übergangsweise in der früheren Anne-Frank-Schule untergebracht sind, können ihn ab Ostern nutzen.

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RichtfestLindenschule

März:

Als die Corona-Pandemie im Frühjahr ihren ersten Höhepunkt erreicht, steht auch die Gin-Destillerie von Benedikt Brauers in Frechen still. Er macht aus der Not eine Tugend, um in der Krise zu helfen: Statt leckerem Wacholderschnaps stellt er dringend benötigte Desinfektionsmittel her. Dafür erhält er viele Alkoholspenden aus der Bevölkerung. Eine Flasche Wodka ergeben so vier Flaschen Desinfektionsmittel.

April:

Kletterfreunde haben auf diese Nachricht gewartet: An der Ernst-Heinrich-Geist-Straße beginnt der Wiederaufbau des Chimpanzodromes. Die beliebte Kletterhalle war Ende April 2018 bei einem verheerenden Feuer niedergebrannt. Nun wird die Halle an alter Stelle wieder aufgebaut. Das „Chimpanzodrome 2.0“, wie die Betreiber es nennen, soll sogar noch größer werden als die alte Halle.

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Mai:

Die Spargelernte stand in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Corona erschwerte die Anreise der Erntehelfer aus Osteuropa. Victor Dünn erhielt auf Gut Clarenhof viel Unterstützung von einheimischen Helfern und kam so auf die Idee, Spargelstech-Kurse als Erlebnispaket anzubieten. Die Teilnehmer halfen bei der Ernte, erhielten Einblicke in die Landwirtschaft und konnten am Ende zwei Kilo Spargel mitnehmen.

Juni:

Frechen wird im Juni offiziell zur Studentenstadt. Die Fachhochschule des Mittelstand (FHM), die zuvor in Pulheim ansässig war, bezieht ihr neues Quartier in einem Neubau, den die Beco-Group an der Kölner Straße errichtet hat. Unter den 270 Studierenden sind viele angehende Wirtschaftsingenieure. Angeboten werden aber auch Studiengänge wie Fashion Manangement und Betriebswirtschaft.

Juli:

Das Kneipensterben in Frechen geht weiter: Das Hotel Durst in der Innenstadt wurde zum Jahreswechsel geschlossen, im Sommer folgt die Gaststätte „Bei Franzi/Zum Stadion“. Nach 47 Jahren räumt Wirtin Franziska Reinold den Platz am Zapfhahn. Mit 70 Jahren geht sie in den Ruhestand. Grund dafür sind auch die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie. Die Gaststätte wird zu einer Wohnung umgebaut.

August:

Die Anwohner sind verzweifelt: Gleich zwei Mal sorgt Starkregen dafür, dass ihre Keller mit Wasser volllaufen. Der Ortsteil Königsdorf ist besonders betroffen, unter anderem die Senke Neufreiemersdorf und das Wohngebiet am Atrium. Die Bürger sammeln Unterschriften, sie fordern Verbesserungen am Pumpwerk und am Kanalsystem. Die Stadt kündigt Ende des Jahres an, eine Vorsorgekonzept zu erstellen.

starkregen

September:

Es ist ein Paukenschlag kurz vor der Kommunalwahl: SPD-Urgestein Ferdi Huck gibt sein Parteibuch nach 46 Jahren zurück. Mit ihm gehen sein Sohn Stefan und Hans Adam Breuer aus Benzelrath. Zum Streit war es bereits bei der Kandidatenaufstellung im Februar gekommen. Huck fand sich auf einem aussichtslosen Listenplatz wieder und verließ wutentbrannt den Saal. Zu kitten war das Verhältnis nicht mehr.

FerdiHuck

Oktober:

Das „Log Plaza“ wächst und wächst. Es handelt sich dabei um ein neues Logistik-Zentrum, dass die Firma Alcaro an der Rudolf-Diesel-Straße errichtet. Auf dem Gelände des ehemaligen Bauhaus-Importlagers entstehen Hallen mit einer Fläche von 24.000 Quadratmetern. Im Oktober wird bekannt, dass der in Frechen ansässige Elektro-Großhändler Brömmelhaupt seine Lagerstätten in den Neubau verlegt.

November:

Es ist ein herber Verlust für die Innenstadt: Im November wird bekannt, dass die Textilkette C&A ihre Filiale in Frechen zum 28. Februar schließen wird. Das Gebäude an der Hauptstraße, in dem die Filiale untergebracht ist, soll dann von Grund auf saniert werden. Ursprünglich war geplant, dass C&A danach als Mieter zurückkehren wird. Daraus wird aber nichts. Offenbar hatten sich beide Seiten nicht einigen können.

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Dezember:

Erstaunlicherweise wird in diesem Winter oft über das Freibad diskutiert. Die lange geplante Sanierung liegt auf Eis, weil mehrere zuständige Mitarbeiter die Stadtverwaltung verlassen haben. Am Ende des Jahres trudelt jedoch Post aus Düsseldorf im Rathaus ein. Es ist ein Förderbescheid über 1,5 Millionen Euro für die Freibad-Sanierung. Ein neuer Projektleiter ist auch am Start. So kann es im neuen Jahr weitergehen.