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200.000 Euro gespendetAuf die Flut folgte in Hürth eine Welle der Hilfsbereitschaft

Lesezeit 2 Minuten

Thomas Fund, Karl Zylajew, Julia Priemer-Bleisteiner und Svenja Disselbeck

Hürth – Die schweren Regenfälle Mitte Juli haben auch in Hürth zu erheblichen Schäden geführt. Besonders vom Hochwasser betroffen waren einige Straßenzüge in Alt-Hürth, in denen Häuser bis zum Erdgeschoss überflutet wurden und zum Teil immer noch unbewohnbar sind. Auch in Hürth folgte auf die Flut eine Welle der Hilfsbereitschaft.

„Hier in der Weierstraße sind zwei Häuser komplett abgesoffen“, berichtet Ortsvorsteher Thomas Fund und deutet auf die Straßenseite gegenüber dem alten Kloster im Ortskern. Eines der Einfamilienhäuser dort muss womöglich abgerissen werden. Auf der Weierstraße habe das Wasser mehr als einen halben Meter hoch gestanden, die hüfthohe Mauer vor dem Kloster sei komplett überflutet gewesen.

Aber auch am Schlangenpfad, an der Duffesbachstraße und am Platz An der alten Synagoge gibt es Häuser, die bis ins Erdgeschoss komplett entkernt werden müssen. „Wir liegen hier in einer Senke, da hat sich das Wasser gesammelt“, so Fund. Dazu kamen in vielen Häusern vollgelaufene Keller, ausgefallene Heizungsanlagen und beschädigte Elektroinstallationen.

Alt-Hürther bekamen Gutscheine für Möbel und Baumaterialien als Soforthilfe

Wie viele Haushalte betroffen waren, kann der Ortsvorsteher nicht sagen. Fund ist auch Vorsitzender des Stadt Hürther Vereins für Karneval und Brauchtum, der gemeinsam mit der Prinzengarde Rot-Weiß Hürth spontan eine Spendenaktion für die Hürther Flutopfer ins Leben gerufen hat. Mindestens 40 Haushalten hat die Kooperation Soforthilfe geleistet mit Gutscheinen für Möbel und Baumaterialien. Geschädigte gebe es aber viel mehr, sagt Karl Zylajew, Geschäftsführer der Prinzengarde. „Viele haben sich gar nicht gemeldet“, so Zylajew, „einige die Hilfe abgelehnt und darauf verwiesen, dass andere ja viel stärker betroffen sind.“

Unter Wasser standen ganze Straßenzüge in Alt-Hürth nach den schweren Regenfällen Mitte Juli.

Über 35.000 Euro haben die beiden Vereine bislang für Familien im besonders betroffenen Stadtteil Alt-Hürth zusammengebracht, berichten Fund und Zylajew. Daran hat sich auch die Bürgerstiftung Hürth beteiligt, die 5000 Euro Soforthilfe bereitstellte und unmittelbar nach der Flut auch Pizzagutscheine an die Freiwilligen verteilte, die beim Aufräumen halfen.

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Inzwischen seien weitere 4000 Euro an Spenden zusammengekommen, berichtet die Stiftungsvorsitzende Julia Priemer-Bleisteiner. Das Geld geht nach Alt-Hürth und an die Hochwasser-Hilfe, die die evangelische Kirchengemeinde gemeinsam mit der Stadt organisiert hat und die nach Auskunft von Presbyterin Svenja Disselbeck über 160.000 Euro zusammengebracht hat. Mit den Spenden seien Betroffene im Hürther Stadtgebiet unterstützt worden, darüber hinaus sei viel Geld in die von der Flutkatastrophe ungleich stärker betroffenen Gebiete in Erftstadt und Euskirchen weitergeleitet worden.