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„Es ist zum Teil richtig heftig“Parkchaos am Otto-Maigler-See bringt Hürther auf die Palme

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt einen vollen Parkplatz am Otto-Maigler-See in Hürth

Die vorhandenen Parkflächen reichten am Wochenende nicht mehr aus. Viele Besucher stellten ihre Fahrzeuge in Gleuel und Alstädten-Burbach ab.

Am Otto-Maigler-See herrschte am Wochenende Hochbetrieb – zum Leidwesen vieler Anwohner. Mancher Besucher nutzte die schmalste Fläche zum Parken.

Mehrfach kurvte am Samstag der Wagen mit Mönchengladbacher Kennzeichen über die Schnellermaarstraße und die angrenzenden Stichstraßen. Der Fahrer ist auf der Suche nach einem Parkplatz. „Unser Navigationssystem hat uns hier hingeführt“, sagte der Mann am Steuer kurz angebunden. Er wolle zum Otto-Maigler-See ruft er noch hinterher. Diese Idee hatten am Wochenende mehrere Tausend Sonnenhungrige.

Als am frühen Nachmittag die Ampel auf der Homepage des Betreibers des Strandbads am See auf Rot springt, geht die Parkplatzsuche in Gleuel und Alstädten-Burbach so richtig los. Die „Parkplatzampel“ zeigt mit Grün, Gelb und Rot die aktuelle Parkplatzsituation an. Grün bedeutet, es sind noch genügend freie Plätze, gelb heißt, es gibt nur noch wenige Parkmöglichkeiten und mit Rot weißt der Betreiber darauf hin, dass die Besucher nicht mehr mit dem Auto anreisen sollen.

Otto-Maigler-See in Hürth: Sogar Überlaufparkplätze komplett belegt

Am frühen Samstagnachmittag waren sogar die neuen Überlaufparkplätze auf einem Feld an der Schnellermaarstraße komplett belegt. Die Parkwächter hatten deswegen die Sperrgitter bereits an der Kreuzung Efferener-/Hermülheimer Straße aufgestellt und so die Zufahrt zum See geschlossen. Doch davon ließen sich nur wenige beeindrucken. Der Mönchengladbacher jedenfalls gab erst mal Gas. Neuer Versuch. Diesmal in Alstädten-Burbach.

Das Bild zeigt eine Straße mit Absperrgitter.

Freie Durchfahrt hatten hier nur die Anwohner und das Ordnungsamt.

Die Anwohner in Hürth-Gleuel und in Alstädten-Burbach kennen das Problem. Auch am Samstag standen die Autos in ihren Wohnstraßen Stoßstange an Stoßstange. „Unser Navi hat uns hergeleitet“, erklärte auch ein junges Paar aus Aachen, als es in Gleuel in der Gustav-Freytag-Straße endlich eine passende Lücke findet. Andere suchen weiter. „Es ist zum Teil richtig heftig“, sagte Anwohner Heinz Mau.

Geparkt wurde tatsächlich überall, egal ob im ausgewiesenen Parkverbot, oder halb auf den Kreuzungen der schmalen Wohnstraßen. Das Ordnungsamt war auch unterwegs. Bis Sonntag in der Mittagszeit hatten sie bereits knapp 50 Knöllchen verteilt.

Anwohnerin aus Hürth: „Wenn sie die Leute anspreche, bekomme ich nicht selten freche Antworten zurück“

„Es gab in der Vergangenheit aber schon Tage, da war es deutlich schlimmer“, sagte die Tierärztin Linda Schmitz. Ihre Praxis mit Hof liegt unmittelbar am See, in der Zieskovener Straße. Sie erinnert sich an Situationen, wo sie aufgrund der zugeparkten Straßen die Pferde schon unten auf der Schnellermaarstraße aus dem Anhänger holen musste, um sie zu Fuß zur Behandlung zum Hof zu führen. Öfter sei auch schon die Feuerwehrzufahrt zugeparkt und Fahrzeuge sogar bei ihr auf dem Hof abgestellt worden. „Wenn sie die Leute anspreche, bekomme ich nicht selten freche Antworten zurück.“

Ein zusätzliches Ärgernis für die Anwohner ist, dass sie an solchen Badewetter-Tagen selber kaum und nur unter erschwerten Bedingungen Besuch zu Hause empfangen können. Maria Schmitz (70) kennt noch eine weitere Hürde: „Ich habe jetzt fast eine Stunde im Stau auf der Efferener Straße gestanden“, sagte sie, als sie endlich bei ihrer Enkeltochter in Gleuel ankommt. „Im vergangenen Jahr bin ich zwei Stunden herumgefahren, um dann, ohne meiner Enkelin zum Geburtstag zu gratulieren, wieder nach Hause zu fahren“, berichtet sie.