In Hürth-Fischenich hatten sich Bauarbeiter im Gleisbett aufgehalten. Die Bahnstrecke war nach dem Unfall bis in den Abend gesperrt. Ermittlungen laufen.
Zugunglück bei KölnIntercity rast in Arbeitergruppe in Hürth – zwei Tote
Bei einem Zugunglück in Hürth-Fischenich am Donnerstagvormittag (4. Mai) sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Sie sollen etwa 500 Meter vom Bahnübergang an der Bonnstraße/Marktweg entfernt von einem Intercity 2005 (auf dem Weg von Emden über Köln nach Koblenz) erfasst worden sein. Fünf Personen, die das Unglück mit ansehen mussten, erlitten Schocks, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. Körperlich seien sie unverletzt geblieben.
Es war 11.18 Uhr, als sich das Unglück auf freier Strecke zwischen Hürth und Brühl ereignete. Es handelt sich nach Abgaben eines Polizeisprechers um eine Gruppe von sieben Arbeitern, die offenbar an einer Tagesbaustelle im Auftrag der Deutschen Bahn beschäftigt war. Inzwischen steht fest, dass zwei von ihnen von dem Intercity erfasst wurden und tödliche Verletzungen erlitten.
Intercity fährt in Hürth in Gruppe von Arbeitern – Zwei Tote
Die Bahnstrecke war am Donnerstag zwischen dem Bahnhof Hürth-Kalscheuren und Brühl in beide Richtungen gesperrt. Gegen 17.30 Uhr teilte die Deutsche Bahn auf Twitter mit, dass die Züge in Kürze wieder auf dem Regelweg fahren werden, da der Einsatz beendet sei. Die Unglücksstelle wurde weiträumig abgesperrt, die Zufahrt zum Marktweg und der Straße „Zum Konraderhof“ war bis zum Abend nicht möglich.
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Am Unglücksort trafen am frühen Nachmittag erste Angehörige ein, die von der Polizei zurückgehalten werden mussten. Warum die Arbeiter sich im Gleis aufgehalten haben, ist noch unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Notfallseelsorger betreuten Angehörige und auch die Insassen des Zuges. Im Zug saßen nach Angaben des Sprechers mehrere Dutzend Reisende. Sie durften die Waggons zunächst nicht verlassen. Ihnen ginge es gut, sie seien mit Getränken versorgt worden. Die Bahn prüfte, ob sie den Zug wieder fahrbereit bekommt. Am Donnerstagnachmittag sind die Fahrgäste schließlich mit Bussen zum Bahnhof nach Brühl gebracht worden.
Zugunglück bei Köln: Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr vor Ort in Hürth
Feuerwehr und Polizei waren mit einem Großaufgebot in Fischenich vor Ort, unter anderem mit zehn Rettungswagen, vier Notärzten und 35 Kräften der Feuerwehr. Die Bundespolizei unterstützte die Spurensicherung mit einem Hubschrauber aus der Luft.
Hürths Bürgermeister Dirk Breuer (CDU) hatte sich umgehend an die Unglücksstelle begeben. Er sprach von einer „Riesentragödie“. Landrat Frank Rock (CDU) hatte seine Amtsgeschäfte unterbrochen und war von Bergheim in seine Heimatstadt Hürth gefahren. „Ich bin zutiefst betroffen von dem tragischen Unfall“, sagte er. „Ich war vor Ort, um mir ein Bild von der Lage zu machen und den Verletzten sowie den Betroffenen mein Mitgefühl auszusprechen. Wir trauern um die Verstorbenen und sind in Gedanken bei den Verletzten und ihren Familien.“
Bahnstrecke war am Donnerstag für rund sieben Stunden gesperrt
Die Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn blieb für knapp sieben Stunden gesperrt, Ausfälle und Verzögerungen im Fern- und Nahverkehr waren die Folge. Laut Bahn wurden Züge des Fernverkehrs zwischen Köln und Koblenz rechtsrheinisch umgeleitet und verspäteten sich dadurch um etwa 20 Minuten. Auch auf den Regionalbahnlinien 30 und 48 sowie beim Regionalexpress 5 gab es Verspätungen und Teilausfälle. (be/aen/pb/dpa)