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Symbol für KlimaschutzBaumhaus aus dem Hambacher Forst kommt ins Museum

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto ist ein Baumhaus zu sehen, das auf einem Wagen abtransportiert wird. Dabei stehen Polizisten.

Das Soli-Baumhaus kommt ins Haus der Geschichte

Ausstellungsmacher in Bonn sehen in dem Bretterbau ein Symbol für den Einsatz von Bürgerinitiativen gegen den Kohleabbau in Ost und West.

Ein Bretterhaus aus dem Hambacher Forst wird Teil der neuen Dauerausstellung im Bonner Haus der Geschichte. Laut Museum war der Bretterverschlag im sächsischen Pödelwitz als „Soli-Baumhaus“ entstanden und später nach NRW gebracht worden. Dort hatte die Polizei das Häuschen beschlagnahmt.

„Das ‚Solihaus ‘steht für den Einsatz von Bürgerinitiativen und Aktionsbündnissen gegen den weiteren Kohleabbau und hier insbesondere für übergreifende Solidaritätsaktionen zwischen verschiedenen Tagebaugebieten in Ost- und Westdeutschland“, hieß es vom Haus der Geschichte. Die Bretterbude war im Oktober 2018 zu einer Demo am Hambacher Forst gebracht worden und diente dort im sogenannten „Wiesencamp“ letztlich als Werkzeughütte.

Die Dauerausstellung im Haus der Geschichte wird umgebaut

„Bei der Räumung des Hambacher Forstes wurde das Haus beschädigt und von der Polizei beschlagnahmt. Das Haus der Geschichte übernahm das Objekt dann später für den Sammlungsbestand“, teilte das Museum mit.

Das „Soli-Baumhaus“ soll demnach in die neue Dauerausstellung zum Thema Klimaschutz kommen, die im Dezember 2025 eröffnet wird. Seit einigen Tagen wird die alte Dauerausstellung („Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945“) umgebaut – nach 30 Jahren.

„Grund für den Umbau ist die Tatsache, dass bislang der Mauerfall und die Wiedervereinigung 1990 fast am Ende der Ausstellung standen und somit wichtige Ereignisse der deutschen Zeitgeschichte der vergangenen 30 Jahren kaum Platz fanden“, so eine Sprecherin: „Das wollen wir ändern und deshalb rücken wir die Wiedervereinigung in die Mitte der neuen Ausstellung und schaffen so Platz für jüngere Themen.“

Kürzlich jährte sich der Jahrestag des Tods von Steffen Meyn im Hambacher Forst. Der 27-jährige Blogger, der den Kampf der Aktivisten um den Wald begleitete, war von einer Hängebrücke zwischen zwei Baumhäusern rund 20 Meter in die Tiefe gestürzt und gestorben. Dessen Eltern Elisabeth und Horst Meyn hatten 2022 im Namen ihres Sohnes den Arnolduspreis entgegengenommen, den die Initiative „Buirer für Buirer “ ihm postum verliehen hatte. (dpa/jtü)