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LuftwaffeNRW-Ministerpräsident Wüst verabschiedet Soldaten in Nörvenich

Lesezeit 3 Minuten
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst mit Kommodore Timo Heimbach vom Taktischen Luftwaffengeschwader Boelcke.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst mit Kommodore Timo Heimbach vom Taktischen Luftwaffengeschwader Boelcke.

In wenigen Tagen fliegen die in der Nähe von Kerpen stationierten Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders Boelcke nach Alaska.

Hoher Besuch bei der Luftwaffe: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) war zu Gast auf dem Luftwaffenstützpunkt des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 Boelcke bei Nörvenich. Dort informierte sich Wüst über die Aufgaben des Luftwaffengeschwaders und verabschiedete die Soldaten, die in einer Woche nach Alaska aufbrechen.

Die Luftwaffe leiste einen wichtigen Dienst zur Bündnis- und Landesverteidigung, sagte Wüst vor den Soldaten in Nörvenich. „Und es ist einer der wichtigsten Aspekte der Zeitenwende, dass die Öffentlichkeit das auch wahrnimmt.“ Wüst sprach sich während seines Besuchs unter anderem dafür aus, die Luftwaffe finanziell besser auszustatten. „Bundeswehr und Luftwaffe müssen die Mittel bekommen, die sie brauchen, um ihre Aufgaben zu erfüllen.“ Auch über eine Dienstpflicht für Bürger müsse diskutiert werden. „Wir kommen alle aus einer Zeit, in der wir dachten, eine Dienstpflicht sei nicht nötig. Aber sie ist nötig“, sagte Wüst.

Erst geht es nach Alaska, dann nach Japan

Der Kommodore des Luftwaffengeschwaders Boelcke, Oberst Timo Heimbach, besichtigte mit Wüst die in Nörvenich stationierten Flugzeuge und den Flugsimulator. Heimbach informierte den Miniserpräsidenten außerdem über den Auftrag und die Tätigkeiten der Boelcke-Soldaten.

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Ein Eurofighter der Luftwaffe vor einem Hangar.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt des Taktischen Luftwaffengeschwaders Boelcke sind derzeit Eurofighter und Tornados stationiert.

Das Boelcke-Geschwader fliegt in den nächsten Tagen nach Alaska, um an der Übung Arctic Defender teilzunehmen, die Teil des größeren Übungskomplexes Pacific Skies 24 ist. Neben der deutschen sind auch die französische und die spanische Luftwaffe an der Übung beteiligt. Unter deutscher Führung üben die drei europäischen Luftstreitkräfte mit denen der Vereinigten Staaten. Nach der Station in Alaska fliegen die Soldaten der Luftwaffe nach Japan. Dort trainieren sie Flüge mit der Japan Air Self-Defense Force.

Tornados aus Büchel sind in Nörvenich stationiert

Aktuell sind bereits einige Tornados der Luftwaffe in Alaska stationiert. Dort trainieren sie den Tiefflug. Tiefflüge gelten als besonders anspruchsvoll. Denn kleinste Fehler können laut Bundeswehr dazu führen, dass die Flugzeuge Terrain berühren und so das Leben der Piloten gefährden.

Das Boelcke-Geschwader selbst hat nur Eurofighter. Zwar sind aktuell auch Tornados auf dem Stützpunkt in Nörvenich stationiert. Diese stammen aber vom Taktischen Luftwaffengeschwader 33, das seinen Fliegerhorst in Rheinland-Pfalz hat. Neben Boelcke und Büchel sind die Taktischen Luftwaffengeschwader Steinhoff, Richthofen, das Lufttransportgeschwader 62 und das Hubschraubergeschwader 64 an der Übung Arctic Defender beteiligt. Deutschland stellt acht Kampfjets für die Übung, Spanien und Frankreich stellen jeweils vier. Außerdem sind aus Deutschland zwölf Tornados, vier Transportflugzeuge des Modells Airbus A400M und vier Helikopter beteiligt.

Einige spanische Luftflugzeuge sind bereits in Nörvenich gelandet. Während das Geschwader mit seinen Gästen nach Nordamerika fliegt, kann es in der Region also laut werden.

Wegen des Fluglärms ist der Luftwaffenstützpunkt bei Nörvenich in Nachbarstädten wie Kerpen teilweise umstritten. Der Kerpener Ortsteil Niederbolheim etwa liegt in der Einflugschneise des Fliegerhorsts. Einige Bewohner des Ortes klagen über den Fluglärm, andere verteidigen hingegen die Bundeswehr. Zuletzt erreichte die Redaktion der Leserbrief eines Niederbolheimers, der Folgen für seine Familie und seinen Pferdehof fürchtet.

Mehrmals habe er schon bei der Bundeswehr angefragt, ob etwa die Flugrichtung geändert werden könne, schreibt der Niederbolheimer in seinem Brief. „Aber jede Änderung wird ignoriert.“ In der Vergangenheit hatte das Geschwader Bürger umliegender Orte eingeladen, um über die Lärmbelästigung zu sprechen und Lösungen zu finden.