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Strukturwandel im Rhein-Erft-KreisWird aus der A4 der Arnoldustrail?

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So könnte der Arnoldustrail auf der alten Trasse der Autobahn 4 einmal aussehen.

Kerpen-Manheim/Buir – Die stillgelegte Trasse der Autobahn 4 könnte ein Sinnbild des Strukturwandels der gesamten Braunkohleregion werden. Wo früher die Lastwagen rauschten, sollen in Zukunft E-Bikes und Lastenräder schnurren. Statt A 4 soll die Trasse von Kerpen nach Düren dann „Arnoldustrail“ heißen und zum Familienausflug einladen. Das und vieles mehr schlägt Antje Grothus von den Buirern für Buir, die auch Landtagskandidatin der Grünen ist, vor.

Wenn man die alte Trasse der A 4 schütze, könne man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, sagt Grothus: „Entgegen der Beteuerungen von RWE ist die Manheimer Bucht nicht alternativlos. Diese so malerisch als Bucht bezeichnete Abgrabung ist nichts mehr als eine Kies- und Sandgrube, die wir uns sparen können.“

Grothus: RWE-Begründung vorgeschoben

Der von RWE geplanten Ausbuchtung bis über Manheim-alt hinaus, würden auch die Kirche, noch bewohnte Häuser und Höfe zum Opfer fallen. „Die Manheimer Bucht würde 600 Hektar gewachsene Landschaft auf Kerpener Stadtgebiet vernichten“, kritisiert Grothus.

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Die Begründung von RWE, dass dieser Abraum für die Böschungsgestaltung in Elsdorf gebraucht werde, hält sie für vorgeschoben, weil das für den Konzern die „billigste Lösung“ sei: „Es gibt andere Abraummengen, mit denen man das machen könnte.“ Im Übrigen würde ein Verzicht auf die Bucht es ermöglichen, die Wälder in der gesamten Region zu einem Biotopverbund zusammenzuschließen, „bis hin zur Sophienhöhe“.

Radwegenetz für die gesamte Region?

Natürlich benötige man für den Arnoldustrail nicht die gesamte Breite der A-4-Trasse, sondern nur einen Streifen, sodass Radfahrer in zwei Richtungen bequem fahren könnten. Den Rest könne man für die Anlage von Erdbeerfeldern, Erholungsflächen, aber auch für Kunst, Kultur und Geschichte nutzen, sagt Grothus weiter. Der Radweg soll in ein „gesamtregionales Radwegenetz“ eingebaut werden. Ein solches sei im Rahmen von Strukturwandelprojekten ohnehin geplant.

Auch soll der Arnoldustrail mit den S-Bahn-Stationen in Horrem, Sindorf, Buir und Merzenich verbunden werden. Das sei eine Chance für sanften Tourismus und mehr Lebensqualität vor Ort, sagt Grothus, die sich auch Fahrradstationen wünscht.

Kirche von Manheim als Infozentrum?

Informationen über die Kartbahn, die Geschichte der Landwirtschaft, den Strukturwandel von Braunkohle über die Umsiedlung bis zur Zeit danach kann sie sich ebenfalls vorstellen. „Die alte Kirche von Manheim wäre ein Perle, um ein solches Informationszentrum zu beherbergen“, sagt die Buirerin.

Eine weitere „Landmarke in der Region“ ist für sie die Buirer Malzfabrik. Von deren Dach aus habe man einen Blick über das gesamte Tagebauvorfeld, den Hambacher Wald und das Tagebaugelände. Im Ruhrgebiet gebe es einen Gasometer, in Buir die Malzfabrik: „Vielleicht kann man dort auch eines Tages einmal ein Museum schaffen.“

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Für Antje Grothus wäre es aber wichtig, dass die Entscheidungen darüber, wo und welche kulturellen, industriellen oder ökologischen Projekte gestartet werden, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt würden. Zudem solle das Tagebauvorfeld integriert und aufeinander abgestimmt entwickelt werden und die Flächen jetzt nicht peu à peu überplant werden. Im Nachbarort Merzenich würden in Zusammenarbeit mit Hochschulen bereits eine Reihe von Pilotprojekten zu den Themen „Dorf der Zukunft“ und „Große Transformation“ geplant. Auch diese Stätten könne man, ebenso wie den Hambacher Wald, ein Forsthaus oder ein Waldschwimmbad an den Arnoldustrail anbinden.