Eine Kampagne im Verborgenen: Die Deutsche Bahn hat ohne viel Tamtam ein Schild aufgehängt, das auf Pulheim als Heimatstadt des Nationalspielers hinweist.
Kampagne der Deutschen BahnSchild am Bahnhof Pulheim weist auf Heimatstadt von Florian Wirtz hin
22,5 Millionen Zuschauer verfolgten am Freitagabend das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft an den Fernsehern. Und sie sahen, wie Florian Wirtz mit seinem 1:0 die Weichen für den 5:1-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen das schottische Team erzielte.
Nicht annähernd so viele Bahnreisende werden in diesen Tagen am Bahnhof in Pulheim ein Schild wahrnehmen, auf dem in weißer Schrift auf rotem Grund zu lesen ist: „Heimatstadt von Florian Wirtz“.
DFB-Star Florian Wirtz ist in Pulheim bei Köln aufgewachsen
Die Stadt am Rande von Köln gehört damit zu den 24 Orten bundesweit, an deren Bahnhöfen zu erkennen ist, dass einer der 23 Nationalspieler im EM-Aufgebot beziehungsweise Bundestrainer Julian Nagelsmann dort geboren ist.
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Eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) bestätigte am Sonntag (16. Juni) eine Anfrage dieser Redaktion, dass sie die Kampagne initiiert hat. „Zu Ehren der Nationalmannschaft und für besondere Aufmerksamkeit bezogen auf ihre Heimatverbundenheit, hat die DB die Aktion ‚Heimatstädte der Fußballstars‘ ins Leben gerufen“.
Dort wo an den Bahnhöfen die normalen Bahnhofsschilder hängen, hat die DB die zusätzlichen Schilder angebracht. Auf diesen ist ein Hinweis zu lesen, dass der jeweilige Star aus dem jeweiligen Ort stammt. Die Schilder seien an 24 Bahnhöfen deutschlandweit zu finden und verbänden so Fans, Reisende, Spieler und Heimatorte miteinander, teilte die Konzernsprecherin weiter mit.
Die PR-Abteilung der DB macht gleichwohl wenig Aufhebens um die Kampagne. Sie verzichtete auf eine Veröffentlichung in Bezug auf die Zusatzinformation am Bahnhof Pulheim, geschweige denn auf einen Ortstermin, um für ihre Heimatverbundenheit und die der DFB-Stars zu werben.
Bei Wirtz ist diese Heimatverbundenheit tatsächlich gegeben. Er hat nach wie vor eine enge Beziehung zu Brauweiler in der Nähe von Köln, wohnt doch seine Familie dort. Geboren wurde er am 3. Mai 2003. Als Jüngster von neun Geschwistern besuchte er die Schulen des Ortes und spielte für das Abtei-Gymnasium der Stadt in der schuleigenen Fußballmannschaft.
Florian Wirtz spielte im September 2021 zum ersten Mal für Deutschland
Sein Vater Hans-Joachim Wirtz ist nicht nur Erster Vorsitzender des örtlichen SV Grün-Weiss Brauweiler, wo Florian Wirtz das Fußballspielen erlernte; er war auch sein erster Trainer, bis der heutige Nationalspieler 2010 an das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln wechselte.
Anfang 2020 ging Wirtz zu Bayer Leverkusen, im Mai 2020 gab er sein Debüt in der Bundesliga. Dadurch wurde er mit 17 Jahren und 15 Tagen der jüngste Profi von Bayer Leverkusen sowie der zweitjüngste Spieler in der Bundesliga-Geschichte. Am 2. September 2021 debütierte Wirtz unter dem damals neuen Bundestrainer Hansi Flick in der A-Nationalmannschaft.