Pulheim – Walter Lugt brachte es im Planungsausschuss auf den Punkt. Mit den Worten „das Abteiquartier ist ein trauriges Kapitel“, kommentierte der Vize-Vorsitzende der Fraktion Wir für Pulheim (WfP) eine Mitteilungsvorlage für den Fachausschuss.
Darin teilt die Stadtverwaltung den Fraktionen mit, dass das Abteiquartier in den nächsten Jahren nicht gebaut werde und die geplante zweite Ebene der Tiefgarage mit 70 öffentlichen Stellplätzen mehr als fraglich sei.
Aus dem Papier geht auch hervor, dass die Abteipassage, die dem Neubau weichen soll, frühestens 2024, nach den 1000-Jahr-Feierlichkeiten für die Abtei Brauweiler abgerissen wird.
Pulheimer Verwaltung gibt sich zugeknöpft
Der Inhalt der Mitteilungsvorlage sei „ziemlich bitter“, fand Birgit Liste-Partsch, die Fraktionsvorsitzende des Bürgervereins Pulheim (BVP). Dem BVP ist es zu verdanken, dass sich der Fachausschuss überhaupt zum Sachverhalt äußern konnte, was bei Mitteilungsvorlagen nicht üblich ist.
Birgit Liste-Partsch hatte für ihre Fraktion beantragt, das Thema nachträglich auf die Tagesordnung zu setzen. Damit waren alle Fraktionen einverstanden. Was mit der Rewe-Filiale sei, wollte die Birgit Liste-Partsch von der Verwaltung wissen.
In Brauweiler mache die Information die Runde, dass Rewe abgesprungen sei und nicht in das Abteiquartier, sondern in das leerstehende ehemalige Kreissparkassengebäude ziehen werde. „Zu Dingen, die noch nicht feststehen, kann ich nichts sagen“, erwiderte Ralf Ritter, Leiter des städtischen Planungsamtes. Auch zu anderen Aspekten war nicht mehr zu erfahren als das, was in der Mitteilungsvorlage stand.
Handel: „Nichts ist schlimmer als ein leerstehendes Gebäude"
Der Handelskonzern Rewe selbst äußert sich zurückhaltend. „Es ist richtig, dass das Objekt in der Kaiser-Otto Straße einen neuen Eigentümer hat. Derzeit laufen Gespräche, von daher bitten wir um Verständnis, dass wir Ihnen hier noch keine konkreteren Informationen geben können“, teilt eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage der Redaktion mit.
Es sei katastrophal für den Einzelhandel im Ort, wenn das Abteiquartier bis 2024 nicht fertig sei, sagt Helmut Stahl, Vorsitzender der Brauweiler Interessengemeinschaft der Unternehmer, kurz BIG, in einem Telefonat.
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„Das Abteiquartier wäre für Brauweiler ein gutes Projekt gewesen, wenn es wie geplant gebaut worden wäre, mit einem großen, modernen Rewe-Markt und ausreichend Parkplätzen in einer hellen, gut zugänglichen Tiefgarage auf zwei Ebenen.
Die von der Eigentümerin der Immobilie – der Objektgesellschaft Brauweiler GmbH – angestrebte Zwischennutzung der Abteipassage sei begrüßenswert. „Denn nichts ist schlimmer als ein leerstehendes Gebäude.“