Die „Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier“ zeichnete den Archäologen Dr. Manuel Broich aus.
In der Abtei BrauweilerArchäologe Dr. Manuel Broich für Forschungsarbeit in Pulheim geehrt
Um das Leben der Menschen im Rheinland in der Jungsteinzeit geht es in der Forschungsarbeit von Dr. Manuel Broich. Die „Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier“ zeichnete den Archäologen jetzt für seine Arbeit mit ihrem Archäologiepreis aus. Die Jungsteinzeit liegt knapp 7000 bis 6000 Jahre zurück. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und Broich der elfte Preisträger.
Im Kaisersaal der Brauweiler Abtei begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Christoph Becker-Berke, den Staatssekretär im Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Daniel Sieveke, sowie Michael Eyll-Vetter von der RWE Power AG. Das Land NRW und das Unternehmen gehören der Stiftung als Mitglieder an.
Schwerpunkt liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Der Erste Landesrat des Landschaftsverbandes Nordrhein, Reiner Limbach, sagte, die Archäologiestiftung lege einen Schwerpunkt auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Seit der Gründung seien 125 universitäre Abschlussarbeiten gefördert worden. Die Stiftung verfüge, so Christoph Becker-Berke, über ein Vermögen von 21 Millionen Euro und betreue 298 Projekte.
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Preisträger Manuel Broich hat in Köln Archäologie studiert. Die Laudatio hielt Professorin Dr. Silviane Scharl vom Institut für Ur- und Frühgeschichte. Sie erläuterte das Forschungsthema. Die Dissertation trägt den Titel „Die Landwirtschaft im Mittelneolithikum – Demografie, Ökonomie, Umwelt“. Broich, 1987 in Bergisch-Gladbach geboren, untersuchte Fragen zur damals typischen Zusammensetzung eines Haushalts oder zur Größe der landwirtschaftlichen Flächen für Nutzpflanzen und Tiere.
Das Rheinische Braunkohlerevier ist ein "Schlüsselgebiet" der Forschungsarbeit
Das Untersuchungsgebiet umfasste das heutige Nordrhein-Westfalen, wobei das Rheinische Braunkohlerevier ein „Schlüsselgebiet“ für Broich Arbeit darstellte. Der Wissenschaftler konnte unter anderem darstellen, dass die Bevölkerungszahl im fünften Jahrtausend vor Christus im heutigen Nordrhein-Westfalen bei etwa 14 000 Menschen gelegen haben muss. Die landwirtschaftlichen Produktionsflächen wurden so angelegt, dass der Kalorienbedarf der Bevölkerung gedeckt war. Im Ackerbau wurden bereits bekannte Anbaumethoden genutzt. Die Ergebnisse der Arbeit zeigten, dass man bereits vor einigen Tausend Jahren die Wirtschaft an unterschiedliche klimatische Bedingungen angepasst habe, wie Reiner Limbach anmerkte.