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70 Jahre LandschaftsverbändeDiese wichtigen Funktionen übernimmt der LVR im Rheinland

Lesezeit 3 Minuten
12.05.2023
Köln:
Halle Tor 2:
Festveranstaltung zum 70-jährigen Bestehen der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. 
„Hands up“
Chor der LVR-David-Hirsch-Schule, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation aus Aachen
Foto: Martina Goyert

Mit einem Festakt wurde in Köln der 70. Geburtstag der Landschaftsverbände gefeiert.

Der Landschaftsverband Rheinland hat am Freitag in Köln sein 70-jähriges Bestehen gefeiert.

„Die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe sind in ihrer Form und mit ihren Aufgaben in Deutschland einzigartig“, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Freitag anlässlich des 70. Geburtstags der Landschaftsverbände in Köln. „Und einzigartig, wenn nicht großartig ist die Arbeit und das Engagement der vielen tausend Menschen in all den vielfältigen Aufgabenbereichen der Landschaftsverbände.“

Der LVR übernimmt in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf wichtige Funktionen, die Einfluss auf das Leben vieler Millionen Menschen haben. Er ist als Namensgeber von Kliniken, Museen, Schulen und Pflegeeinrichtungen. Alleine in Köln betreibt der LVR fünf Schulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf, eine Klinik in Chorweiler mit drei Tageskliniken, vier Beratungsstellen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, neun sozialpsychiatrische Zentren und einen Integrationsfachdienst. Auch die weit über die jeweiligen Stadtgrenzen hinaus bekannten psychiatrischen Kliniken in Bonn, Düren und Langenfeld betreibt der LVR.

LVR betreibt beliebte Freilichtmuseen

Zudem gehören unter anderem die bei Familien und für Schulausflüge beliebten Freilichtmuseen in Kommern und Lindlar, das Landesmuseum in Bonn, der archäologische Park in Xanten und künftig auch Miqua, das Jüdische Museum am Historischen Rathaus in Köln, zum Portfolio.

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Seit 1953 ist die Landschaftsverbandsordnung in Kraft. Sie regelt die Aufgaben, die der LVR und sein westfälisches Pendant, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), übernehmen. Es sind Aufgaben, die LVR und LWL gebündelt für die kommunale Familie wahrnehmen. Die 22 kreisfreien Städte, 30 Kreise und die Städteregion Aachen sind ihre Mitglieder, finanzieren sie überwiegend und kontrollieren sie in Landschaftsversammlungen.

Halle Tor 2:
Festveranstaltung zum 70-jährigen Bestehen der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. 
Ninia LaGrande, André Kuper, Klaus Baumann, Anne Henk-Hollstein, Hendrik Wüst, Ulrike Lubek, Dr. Georg Lunemann und Karl-Josef Laumann
Foto: Martina Goyert

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (5.v.r.) hielt die Festrede zum 70-jährigen Jubiläum der Landschaftsverbände LVR und LWL.

Das gemeinsame Haushaltsvolumen von LVR und LWL beträgt knapp neun Milliarden Euro jährlich. 90 Prozent davon fließen nach LVR-Angaben in soziale Aufgaben. Die Landschaftsverbände beschäftigen mehr als 40.000 Menschen, fast drei Viertel davon arbeiten in psychiatrischen Krankenhäusern und Wohn-, Förder- und Pflegeeinrichtungen für behinderte und alte Menschen. Nur rund drei Prozent der Angestellten seien in der Verwaltung tätig, so der LVR.

In einer Gesprächsrunde während des Festakts in Köln sah LVR-Direktorin Ulrike Lubek die Landschaftsverbände gefordert: „Angesichts immer schwierigerer Rahmenbedingungen – also Fachkräftemangel, Teuerung, Verteilungskämpfe oder gesellschaftliche Polarisierung – ist es mein allergrößtes Anliegen, dass die, die sich auf uns verlassen, uns weiterhin als Organisation wahrnehmen, in der es im allerwörtlichsten Sinne menschlich zugeht.“ Sie sollen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen, die gerecht handeln, ihnen respektvoll begegnen und sie ernst nehmen, sagte Lubek. „Mein Ziel: Gelebte Menschlichkeit in härter werdenden Zeiten.“

„Ich bin dankbar, dass die Landschaftsverbände seit nunmehr 70 Jahren Großes leisten, um allen Menschen umfassende Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen – dadurch machen sie unser Land vielfältiger, stärken den Zusammenhalt und bereichern die Gesellschaft selbst“, sagte Ministerpräsident Wüst.