Es ist nicht das erste Mal, dass der Jurist mit dem Gesetz in Konflikt gerät: 2020 wurde er wegen Waffengeschäften im Darknet verurteilt.
Wegen WaffendealsPulheimer Anwalt soll ohne Zulassung praktiziert haben – Hausdurchsuchungen
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln derzeit gegen einen Pulheimer, der als Anwalt gearbeitet haben soll, obwohl ihm die Rechtsanwaltskammer die Zulassung entzogen hatte. Der Mann war im Jahr 2020 wegen krimineller Geschäfte im Darknet zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Weil er Waffen und Munition im Darknet gekauft und verkauft haben soll, war er seinerzeit ins Visier der Ermittler geraten. Auswertungen von mitgehörten Telefongesprächen und Erkenntnisse aus Observationen führten damals dazu, dass gegen den Pulheimer ermittelt und schließlich Anklage erhoben wurde.
2020 war der Anwalt zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden
Im Prozess stellte sich seinerzeit heraus, dass der damalige Rechtsanwalt beispielsweise Karabiner zum Stückpreis von 1000 Euro oder eine Pumpgun für 4000 Euro sowie verschiedene Pistolen ge- und verkauft hatte. Zudem habe er vier halbautomatische Kurzwaffen besessen. Unter mehreren Decknamen hatte er auch Munition angeboten, zum Teil in größeren Stückzahlen, so die Staatsanwaltschaft. Schließlich wurde der Mann bei einer Hausdurchsuchung festgenommen.
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Der Angeklagte räumte damals die ihm vorgeworfenen Taten in vollem Umfang ein und wurde vom Landgericht Köln 2020 zu einer Haftstrafe von zwei Jahre und sechs Monaten verurteilt.
Kürzlich erhielt die Polizei neue Hinweise zu dem Mann. Diesmal ging es um seine Tätigkeit als Anwalt. Er soll, so der Vorwurf, als Anwalt weiter tätig gewesen sein, obwohl er keine Zulassung mehr besitzt. Wie die Rechtsanwaltskammer Köln auf Anfrage mitteilte, sei der Pulheimer mit Ablauf des 6. Oktober 2023 nicht mehr als Rechtsanwalt zugelassen und folglich nicht mehr Mitglied der Rechtsanwaltskammer Köln.
Den Grund zur Beendigung der Zulassung kann die Rechtsanwaltskammer wegen einer Verschwiegenheitsverpflichtung nicht mitteilen. Die Rechtsanwaltskammer kann einem Anwalt die Zulassung entziehen, wenn er beispielsweise aufgrund einer schweren Straftat verurteilt wurde.
Mitte Mai durchsuchten Ermittler das Haus und das Büro des Pulheimers
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln wurde am Mittwoch, 15. Mai, morgens ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt. Das der Maßnahme zugrundeliegende Ermittlungsverfahren richte sich gegen einen Beschuldigten wegen des Anfangsverdachts des Missbrauchs von Berufsbezeichnung, so die Staatsanwaltschaft auf Anfrage.
Die Polizeibeamten und Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts durchsuchten das Wohnhaus des Mannes in einem Stadtteil von Pulheim sowie die Geschäftsräume in Leverkusen. Dabei stellten die Beamten auch mehrere Gegenstände und Daten sicher. Die Ermittlungen dauern an.